Familie Büttner ist umgezogen. Beim Ausbau des Kellers entdeckt Yasmin ein altes Skelett. Gut, dass sie umgehend die Polizei informiert. Denn es gibt in unmittelbarer Nähe auch eine frische Leiche, die eine Botschaft bei sich trägt. Die Message: Es wird weitere Tote geben….
Auf zwei Zeitebenen bringt die Autorin Licht in dieses Dunkel. Der Leser erfährt, was vor fünfhundert Jahren geschehen ist, aber auch, welche perfiden Pläne in der Gegenwart umgesetzt werden. Durch den steten Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen ist „Knochenschrei“ durchweg spannend, abwechslungsreich und kurzweilig. Ich konnte das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen, so mitreißend und fesselnd habe ich es empfunden, Durch den steten Wechsel zwischen früher und heute kann man gar nicht anders, als immer weiter zu lesen, zumal die Kapitel häufig mit kleineren Cliffhangern gewürzt sind.
Hüben wie drüben blicken wir in die Abgründe der menschlichen Seele und ich schüttelte immer wieder den Kopf über so viel Machtmissbrauch und Kompetenzüberschreitung!
Dieser Thriller ist der achte aus der Zons-Reihe. Obwohl ich keinen der Vorgänger kannte, fiel es mir nicht schwer, dem Geschehen zu folgen. Da jeder Band in sich abgeschlossen ist, lassen sich die verschiedenen Fälle in beliebiger Reihenfolge lesen. Lediglich die Entwicklung zwischen zwei Charakteren, die sich durch die gesamte Reihe schlängelt, erlebt man dann nicht mehr chronologisch, was ich persönlich jedoch nicht als gravierend empfinde. Denn in erster Linie geht es um die parallel erzählten Verbrechen aus Vergangenheit und Gegenwart. Sie stehen ganz klar im Fokus und ihnen widmet sich Catherine Shepherd intensiv. Für die Ausarbeitung der Charaktere, das Fortschreiten der Handlungen, die Einflechtung der Hintergründe der Taten und Beweggründe der Täter sowie die Entwicklung der Stimmungen und der Atmosphäre nimmt sich die Autorin viel Zeit. Dabei findet sie ein gutes Maß und versorgt den Leser mit genau dem Wissen, das er braucht, um das Geschehene zu verstehen, und auch, um begeistert miträtseln zu können. Mich hat sie dabei auf beiden Zeitebenen geschickt auf einige Holzwege geführt, was ein weiterer Pluspunkt für dieses Buch ist. Denn ein guter Thriller sollte nicht ausrechenbar und vorhersehbar sein!
Die Charaktere sind durchweg authentisch und glaubhaft gezeichnet, und ich verteilte schnell meine Sympathiepunkte, bangte mit den Betroffenen, hoffte auf eine zügige Aufklärung im gegenwärtigen Fall, um weitere Todesfälle zu verhindern. War aber auch sehr interessiert an der Aufklärung der Fälle des Mittelalters, da auch dieser Strang sehr interessant, lesenswert und spannend gestaltet ist. Gut gefallen haben mir auch die historischen Einschübe über Zons und Erläuterungen zum damaligen Klosterleben.
„Knochenschrei“ ist mein erster Zons-Thriller, aber ganz sicher nicht mein letzter!
Inhalt
Gegenwart: Yasmin braucht mehr Platz, also reißt sie eine Mauer in ihrem Keller ein. Doch dahinter erwartet sie das nackte Grauen. Kommissar Oliver Bergmann untersucht den Fund, der sich als fünfhundert Jahre altes Skelett einer Nonne entpuppt. Während der Fall für seinen Partner Klaus erledigt ist, folgt Oliver einer Spur aus frischem Mörtel. Tatsächlich entdeckt er hinter einer anderen Wand die Leiche einer jungen Frau. Ihr Mörder hat sie lebendig eingemauert und qualvoll sterben lassen. Aber damit ist der Albtraum nicht zu Ende. In ihrem Unterleib steckt eine codierte Nachricht, die keinen Zweifel lässt: Er wird weiter töten.
Zons 1497: Die junge Nonne Brunhilde verschwindet spurlos in der Nacht. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg glaubt zunächst, dass sie vor dem harten Klosterleben davongelaufen ist. Doch dann wird eine Ordensschwester tot aufgefunden. Wie sich herausstellt, wurde sie entführt und tief in die düsteren Gewölbe unter dem Kloster verschleppt. Die Nonnen sind verstört und befürchten, dass der Teufel sie heimsucht, denn eine nach der anderen wird aus ihrer Mitte gerissen. Bastian jagt verzweifelt einem grausamen Serienmörder hinterher, der seine Opfer hilflos den Klauen der Dunkelheit ausliefert.
Autorin
Die Thriller-Autorin Catherine Shepherd (Künstlername) wurde 1972 geboren und lebt mit ihrer Familie in Zons am Rhein. Catherine Shepherd hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Gießen studiert und nach Ihrem Abschluss als Diplom-Ökonomin in einer Düsseldorfer Bank gearbeitet.
Quelle: Amazon
Hi,
tolle Rezi. Das Buch klingt echt spannend und scheint auch etwas für mich zu sein. Steht auf jeden Fall auf meiner MUSS-ICH-NOCH-LESEN Liste. Danke dafür.
Liebe Grüße
Ela
Liebe Ela, mir hat es wirklich gut gefallen und (irgendwann) werde ich auch die anderen Zons-Thriller noch lesen. Liebe Grüße, Heike