Nach „AURA – Der Verrat“ geht es nun nahtlos weiter mit dem Finale. Hannahs Gabe ist entdeckt und allen ist nun klar, dass sie ein natürlicher Former ist. Es beginnt eine gnadenlose Jagd seitens Levander auf Hannah. Der Akademieleiter trachtet ihr aus ganz bestimmten Gründen nach dem Leben, aber stimmen seine Behauptungen?
„Die Formergabe ist keine Gabe, sondern ein Fluch.“
Zu Beginn verwirbeln sich die Geschehnisse zu einem wahren Tohuwabohu. Dieses Chaos geht zunächst ein wenig zu Lasten der Spannung, aber nach und nach sortiert sich die Lage. Hannah und ihre Freunde beraten sich, ein Teil entschließt sich zur Flucht, aber die wahren Freunde stehen ihr treu zur Seite. Dennoch läuft es innerhalb der Gemeinschaft oft alles andere als harmonisch ab. Denn die Liebe spinnt ihre Fäden innerhalb der Gruppe kreuz und quer und sorgt dafür für Zwietracht und Misstrauen, was es nicht gerade leichter macht, sich für die eigentliche Aufgabe zu wappnen. Welche Gefühle und Gedanken sind echt, welche durch fremde Willenskraft erzwungen und manipuliert? Wer handelt aus Eigennutz, wer aus echtem Interesse an seinen Mitmenschen? Und wer macht gute Mine zum bösen Spiel, bis er endlich zu seinem wahren Ich stehen kann und darf? Die Verwirrung der Protagonisten machte auch vor mir nicht halt. Häufig verfolgte ich etwas irritiert das Geschehen, immer die Hoffnung bewahrend, alles möge sich bitte zum Guten wenden.
„Unser Leben hängt davon ab, dass wir uns gegenseitig vertrauen können.“
Das Hauptaufgabenmerk des finalen Bandes liegt nicht darauf, sich intensiv den Kulissen oder Figuren zu widmen. Die Ausgangslage ist bekannt und „AURA – Der Fluch“ wird getragen von seiner tempo- und actionreichen Handlung, bei der es überraschend viele Kollateralschäden zu beklagen gibt. Diese nervenzerfetzenden Sequenzen werden immer wieder durch die sich entwickelnden Liebesbande unterbrochen, bei denen man als Leser ein bisschen entspannen kann – wenngleich es auch hier letztendlich nicht immer allzu harmonisch zugeht.
Der Abschluss der Trilogie liest sich durch seinen flotten, flüssigen Stil voller Wenden, Überraschungen und emotionaler Fragezeichen weg wie nichts. Er ist stimmig, schlüssig, lässt keine Fragen offen. Gut gefallen hat mir, dass man nach und nach die Hintergründe der vergangenen Geschehnisse versteht und sich somit die inneren Fragezeichen nach und nach auflösen. Mir persönlich war er allerdings zu düster und verlustreich, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
Inhalt
Romantasy über die Macht der Gedanken – für Mädchen ab 13 Jahren.
Enttarnt! Die Akademie weiß, wer Hannah wirklich ist. Was bleibt, ist die Flucht vor Dr. Levander und seinen Handlangern. Während Hannah und ihre Freunde einen riskanten Plan schmieden, um den bösen Machenschaften endlich ein Ende zu setzen, kommen sich Hannah und Valentin näher. Dabei gehört ihr Herz doch Raphael, oder? Mitten in diesem Gefühlschaos muss sich Hannah eingestehen, dass die dunkle Seite ihrer Gabe mehr als gefährlich ist. Nicht nur für sie selbst, sondern für alle, die sie liebt.
Autorin
Clara Benedict, Jahrgang 1981, ist Deutsch- und Musiklehrerin und Sängerin in einer Rockband. Sie lebt mit einem Mann, zwei Katern, drei Kindern und zwölf Musikinstrumenten an der Weinstraße und hat ständig zu viele Pläne und zu wenig Zeit. Wenn sie nicht als Revuegirl oder Nashorn auf der Bühne steht oder sich für irgendein anderes verrücktes Projekt ködern lässt, spielt sie Videogames, geht geocachen und gibt unfassbare Summen für Bücher und Chucks aus. clara-benedict.com
Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag