*+* Jasmin Jülicher: „Der Hüter – Stadt der Asche“ *+*

Nic, Alexander und der verwundete Oliver sind aus Biota geflohen. Sie stranden in Narau, suchen Schutz, werden aber unfreundlich aufgenommen und in Gefangenschaft genommen. Bei einer Versteigerung werden sie von Apolonaria ausgelöst. Die Frau tut das aber mehr aus Eigennutz als aus Mitleid. Denn in Narau sind Menschen verschwunden, unter anderem Apolonarias Tochter, und sie beauftragt Nic und Alexander mit der Aufklärung des Falls. Das ist kein leichtes Unterfangen – Narau ist so ganz anders als Biota, das wir im ersten Teil „Der Hüter – Stadt der Tiefe“ kennengelernt haben. Sowohl die Umgebung der Stadt als auch ihr Aussehen und Aufbau, aber auch die technischen Möglichkeiten und gesellschaftlichen Gepflogenheiten unterscheiden sich von Biota wie der Tag von der Nacht.

Hier ist alles grau, schwarz, trist und wirkt bisweilen etwas trostlos und trist auf mich. Ebenso klein ist auch die Farbpalette an Gefühlen. Denn es herrschen Egoismus, das Gesetz des Stärkeren und Mächtigeren und der Tod – auch der willkürliche – steht hier auf der Tagesordnung. Klar, dass die Ankömmlinge aus Biota alles daran setzen, ihren Auftrag schnell und vor allem zufriedenstellend auszuführen….denn als Belohnung winkt ihre Freiheit. Und die wünschte ich den Dreien mehr als alles andere.

Zunächst erkunden jedoch Nic und Alexander die Lage, während Oliver in der Obhut eines Arztes genesen muss. Er wird zu Dr. Holmes gebracht…. Zu meiner Freude hat Jasmin Jülicher auch für diesen zweiten Teil ihrer Hüter-Reihe bekannte Namen zum Leben erweckt – wenn auch nur auf fiktiver Ebene -, die maßgeblich am Geschehen beteiligt sind. Dr. Holmes ist einer von ihnen!

Ich habe mich den beiden Ermittlern sofort an die Fersen geheftet und sie gerne bei ihren Erkundigungen begleitet, denn Narau ist einfach nur geheimnisvoll und auf gespenstische Weise anziehend. Abstoßend und faszinierend zugleich übte die Stadt einen unsagbaren Sog auf mich aus. Die grandiose Kulisse, all dies Schwarz und Grau, die nur schwach durch die trübe Luft schimmernde Sonne, das ist schon einzigartig! Der perfekte Ort für ein Verbrechen… Und die Charaktere passen großartig zu dieser Atmosphäre. In der Realität würde ich wohl keinem von ihnen gerne begegnen, denn so viele Menschen haben hier zwei Gesichter, andere wiederum hüten aus gutem Grunde ihre Geheimnisse, denn hier herrschen grausame Sitten!

Schlussendlich gelingt es Nic, Alexander und Oliver den Überblick zu gewinnen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Auch das geschieht spektakulär und einige unerwartete Erkenntnisse offenbarend. Dinge hängen zusammen, die ich niemals für möglich gehalten hätte und diese Wenden und Überraschungen ziehen sich bis zum Ende hin durch.

Der Hüter – Stadt der Asche“ ist ein megaspannendes Leseabenteuer mit überzeugenden Charakteren, intensiver Atmosphäre, zahlreichen stimmigen Feinheiten – wie die Einarbeitung der historischen Figuren – sowie vielen Highlights und Überraschungen. Von der ersten bis zur letzten Seite konnte mich die Autorin mit ihrer gelungene Fortsetzung fesseln und begeistern. Ein wahrer Pageturner, den ich allen Fans der Spannungsliteratur nur ans Herz legen kann. Dieser Fantasy-Krimi punktet zudem mit seinen Steampunk-Elementen, die ihn aus der Masse hervorstechen lassen, aber auch durch die eingearbeiteten historischen Figuren und kleinen wissenschaftlichen Einflüsse.

Klappentext
Narau 1888 Freiheit. Das erhoffen sich Alexander, Nic und Oliver nach ihrer Flucht aus Biota.
Doch direkt bei ihrer Ankunft in der Stadt Narau werden sie festgenommen und als Sklaven verkauft. Ihre neue Besitzerin verspricht ihnen zwar, sie gehen zu lassen – aber nur wenn sie ihre Tochter finden, die wie sechs weitere Menschen verschwunden ist.
Doch als die Leiche einer der Vermissten auftaucht, geht es plötzlich nicht mehr nur um Entführung. Und die Zeit für die Ermittlung verrinnt …
Band 2 der Steampunk-Krimi-Reihe
Der Roman ist ein Krimi mit wenigen leichten Fantasy – (Steampunk-) Elementen. „Stadt der Asche“ ist nach „Stadt der Tiefe“ der zweite Band der „Der Hüter“-Reihe.

 

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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4 Antworten zu *+* Jasmin Jülicher: „Der Hüter – Stadt der Asche“ *+*

  1. Tilly schreibt:

    Ohhh!
    Wie toll! Was für eine schöne Rezension. Ich freue mich schon sehr, wenn ich den zweiten Band in der Hand halten darf. Vor allem, weil das Cover auch wieder so genial aussieht! *__*
    Ich mache miit Jasmin ein Interview und werde deine Rezension dort mal verlinken, wenn das okay ist. :-)

    Ganz liebe Grüße
    Tilly

  2. monerl schreibt:

    Liebe Heike,
    absolut genial, dass dich der zweite Teil auch so begeistern konnte! Ich warte schon sehr gespannt, Narau kennenzulernen! Mit dem Cliffhänger aus Teil 1 hatte mich Jasmin schon direkt geködert. hihi
    Eine sehr schöne Rezi, die Lust aufs Lesen macht, ist dir hier gelungen!
    GlG, monerl

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