*+* Rainer Haak: „Die Fischerhütte im Irgendwo“ *+*

Die Fischerhütte im IrgendwoTom muss einfach mal raus aus dem Hamsterrad seines Lebens. Er ist auf, hat an nichts mehr wirkliche Freude, alles verschwimmt zu einem Grauerlei, das Schöne, das Bunte, das ist er nicht mehr in der Lage, wahrzunehmen. Er beschließt, eine Auszeit zu nehmen, einmal ausspannen, weg von dem Trubel, aber bitte mit einer guten Portion Luxus, denn die hat er sich nach all den aufreibenden Jahren doch nun wirklich verdient.

Weil diese Zeit besonders sein soll, wählt Tom einen besonderen Trip – und wundert sich schon von dem Moment an, als er bei der Buchungsagentur seine Unterlagen abholt….

Um es kurz zu fassen, Tom bekommt viel geboten, aber nicht den von ihm gewünschten Luxus. Es wartet eine ganz besondere Zeit auf ihn – so besonders, dass er eine solche Möglichkeit, was hinter seinem „All Incusive Glamping Trip“ stecken könnte, gar nicht in Betracht gezogen hat. Denn Tom strandet mitten in der Natur. Sein vermeintliches Hotel ist eine kleine Fischerhütte – ohne jegliches moderne Extra. Er versteht die Welt nicht mehr, begreift nicht, was das alles soll, warum zwei Wochen ausgerechnet an diesem Ort für Erhellung sorgen und seine Akkus auffüllen sollen.

So wenig Tom diese unerwarteten Umstände gefallen, so wenig ist er jemand, der kneift. Er nimmt sein Schicksal an und lebt sich ein. Zunächst langsam und zögerlich, später mit immer mehr Freude und Enthusiasmus. Einige nette Menschen, die seinen neuen Weg kreuzen, bringen ihn immer stärker zum Leuchten, und waschen den Staub und angeklebten Schmutz von Toms Wesen und Leben ab. So erkennt er besser und besser die Farben, in denen es strahlen könnte und merkt zudem, dass er sich nicht wie bisher als ein gieriges Individuum abkapseln muss, sondern Teil von all dem Schönen sein kann und darf. Nicht ganz unbeteiligt daran sind einige kurze Nachrichten, respektive Fragen, die er hin und wieder in dem Fischerhütten- Briefkasten findet. Darauf stehen Fragen, die Tom den Weg weisen und die ausnahmslos für jeden zeitlos aktuell sind, auch für dich und für mich. Es sind Fragen, bei denen es sich lohnt, inne zu halten, um darüber nachzudenken. Ich war begeistert, kam automatisch ebenso ins Grübeln wie unser Reisender.

Obwohl Gott in diesem Büchlein nicht explizit thematisiert wird, einmal wird er am Rande erwähnt, ist die Erzählung durchtränkt von ihm. Begonnen bei seiner Schöpfung, die Tom immer bewusster erlebt und ihn wiederbelebt, über die Menschen, die ihm sicher nicht zufällig begegnen, bis hin zu seiner Bereitschaft, offen für neue Gedanken zu sein und ihnen mutig Tür und Tor zu öffnen.

Zum Ende seiner Auszeit ist Tom von seiner Grau-Bunt-Schwäche geheilt – innerlich wie äußerlich – und auch ich, die ich eigentlich nur ein Buch lesen wollte, sehe manches nun ein bisschen anders und bin mir sicher, dass ich „Die Fischerhütte im Irgendwo“ nicht zum letzten Mal gelesen habe, denn es stecken so viel Weisheit, Wärme und Wohlbefinden darin.

Inhalt
Tom ist frustriert. Mit seinem Leben. Nichts bereitet ihm mehr Freude. Weil sich irgendwas ändern muss, nimmt er sich ganz zeitgemäß eine Auszeit und landet entgegen seiner Vorstellung – All-Inclusive-Glamping-Trip – in einer alten Fischerhütte, fernab der Zivilisation: Kein fließendes Wasser, kein Strom, nicht mal Handyempfang! Dafür aber ein wunderschöner See vor der Tür und ein Wald in seinem Rücken, der nach Abenteuer ruft.
Glücklicherweise ist er auch nicht völlig allein in der Wildnis. Unerwartete Begegnungen mit der vor Lebensfreude sprühenden Katharina erhellen seinen Tag, er trifft den alten Fischer Olaf mit seinem abenteuerlustigen Enkel Finn und lernt die Künstlerin Christina kennen, deren Flötenmusik sehnsuchtsvoll über den See schwingt. Alle diese Begegnungen bereichern ihn und bringen ihn auf neue Gedanken.
Und nicht zuletzt ist da noch der Briefkasten, in dem Tom immer wieder geheimnisvolle Post von G: entdeckt. Er findet Fragen, die ihn herausfordern, sich neu auf die Suche nach der Farbe in seinem Leben zu machen …

Autor
Rainer Haak, geboren in Hamburg, hat Theologie studiert und lebte einige Jahre als Pfarrer in seiner Heimatstadt. Mit dem Jugendbuch „Das Abenteuer, das Leben heißt“ startete schon früh seine Karriere als Bestsellerautor. Er hatte sein Thema gefunden, das ihn bis heute begeistert.
Seine Geschichten und Erzählungen spielen mal draußen in der Wildnis, mal in einem angesagten Café oder irgendwo an einem Ort voller Geheimnisse. Es geht in ihnen um Suchen und Entdecken, um Loslassen und Vertrauen und um die Sehnsucht nach Freiheit und Lebendigkeit.
Rainer Haak ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Quelle: Adeo Verlag

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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