Über die Autorin
![]() ![]() (Quelle: http://www.ronald-henss-verlag.de/) |
Liebe Patricia, vielen Dank, dass du dich zu einem Interview für meinen Blog bereit erklärt hast!
Bevor ich dich mit meinen Fragen bombardiere wäre es nett, wenn du dich mit ein paar Sätzen selbst vorstellen könntest.
Ich mag Gewitter, Erdnussbutterbrot mit Quittengelee, Stille, melancholische Musik und heitere Geschichten. Ich habe eine Abneigung gegen Städte. Ich bin gern mit der Kamera im Moor, oder am Meer und auf Wiesen unterwegs. Und ich schreibe leidenschaftlich gern, weil das für mich absolute Freiheit bedeutet. Beim Schreiben kann ich sein wer und wo und wann ich gerade möchte. Da ich zweisprachig aufgewachsen bin kann ich mich allerdings bis heute nicht entscheiden, ob ich lieber in englischer oder deutscher Sprache schreibe.
Vielen Dank für diese Worte über dich selbst….aber ich möchte ja noch viel mehr von dir wissen!
Erinnerst du dich an das erste Buch, das du gelesen hast?
Das war „Pinguin Pondus“, von Ivar Myrhøj und Alfred Könner, eine Geschichte von einem Pinguin im Zoo. Es muss etwa 1968 gewesen sein.
Hast du als Kind gerne gelesen bzw. liest du gerne?
Ich habe als Kind meine Mutter fast zur Verzweiflung getrieben, denn egal was für Bücherstapel sie anschleppte, alles war nach kurzer Zeit ausgelesen. Auch die lehrreichen Bücher, von denen sie hoffte, sie würden mich länger beschäftigen.
Im Moment ist das anders. Ich habe so wenig Zeit, dass ich mich entscheiden musste: Lesen oder Schreiben. Mein Vater hat in einem Interview einmal gesagt: „Man kann entweder konsumieren oder produzieren. Das Leben ist zu kurz um beides zu tun. Ich produziere lieber.“ Damals hielt ich das für übertrieben. Heute geht es mir genauso.
Welches ist dein Lieblingsbuch – von dir und von einem anderen Autor/In?
Mein Lieblingsbuch von mir ist „Die eine, große Geschichte“ – bestimmt das Beste, das ich je geschrieben habe. Von einem anderen Autor – zum einen, „Dandelion Wine“ von Ray Bradbury, aber nur im englischen Original. Ebenso Steinbecks „Cannery Row“ und „Of Mice and Men.“ Und „My Name is Aram“ von William Saroyan. Und Walt Whitmans „Leaves of Grass.“
Wann und warum fingst du an, selbst zu schreiben?
So ungefähr mit fünf – weil mir der Lesestoff ausging und weil ich Geschenke für meine Familie brauchte und zum Basteln noch zu ungeschickt war.
Welches Buch oder welche Geschichte von dir wurde als erstes veröffentlicht?
„Der Weihnachtswind“ – eine Sammlung von weihnachtlichen Kurzgeschichten.
Bisher hast du überwiegend Kurzgeschichten geschrieben. Nun steckst du gerade mitten in einer Trilogie. Wie kommt es, dass du nach all den „kurzen“ Büchern so etwas Umfangreiches zu Papier bringst?
Nun, vor der Trilogie gab es schon den autobiographischen Roman „Alles voller Himmel“, sowie den Roman „Die eine, große Geschichte“ und den Kurzroman „Die Nacht ist ein Klavier.“ Ich habe irgendwann erstens gemerkt, dass Kurzgeschichten kaum gelesen, geschwiege denn gekauft werden. Zweitens fiel mir auf, dass in der einen oder anderen Kurzgeschichte ein potentieller Roman steckt. Und drittens haben mich positive Lesermeinungen und die großartige Unterstützung meines Verlegers ermutigt, etwas Größeres zu wagen.
Wo schreibst du am liebsten?
Im Garten. Aber meistens lenkt mich das zu sehr ab und ich verziehe mich dann doch an meinen Schreibtisch.
Wie kannst du am besten entspannen?
Bei der Gartenarbeit oder beim Fotografieren oder wenn ich mit meinem Elektroroller auf Feldwegen unterwegs bin. Am allerbesten am Meer, aber das ist selten möglich.
Worüber kannst du dich freuen und was ärgert dich?
Ich ärgere mich über sensationslüsterne Presse, Hetzjagden im Internet, unnötig hässliche Städte und über Menschen, die nicht mehr neugierig sind und die nicht zu schätzen wissen, was ihnen an Lebenszeit und Gesundheit geschenkt wurde.
Ich freue mich über Rezensionen zu meinen Büchern und über jeden neuen Tag, über Wolken, Wind, Blumen und die Menschen um mich herum. Ich habe gelernt, dass nichts im Leben selbstverständlich ist und man sich daher immer wieder neu über alles freuen kann.
Warum schreibst du für die Öffentlichkeit? Möchtest du unterhalten, informieren, aufrütteln oder schlichtweg einfach nur Geld verdienen?
Mit Büchern Geld verdienen wäre ein erfreulicher Nebeneffekt, der wesentlich weniger eintritt als Leser das annehmen. Ich schreibe, weil ich nicht anders kann, aber da Schreiben anstrengende Arbeit ist, möchte ich auch, dass jemand etwas davon hat. Sonst hätte ich ein schlechtes Gewissen, meine Zeit so unnütz verschwendet zu haben. Ich habe früher so gerne gelesen, dass ich mir damals schon vorgenommen habe, später auch anderen schöne Lesestunden zu schenken.
Momentan gibt es so viele Dystopien, Krimis, Thriller und Horrorgeschichten auf dem Markt, dass ich gerne etwas ganz anderes dagegensetzen möchte. Die meisten von uns begegnen keinen größeren Schurken als einem brummigen Behördenmitarbeiter. Da kann es doch nicht sein, dass Geschichten nur über Böses geschrieben werden. Alle stehen auf Wellness, aber anscheinend nicht in der Literatur. Ich möchte unterhalten, aber ich möchte auch die Welt ein wenig anders beleuchten als es gerade üblich scheint. In den Rezensionen zu „Das Meer in deinem Namen“ steht öfter zu lesen: „Ich habe mich wohl gefühlt beim Lesen dieser Geschichte.“ Das ist genau das, was ich erreichen möchte. Und manchmal gelingt es meinen Geschichten auch, eine Spur in jemandem zu hinterlassen – das ist dann ein gutes Gefühl. Ich will damit nicht sagen dass ich etwas gegen gut geschriebene Krimis, Dystopien und Thriller habe. Aber es herrscht momentan meiner Meinung nach ein Ungleichgewicht. Ich möchte an einem Ausgleich mitwirken. Meiner Meinung nach ist das normale Leben, der Alltag, das Miteinander unser größtes Abenteuer.
Welche literarischen Zukunftspläne hast du?
Immer besser schreiben, mehr Leser erreichen und sie gut unterhalten. Band zwei und drei der Trilogie sind in Arbeit. Auch einen anderen Roman habe ich im Kopf, eine dreifache Liebesgeschichte mit ungewöhnlichem Ausgang. Ich habe noch viele Ideen. Bei uns gehören Ideen zur Familie. Ich möchte gern alles ausprobieren, was mir einfällt. Und auch die eine oder andere Theorie widerlegen. Heute wird den Autoren zum Beispiel gepredigt, man dürfe keine Adjektive verwenden. Oder: Es muss IMMER einen Antagonisten geben. Ich finde aber, Adjektive sind ein natürlicher Bestandteil der Sprache und haben das gute Recht, in Geschichten aufzutauchen. In Maßen natürlich, wie alles in Maßen besser ist. Ich weiß auch, dass ich oft zu viele davon verwende – eine Schwäche von mir, an der ich arbeite. Aber sie machen einen Text sinnlich. Viele meiner Leser mögen sie. In den Rezensionen zu „Das Meer in deinem Namen“ steht immer wieder: „Das Buch hat mich an das Meer transportiert, ich habe Wind und Wellen gehört, auf der Haut gespürt, gerochen, ich war dabei.“ Sowas geht nicht ohne Adjektive. Es würde ja auch niemand einen Maler dazu zwingen, nur schwarz-weiß zu malen. Das Leben ist nicht schwarz-weiß. – Und die Sache mit dem Antagonisten – nun, mit „Das Meer in deinem Namen“
habe ich gerade einen Roman geschrieben, den viele Leser fesselnd fanden obwohl kein Antagonist vorkommt. Er stand im November 2013 eine ganze Weile auf Platz 1 im Kindle Shop. Das heißt nicht, dass ich das immer so machen werde. Aber ich wollte zeigen, dass es geht.
Welches sind für dich die größten Probleme und Schwierigkeiten als Autor?
Das Marketing. Es liegt mir nicht. Ich möchte viel lieber schreiben, als Zeit darauf zu verwenden. Und ich habe kein Geld dafür. Der kleine, engagierte Verlag mit dem ich seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeite tut was er kann, aber als Autorin müsste ich eigentlich viel aktiver sein.
Das andere Problem ist fehlendes Feedback. Hinweise und konstruktive Kritik der Leser sind so wichtig. Ich möchte gern wissen, wie eine Geschichte ankommt. Aber „Das Meer in deinem Namen“ ist praktisch das erste Buch, das nennenswerte Rezensionen bekommt. Ich denke, die Leser wissen nicht, wie wichtig das für einen Autor ist.
Werden wir dich bei der nächsten Frankfurter bzw. Leipziger oder einer anderen Buchmesse antreffen? Es wäre sehr nett, dich mal persönlich zu treffen!
Nein. Ich pflege meinen Mann rund um die Uhr und kann Berlin nicht verlassen. Zudem mag ich größere Menschenansammlungen überhaupt nicht.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Tage mit mindestens 48 Stunden, und dass Leser (und Buchhandlungen) auch unbekannten Autoren in Kleinverlagen eine Chance geben.
Was wünschst du mir für die Zukunft ;-)
Gesundheit, sonnige Tage, aufregende Überraschungen, viele wunderbare Bücher, die dich zum Träumen bringen, und unzählige interessierte Leser für deinen Blog.
Ich persönlich freue mich schon sehr auf Teil 2 und 3 deiner Naurulokki-Trilogie. Das erste Buch „Das Meer in deinem Namen“ habe ich voller Begeisterung gelesen und bin wirklich gespannt wie du mich in den Folgebänden gefangen nehmen wirst!
Ich arbeite fleißig daran. Der Verlag hat den Plot für beide Bände bereits genehmigt. Es gibt noch viel zu erzählen von Carly, von Nicholas, Myra und… na, lasst euch überraschen!
Ich danke dir sehr für die Zeit, die du dir für mich und hoffentlich viele Leser genommen hast!
Viel Erfolg für deine weiteren Werke!
Sehr gern geschehen, und danke für die guten Wünsche – ich kann sie gebrauchen!
Liebe LeserInnen,
na habt ihr nun Lust bekommen, das eine oder andere Buch von Patricia Koelle zu schmökern? Ich habe bisher 3 ihrer Werke regelrecht verschlungen und kann bestätigen, dass man all diese Bücher wirklich als Wellness-Literatur bezeichnen kann. Wenn ihr mal in meine Meinung reinschnuppern wollt…. hier kommen die Links zu meinen Rezensionen:
Wer nur Frösche küsst, verpasst die Drachen
Der Ronald Henss-Verlag war so großzügig, meinem Blog 7 (!) Bücher von Patricia Koelle zu spenden, die ich nach und nach verlosen werde….. Folge doch bei Interesse daran einfach meinem Blog, dann verpasst du keines der Gewinnspiele auf meiner Seite „Irve verlost…“
Ausführliche Infos zu allen Büchern findet ihr auf der Verlagsseite des Ronald Henss-Verlags.
Übrigens lohnt es sich auch, einen Blick auf den Blog von Patricia Koelle zu werfen. KLickt doch einfach mal auf das Logo und schaut bei der „Meerschreibfrau“ vorbei!!
Nun sage ich Tschüss und ich hoffe, dieses Interview mit den anschließenden Infos hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir!
……übrigens: Im Dezember erscheint unter „Irve fragt…“ mein Interview mit Sina Beerwald. Sie hat mir mit ihren „Mordsmöwen“ und „Hypnose“ schöne Lesestunden bereitet.
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