(a) Wie kommt man nur auf diese Idee, seine Figuren ihren eigenen baldigen Tod verkünden zu lassen? Auf jeden Fall hat sie mich neugierig auf den neuen Thriller von Ursula Poznanski gemacht. Man wird sofort mitten ins Geschehen geworfen, begleitet Nadine Just, die narzisstische, unbequeme Nachrichtensprecherin in den letzten Szenen ihres Lebens. Sie kommt ins Studio, liest ihren Text vom Teleprompter und kurz darauf ist sie tot. Wie kann man sowas planen, wie einfädeln und todsicher umsetzen, ohne dass ein Täter gefunden wird? Einen Verdächtigen gibt es sofort, denn eine bestimmte Person ist oft zur falschen Zeit am falschen Ort… Aber ob das so einfach ist? Fina Falk, Wiener Ermittlerin, hat es nicht leicht, diesem Fall Herr zu werden. Denn neben weiteren echten Todesankündigungen durchkreuzen viele Trittbrettfahrer ihre Polizeiarbeit. Und die Kollegen nehmen sie nicht alle für voll. Aber sie beißt sich durch.
Die häufigen Szenenwechsel brachten mich immer wieder mal durcheinander, vor allem, weil mir eine „Stimme“ nicht so ganz ins Bild zu passen schien. Erst als ich verstanden hatte, dass sie gar nicht vom Täter, sondern einem „weiteren Spieler“ kommt, lichtete sich meine Verwirrung.
Bezüglich der echten #inkürzetot Fälle greift die Autorin in die Vollen, welches Szenario sich da zum furiosen Finale hin entfaltet, ist der Wahnsinn. Ebenso extrem wie die Figuren – manchmal konnte ich mich nicht in sie hineinversetzen, aber nur so konnte der Thriller funktionieren – ist die Hintergrundgeschichte, die die Beteiligten verbindet und nun fatale Folgen zeigt.
Das Ende ist ganz anders als gedacht, die Geschichte gut eingefädelt, und ich habe sie gerne gehört. Julia Nachtmann macht sie mit ihrer Leseart noch etwas spannender und sie bringt die Figuren, aber auch die Atmosphäre wirklich gut rüber.
Ich freue mich auf den nächsten Fall der Reihe „Mordgruppe“ und bin gespannt, ob wir etwas mehr über den „weiteren Spieler“ erfahren, der ein harter Hund zu sein scheint.
Inhalt
#inkürzetot
Wenige Worte machen die aufstrebende Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just über Nacht berühmt: Vor laufender Kamera kündigt sie ihre Ermordung an – zwei Stunden später ist sie tot! Ebenso ergeht es dem Blogger Gunther Marzik nach einer ganz ähnlichen Ankündigung. Während die österreichische Medienwelt kopfsteht, fluten Nachahmerbeiträge und Memes das Netz. Wie soll Fina Plank, die junge Ermittlerin der Wiener »Mordgruppe«, zwischen einer echten Spur, einem schlechten Scherz oder schlichtem Fake unterscheiden? Von allen unbemerkt beobachtet ein weiterer Spieler mit Interesse das Geschehen – und bereitet einen raffinierten Schachzug vor …
Sprecherin
Julia Nachtmann spielte schon auf zahlreichen deutschen Bühnen (u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Thalia Theater Hamburg und am Deutschen Theater Berlin). Ebenso begeistert sie das Publikum in TV-Produktionen wie Nord Nord Mord und Das Geheimnis des Totenwaldes. Als Hörbuchsprecherin inszeniert sie Lesungen von Nele Neuhaus bis Nino Haratischwili gleichermaßen fesselnd und einfühlsam.
Quelle: Argon Verlag