*+* Akram el-Bahay: „Wortwächter“ (Interview-Rezension) *+*

Dieses Jugendbuch haben mein „kleines“ Blogger-Kid und ich im Rahmen einer Blogtour gemeinsam gelesen. Sohnemann hat mir allabends ein Kapitel vorgelesen und an der Art und Weise war schnell zu merken, dass ihm das Buch sehr zusagte.

Wie hat dir das Buch gefallen?
Sehr gut. Es war spannend und sehr geheimnisvoll.

Was war denn besonders toll?
Irgendwie war alles toll. Aber vor allem, dass es so viele Überraschungen gab und ich bis zum Schluss nicht ganz sicher war, wie es ausgeht.

„Wortwächter“ ist ein dickes Buch mit viel Text und langen Kapiteln. So ein umfangreiches Buch hast du noch nie gelesen. War das nicht eine Herausforderung?
Ja, ein bisschen schon und es hat auch viele Stunden gedauert, bis ich fertig war. Aber es hat mir so gut gefallen, dass ich eigentlich eher froh war, dass es nicht zu kurz ist. Ein paar Bilder wären aber schön gewesen, dann hätte ich mir alles noch besser vorstellen können.

Du hast mir fast jeden Abend ein Kapitel vorgelesen und das hast du richtig, richtig gut gemacht, du bist stellenweise richtig tief in die Geschichte eingetaucht!
Ja, das Buch ist sehr spannend erzählt, da ist dieser Funke direkt auf mich übergesprungen und ich habe mich beim Vorlesen manchmal gefühlt, als ob ich das alles selbst miterlebe. Außerdem lese ich gerne vor, das macht viel Spaß!

Gemeinsam haben wir mitgefiebert und uns auf das nächste Kapitel gefreut. Tom hat ja auch wirklich ein tolles Abenteuer erlebt, dabei hatte er sich eigentlich auf sechs lange Ferienwochen bei seinem Onkel eingestellt. Aber kaum dort angekommen, erlebte er auch schon eine Überraschung nach der anderen und steckte in Nullkommanichts in einer ganz großen Sache drin, die zudem ganz schön gefährlich war. Wie hast du das empfunden? Hast du Tom um das größte Abenteuer seines Lebens beneidet oder warst du eher in Sorge um ihn?
Ich wäre sehr gerne an seiner Stelle, oder zumindest dabei gewesen. Aber dann hätte ich schon etwas Angst und an manchen Stellen auch Panik gehabt.

In besonders brenzligen Stellen kam Tom ab und zu eine geheimnisvolle Seite zu Hilfe. Mit Worten, die „wie von Zauberhand“ erscheinen, die von ihm erzählen, die ihn warnen! Eine coole, Idee, oder? Hättest du auch gerne eine solche Hilfe, wenn du mal nicht weiterweißt?
Auf jeden Fall! Damit fühlt man sich bestimmt viel sicherer, wenn es gefährlich ist.

Außerdem macht Tom Gesellschaft mit einigen Geschöpfen, darunter auch zum Leben erweckten Statuen. Was hast du denn gedacht, als diese „Steinmenschen“ dir im Buch erschienen sind?
Ach du liebe Güte! Und: Wie cool! Ich fand sie toll und habe gehofft, dass sie Tom helfen.

Akram el-Bahay hat an vielen Stellen seiner spannenden, kreativen, fantasievollen und überwiegend temporeichen Geschichte immer wieder seine Liebe zur Welt der Literatur und Wertschätzung einigen besonders verehrten Schriftstellern gegenüber eingewoben. Tom, der bis dahin mit Büchern nichts anzufangen wusste, fand das eher langweilig, seine Freundin Joséphine hingegen war begeistert. Wie ist das bei dir?
Ich lese gerne, aber die Autoren kenne ich fast alle nicht. Auf ein paar bin ich jetzt neugierig geworden und habe mir „In 80 Tagen um die Welt“ von meiner Mama geliehen. Das steht jetzt in meinem Regal und wenn ich Zeit habe, lese ich es vielleicht bald.

Die Reisegruppe kommt ganz schön herum, Tom und seine Gefährten sind nicht nur in Europa sondern noch in zwei weiteren Erdteilen unterwegs. Fandest du das gut, oder war das zu viel Herumgereise für deinen Geschmack?
Nein, das gehört bei einem spannenden Buch für mich dazu, dass es viele interessante Orte und auch geheimnisvolle Personen gibt. Sonst könnte es vielleicht langweilig werden. Von den meisten Orten habe ich vorher schon gehört und ich finde, sie sind interessant in die Geschichte hinein erzählt.

Wie hat dir das Ende gefallen? Die Geschichte ist zwar zu einem Abschluss gekommen, aber sie verbirgt auch den möglichen Anfang einer Fortsetzung. Würdest du gerne wissen, ob und wie es weitergeht?
Ja, der Schluss riecht nach einem neuen Abenteuer für Tom und Joséphine und die anderen und natürlich möchte ich gerne wissen, wie es weitergeht. So ist das bei einem guten Autor.

Wie gefällt dir das Cover?
Das ist toll, es passt gut zu der Geschichte, weil es viele Bilder von Szenen aus der Geschichte zeigt.

Gibt es etwas, das dich stört?
Es stört nichts, aber ich finde diese kleine Liebesgeschichte passt nicht in einen Abenteuerroman.

Würdest du das Buch trotzdem anderen Kindern empfehlen?
Ja, aber erst ab meinem Alter (11 Jahre) und wenn sie Abenteuer-Freaks sind.

Inhalt
Im verwinkelten Anwesen seines Onkel David gibt es weder Internet noch einen Fernseher, nur jede Menge Bücher – absolut langweilig, findet Tom. Da stößt er im Keller auf etwas höchst Seltsames: eine Buchseite, auf der wie von Zauberhand Worte erscheinen und wieder verschwinden. Sie scheinen genau das zu erzählen, was er gerade sieht, denkt oder tut – und warnen ihn, sich rasch zu verstecken. Tatsächlich: Im selben Moment erscheint ein Fremder und entführt Toms Onkel. Ehe er sich’s versieht, steckt Tom in einem Abenteuer, in dem ein alter Geheimbund, die Statuen berühmter Autoren und ein lesehungriges Mädchen eine große Rolle spielen. Vier Rätsel muss er lösen und an weit verstreuten Orten vier Teile einer mächtigen goldenen Feder finden, um großes Unheil zu vermeiden und Onkel David zu retten …

Autor
Akram El-Bahay hat viele Jahre als Journalist gearbeitet und schreibt nun mit Vorliebe Bücher, die ebenso märchenhaft wie fantastisch sind. Nicht selten finden sich in ihnen orientalische Motive – ganz so, wie es sich für Geschichten eines Halbägypters gehört. Für sein Debüt erhielt er 2015 den Seraph. »Henriette und der Traumdieb« ist sein erstes Kinderbuch.
Quelle: Ueberreiter Verlag

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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6 Antworten zu *+* Akram el-Bahay: „Wortwächter“ (Interview-Rezension) *+*

  1. Hach – das schenke ich dem Neffen. Toller Beitrag, auch in unser Interviewform – danke

  2. Tintenhain schreibt:

    Ein ganz tolles Interview!

  3. Mikka Liest schreibt:

    Huhu!

    Wie schön, dass dein Sohn und du das Buch gemeinsam gelesen habt! Und schön, dass er sich so für ein Buch begeistern kann – und dass ihm Vorlesen so viel Spaß macht.

    „In 80 Tagen um die Welt“ ist eine tolle Wahl, das Buch habe ich als Kind sehr gern gelesen. Und ich kann voll nachvollziehen, dass für ihn die Liebesgeschichte nicht zum Abenteuer passt! Ich wollte und will auch nicht immer überall eine Liebesgeschichte haben.

    Das Buch klingt nach einem richtig spannenden Abenteuer, dass ich mir auch mal näher anschauen werde. Die Idee, die Rezension als Interview zu machen, finde ich sehr gelungen!

    Ich habe deinen/euren Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt.

    LG,
    Mikka

    • irveliest schreibt:

      Hallo Mikka,
      ich freue mich auch, dass meine Jungs trotz des virtuellen Angebots auch einen Sinn fürs Lesen haben.
      Sie sind auch beide tolle Vorleser, so hat es ganz besonderen Spaß gemacht, den Wortwächtern zu lauschen. :-)
      Die Interview-Form war die ideale Lösung, unsere beiden Eindrücke zum Buch einfließen zu lassen, und ich freue mich sehr über die Verlinkung bei deiner Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs. Vielen Dank dafür und liebe Grüße,
      Heike

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