*+* Julia Rogasch: „Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer“ *+*

Als Marlas großer Lebenstraum zerplatzt, denkt sie nicht daran, aufzugeben. Die ursprünglichen Pläne haben sie nach Sylt gebracht und wo sie schon auf ihrer Herzensinsel ist, kann sie auch bleiben. Ob nur für eine Übergangszeit im Gästezimmer bei ihrer Freundin Insa, oder für immer, das würde sie dann schon sehen. Insa ist genau so, wie ich mir eine beste Freundin vorstelle – wie ein Fels in der Brandung, stets mit einem offenen Ohr und Herzenswärme, selbst wenn das eigene Leben auch nicht immer so leicht ist.

*+* Patricia Koelle: „Der Klang des Windes“ *+*

Wenn man begreift, dass sich ein lang gehegter Traum nicht erfüllen wird, ist das kein schönes Gefühl. Aber das Ende bedeutet es nicht, mitnichten! Man muss nur irgendwie aus dieser inneren Sackgasse herauskommen. Manchmal ist es schwer, sich herumzudrehen und in eine andere Richtung zu gehen, aber wenn man wie Anna-Lisa das Glück einer weitsichtigen, ermutigenden Bekanntschaft hat, kann man einen beglückenden Plan B entwickeln. Die junge Frau hegte schon als Kind des Wunsch, Malerin zu werden. Als sie sich am emotionalen Tiefpunkt ihrer Karriere eingesteht, dass sie über kein besonders Talent hat, droht sie zu verzweifeln. Glücklicherweise lernt sie einen weisen, lebenserfahrenen Mann kennen, der in ihr das Interesse für die Fotografie weckt. Anna-Lisa traut sich, über ihren eigenen Schatten zu springen und erste Gehversuche hinter der Kamera zu machen. Sie erkennt, dass genau dort nicht nur ihr Talent, sondern gar ihre Berufung liegt. Aussagekräftige Bilder muss man nicht unbedingt malen, man kann sie auch fotografieren – so weit weg von ihrem Kindheitstraum bewegt sich Anna-Lisa also gar nicht.

*+* Anni E. Lindner: „Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden“ *+*

(f) Kennst du schon die Familie Himmelweit? Falls ja, dann wirst du meine Begeisterung über dieses Buch verstehen. Falls nein, dann solltest du sie unbedingt kennenlernen.
Die Familie hat sechs Kinder, aber jetzt denkt bloß nicht, oh nein, da wird es ja zugehen…. Ganz im Gegenteil, die Kinder sind alle gut drauf, haben ihre Macken und Geheimnisse, aber es sind so richtig liebe Menschen, die sich trotz aller Streitereien und Keilereien in ihrem Innersten sehr lieb haben und zusammenhalten. Und ihre Eltern versuchen immer, Verständnis aufzubringen und moppern nicht gleich drauf los, das finde ich auch echt cool!

*+* André Winkler: „Der Klang der Rache“ *+*

Recklinghausen rockt ab – und mitten in der Nacht kommt ein junger Mann auf seltsame Art und Weise ums Leben. Seine Kumpels sind geschockt ob dieses Anblicks und verschwinden zu einem späteren Zeitpunkt spurlos. Haben sie etwas zu verbergen oder wurden sie aus dem Verkehr gezogen?
Kriminalhauptkommissar Daske hat es mit einem verzwickten Fall zu tun. Es ist schwer für ihn, ein Motiv und konkrete Verdachtsmomente auszumachen. Einige Monate später gibt es einen weiteren Todesfall durch dieselbe äußerst ungewöhnliche „Mordwaffe“ Wespengift. Daske widmet sich besessen der Jagd auf den Mörder, was leider einen Negativeffekt auf seine Ehe hat.

*+* Rachel Anne Ridge: „Das Esel-Prinzip“ *+*

Esel sind stur und störrisch? Mitnichten! Sie sind wohlüberlegte und entschlossene Tiere, von denen wir in gewissen Lebenssituationen und -phasen einiges lernen können.

Dieses Buch ist unterhaltsam und ganz nebenbei lehr- und hilfreich. Anhand einiger putziger Geschichten über Esel sowie konkreter Situationen aus dem eigenen Leben konfrontiert Rachel Anne Ridge ihre Leser mit den Themen Selbstbewusstsein und Mut, was die Umsetzung gehegter innerster Wünsche betrifft, aber auch die Zufriedenheit mit ihrem Platz im Leben. Sie stellt dabei eine entscheidende Frage, die unmöglich scheint, wenn man stets auf ausgetretenen Gewohnheitspfaden trabt. Kluge Esel jedoch finden manchmal einen besseren Weg – durchs Leben, auch zu sich selbst und einer größerer inneren Zufriedenheit und Identifikation mit sich.

*+* A. J. Finn: „End of Story“ *+*

Nicky Hunter ist wohl der größte „Fan“ vom Bestseller-Autor Sebastian Trapp. Sie hat alle seine Krimis gelesen und steht seit einigen Jahren im Briefkontakt mit ihm. Kein Wunder, dass der betagte Mann sie auswählt, um seine Memoiren verfassen zu lassen. Durch Gespräche mit ihm, Familienmitgliedern und Freunden gewinnt Nicky ein umfassendes Bild. Ihre Neugier – meine ebenfalls – wird befeuert, als der Autor ihr offenbart, dass im Laufe von Nickys Recherchezeit ein bis zwei Geheimnisse gelüftet würden. Und ja, so war es auch, es wurden Geheimnisse gelüftet, einige sogar, die mich erstaunten. Sie drehten sich alle mehr oder weniger um die Zeit vor zwanzig Jahren, als im Trapp´schen Hause alles kopf stand. Die damalige Frau des Schriftstellers sowie der gemeinsame Sohn verschwanden spurlos und die Gerüchteküche brodelte auf Höchststufe. Ob wir erfahren, was mit den Vermissten passiert ist? JA! Das werden wir. Aber der Weg dorthin ist weit…

*+* Emilia Lombardi: „Café Alba“ *+*

Francesca ist ein einfaches Weingut-Mädchen, das mit 16 Jahren in die Stadt geht, um sich dort als Hausmädchen einer wohlhabenden Familie zu verdingen. Der Schein trügt jedoch, denn durch einen Schicksalsschlag der Familie wird deren finanzieller Ruin offenbar. In Francesca steckt glücklicherweise mehr als ein Talent zur Dienstmagd, und so nimmt sie schnell eine weitaus wichtigere Position ein als zunächst angedacht. Mit Matteo, dem Sohn der Familie, verbringt sie zunehmend mehr Zeit in der Backstube, um die alten Rezepturen zu verfeinern und mit viel Wagemut das Café zu retten.

*+* Cristian Nani: „Wie ein Schaf unter Wölfen“ *+*

Dieses Buch hat mich umgehauen! Es fällt unter die Kategorie „kaum zu glauben, aber wahr “, Gott sei Dank!
Nasirys Biografie hat mich durch ihren besonderen Schreibstil begeistert, der eine Bandbreite von fast poetisch bis knallhart umfasst. Auch inhaltlich ging mir der Werdegang des Mannes unter die Haut. Dieses Buch gewährt einen unsagbar reichhaltigen Blick über den Tellerrand und ließ mich fremde Welten entdecken. Sowohl, was die Zustände und Entwicklungen in Afghanistan betrifft, aber auch, welch verschiedene Intensität und Ausmaße der Islam dort angenommen hat. Es gibt Menschen, die mehr oder weniger nach dem Koran leben, weil sie halt Muslime sind, und es gibt die gefährlich-radikalen, die mir schon beim Lesen Angstschweiß auf die Stirn trieben.

*+* Anni E. Lindner: „Wie wir eine versunkene Stadt suchten und dabei beinahe das Klima gerettet hätten“ *+*

Auf dieses Buch sind wir durch das total geniale Cover aufmerksam geworden. Es ist bunt und lustig durch die Farben, aber auch etwas ernst durch einige traurige Gesichter. Es verspricht kurzweilige Unterhaltung, tolle, aber nicht nur lustige Abenteuer. Und es hat all seine Versprechen gehalten! Ich habe es sehr gerne gelesen und finde es geeignet für Selbstleser, aber auch jüngere Kinder, die noch von ihren Eltern oder älteren Geschwistern vorgelesen bekommen, denn die Kinder, die hier mitspielen, sind circa fünf bis fünfzehn Jahre alt, und alle sind wichtig!

*+* Kristy Cambron: „Das Lied des Schmetterlings“ *+*

Eigentlich mag ich Romane über die Zeit des Zweiten Weltkrieges nicht, zu viel Tod, Trauer und Hoffnungslosigkeit durchweht zu oft die Seiten. Wird bei einer Geschichte jedoch der Fokus auf etwas anderes gelegt, werde ich neugierig. Von dem „Mädchenorchester von Auschwitz“, auf dessen Geschichte dieser Roman basiert, hatte ich zuvor noch nie etwas gehört und wurde sofort sehr neugierig darauf. Wundervolle Musik in einem Atemzug mit Qual und Massaker, wie sollte, wie konnte das zusammenhängen udn zusammenpassen? Das Buch hat mir eine aufschlussreiche, intensive, hochemotionale Lesezeit geschenkt mit einem wärmenden Gefühl in all der Kälte, denn selbst da, wo sonst nur Tod ist, sät Gott ein Korn der Liebe, des Beistands. Einzig das Nachwort konnte nicht bei mir punkten. Da der Roman lediglich auf der Geschichte des Mädchenorchesters beruht, also einiges an kreativer schriftstellerischer Ergänzung aufweist, hätte ich sehr gerne gewusst, welche Figuren der Realität und welche der Phantasie entsprungen sind, welche Handlungen und Hintergründe erdacht und welche belegbar sind.