*+* Lydia Schwarz: „ANASTASIS“ *+*

2025 Die mächtige Organisation Red Sandstone will die Menschheitsgeschichte zu ihren Gunsten verändern. Sie beauftragt ein dreiköpfiges Team, mit einer Zeitmaschine ins Jerusalem des Jahres 30 zu„Anastasis“ ist laut Wikipedia die Bezeichnung einer Ikone, die „bei der Auferstehung Jesu Christi nicht das Geschehen selbst, sondern dessen geistliche Auswirkung darstellt: den Sieg Jesu über Tod und Hölle.“

Diesen Buchtitel finde ich gut gewählt, denn ebendieser Sieg und seine Wirkung werden in diesem Roman thematisiert – in einer höchst ungewöhnlichen Geschichte. Die Autorin hat mich in einem gelungenen Genre-Mix einmal quer durch die Zeit geführt, vom gegenwärtigen Jerusalem hinein in das vor zweitausend Jahren. Sie hat nicht einfach nur einen historischen Roman geschrieben, der zur Zeit von Jesu Kreuzigung spielt, nein, sie lässt einige Protagonisten zwei Jahrtausende zurück reisen, um aus Gründen, die im Buch erläutert werden, die Entstehung des Christentums zu verhindern. Geht nicht? Wir werden sehen…. Denn der Plan ist durchaus ausgefeilt und dreifach gut durchdacht! Außerdem verrate ich nicht zu viel, wenn ich sage, dass einige der Figuren zwei Gesichter haben, sprich: Sie verfolgen zusätzlich zum offiziellen Auftrag ganz einige Pläne, denn wenn der versprochene Preis höher ist als die moralischen Werte, ist so gut wie jeder bestechlich….

Für Spannung ist also definitiv gesorgt! Für die Liebe ebenfalls, glücklicherweise spielt sie – von der grandiosen Nächstenliebe und ehrlichen Fürsorge, die Jesus in die Herzen trägt, einmal abgesehen – eine zumeist untergeordnete Rolle, was ich in dieser teils hochspannenden Geschichte angemessen fand. Es hat großen Spaß gemacht, mich zwischen den atemlosen Passagen etwas „ausruhen“ zu können, um die feinen Liebesbande zwischen zwei Paaren zu verfolgen. Ebenso interessant und manchmal recht intensiv waren die Einblicke in die Gefühlswelt der Zeitreisenden.

Obwohl dieser historische Glaubens-Romantasy-Thriller mehrdimensional aufgebaut ist und viel Inhalt in die verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen wirft, ist es mir sehr leicht gefallen, dem Geschehen immer und überall zu folgen – das schafft nicht jeder Autor! Der Erzählstil wechselt zwischen hohem Tempo mit packender Sogwirkung und etwas langsamer, ausführlicherer Erzählweise. Vor allem am Anfang habe ich mich gewundert, warum sich die Autorin manchmal so viel Zeit lässt, zum Schluss hin ergibt dies durchaus Sinn, denn da fallen plötzlich sehr viele Puzzle-Teilchen an ihren Platz und die meisten meiner Fragen wurden beantwortet, lediglich eine für mich historische Ungereimtheit blieb offen.
Diese Geschichte steckt voller Überraschungen und Wenden, die mich teilweise mit großen Augen zurückließen, und ist sehr lebendig erzählt!

Gut gefallen hat mir auch, dass es ein abgeschlossenes Ende gibt und jeder der kleinen Handlungs- und Themenstränge zu einem Abschluss gebracht wird, so wird aus „Anastasis“ eine runde Sache. Möge die Botschaft, die in die Herzen der Romanfiguren einzieht, viele Leser erreichen!

Wer außergewöhnliche Geschichten mit Tiefgang mag, sollte Lydia Schwarz und diesem Buch eine Chance geben. „Anastasis“ hat mich durchweg gut unterhalten, und ich habe es gerne gelesen.

Inhalt
2025: Die mächtige Organisation „Red Sandstone“ will die Menschheitsgeschichte zu ihren Gunsten verändern. Sie beauftragt ein dreiköpfiges Team, mit einer Zeitmaschine ins Jerusalem des Jahres 30 zu reisen, Jesus zu finden und die Entstehung des Christentums zu verhindern.
Als die drei in den Körpern ihrer Zeitreise-Avatare erwachen, ist plötzlich alles anders, als erwartet: Die Präsenz des Messias dringt vor bis in ihr Innerstes. Und beim Versuch, Jesus wie eine Schachfigur vom Brett der Weltgeschichte zu schieben, geschieht Ungeheuerliches …

Autorin
Lydia Schwarz wohnt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern im Schweizer Mittelland. Nebst dem Schreiben liebt sie Musik, Filme und das Kennenlernen von anderen Kulturen und deren Sprachen. Ihre Liebe zu Buchstaben und Wörtern reicht weit zurück bis ins Grundschulalter, wo sie für ihre Freundinnen und Schwestern Geschichten verfasste. Ein Schreibcamp gab ihr die Motivation, „die Kreuzträgerin“ zu verfassen.
Quelle: Fontis Verlag

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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