Pete und Maddie haben einen zweijährigen Sohn, Theo. David, der Sohn von Miles und seiner Frau ist in demselben Alter. Doch ganz so einfach ist das nicht. Denn eines Tages steht mit Miles die erwachsene Version von Theo bei Pete vor der Tür….. Und der Alptraum nimmt seinen Lauf. Denn die beiden Kinder wurden kurz nach der Geburt vertauscht und sind in die Obhut der jeweils falschen Eltern gekommen.
An dieser Stelle ließen mich meine Gedanken nicht los. Was hätte ich getan, was gedacht und empfunden, wenn mir damals jemand gesagt hätte, unsere Kinder seien nicht unsere leiblichen – und diese wären bei anderen Eltern zuhause. Gedankenkarussell, Gedankenchaos. Was tun? Natürlich stehen immer die Interessen und das Wohlbefinden der Kleinen im Vordergrund – aber welche sind das? Kann man zweijährige Kinder mir nichts, dir nichts, ohne Folgen austauschen, selbst wenn Fachleute dies befürworten würden? Und wenn ja, was macht das mit den Eltern? Wie sähe das Beziehungsgeflecht aus zwischen zwei derart verschachtelten Familien?
Nun, in diesem Fall klingt zunächst alles ganz flauschig, friedlich, fair. Das ändert sich jedoch schnell. Denn wenn einer den anderen übervorteilen will, das sorgfältige Abwägen um das Kindeswohl mehr wie einen Wettbewerb sieht, den es zu gewinnen gilt, kann das nicht gut ausgehen, für keinen der Beteiligten.
Wieder kreisten nervenaufreibende Gedankenspiralen durch meinen Kopf. Immer voller Hoffnung, dass das Gerichtsverfahren, dem sich beide Familien unterwerfen – und natürlich nicht immer mit fairen Mitteln kämpfen -, wirklich fair und vor allem zielgerichtet ausgehen möge.
Was da alles auf den Tisch kommt, plötzlich werden nicht nur die Elternpaare zu Feinden, auch die Ehepartner untereinander reiben sich aneinander auf, immer Gefahr laufend, falsche Prioritäten zu setzen und sich selbst aus dem Rennen zu werfen. Und wie ein Rennen fühlt es sich zunehmend an. Die besten Argumente scheinen nichts zu nutzen, wenn plötzlich jemand ein schmutziges Ass aus dem Ärmel zieht. Und dann, ganz zum Schluss, kommt es plötzlich ganz anders als ich es je auf dem Schirm hätte haben können.
„Du gehörst uns“ ist großes psychisches Kopfkino, das mich stellenweise wirklich sehr mitgenommen hat. Sowohl die Ausgangslage des Thrillers an sich als auch das, was der Autor mit seinen brillant ausgearbeiteten und in Szene gesetzten Figuren treibt. Nichts für schwache Nerven, wirklich nicht! Für alle anderen Thrillerfreunde geben ich eine dicke Empfehlung ab!
Auch Hörbuchfans kommen hier auf ihre Kosten, denn Rike Schmid und Steffen Groth fühlen sich wunderbar in die Figuren udn Stimmungen ein und verpassen der Geschichte noch mehr Spannung und Tiefe.
Inhalt
Es ist der Albtraum aller Eltern: Als Pete Riley eines Morgens die Tür öffnet, steht vor ihm ein Mann, der seinem zweijährigen Sohn Theo wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Was Miles Lambert ihm offenbart, bringt Petes Welt ins Wanken: Die Söhne der beiden Familien sind nach der Geburt vertauscht worden, Miles und seine Frau sind Theos biologische Eltern. Nach dem ersten Schock beschließen die beiden Paare, die Kinder nicht aus ihren Familien zu reißen. Sie wollen gemeinsam einen Weg finden, am Leben ihres jeweils leiblichen Sohnes teilzuhaben. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Familien unterschiedlicher nicht sein könnten. Pete traut der heilen Welt im Hause Lambert immer weniger. Dann bringt eine Klage gegen das Krankenhaus, in dem der Fehler passiert ist, Verstörendes ans Tageslicht…
Sprecher
Rike Schmid, geboren 1979, sammelte schon früh erste Bühnenerfahrungen und ist einem breiten Publikum aus Kino und TV (z.B. »Die Augenzeugin«, »Baal«, »Schwere Jungs«) bekannt. Als Hörbuchsprecherin las sie u.a. den Bestseller »Girl on the Train« und für DAV u.a. »Sie weiß von dir« von Sarah Pinborough ein.
Steffen Groth, geboren 1974 in Berlin, ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen (u. a. »Tatort« und »Weissensee«) zu sehen. Er ist vor allem durch seine Rollen in »Doctor’s Diary« und »Großstadtrevier« bekannt und auch als Synchron- und Hörbuchsprecher bei einem großen Publikum beliebt. Für DAV las er u.a. „Ein Tropfen vom Glück“ von Antoine Laurain sowie „Joe Biden. Ein Portrait“ ein.
Quelle: Der Audio Verlag