*+* Kate Penrose: „Leise steigt die Flut“ *+*

Die Zwillinge Ethan und Jade stehen sich sehr nahe. Von einem heimlichen nächtlichen Ausflug kehrt Ethan jedoch alleine zurück. Was nur ist geschehen? Von Jade fehlt jede Spur und ihr Bruder steht massiv unter Schock. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen kann die Freundin von Detective Inspector Ben Kitto das Vertrauen des Jungen gewinnen und er öffnet sich langsam. Um auf die Spur des möglichen Verbrechens an seiner Schwester zu kommen, allerdings möglicherweise zu langsam. Denn eines Morgens wird eine Leiche gefunden und man befürchtet, dass ein Zusammenhang zu Jades Verschwinden bestehen könnte.

Dieser Krimi der Scilly Island Reihe spielt auf St. Martin´s, zur Zeit des Geschehens befinden wir uns mitten in der alljährlichen Narzissenernte im Dezember. Die Insel erstrahlt in fröhlichem Gelb, das so gar nicht zu einem brutalen Verbrechen passen möchte. Ben Kitto ist ratlos. Wo soll er zunächst ansetzen, nachdem Jade als vermisst gemeldet wird? Vielleicht ist ihr Verschwinden ganz harmlos und sie hat sich einen Schabernack erlaubt und ist einfach nur weggelaufen? Der DI beginnt seine Ermittlungen systematisch, befragt die Inselbewohner, die Nachbarn und vor allem die Eltern und Geschwister des Mädchens. Hier wird sofort klar, dass in der Familie einiges ungewöhnlich und seltsam ist, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Aber sollten diese Zustände wirklich mit dem Verschwinden des Zwillingsmädchens zu tun haben? Oder mit dem Mord, der kurz darauf begangen wird? Und mit den ominösen Funden an den jeweiligen Tatorten?

Je tiefer Kitto und sein Team graben, umso mehr Ungemach kommt zum Vorschein, alte Geschichten, Heimlichkeiten und vertuschte Beziehungen – Jades Vermisstenmeldung zieht einen ellenlangen, unschön scheppernden Rattenschwanz nach sich. Kein leichter Fall für Kitto, aber schließlich hat er alles unter Kontrolle und kann dem Bösen Einhalt gebieten.

Neben dem gut konstruierten Kriminalfall konnte die Autorin, wie bislang in jedem Teil ihrer wunderbaren Reihe, mit gut ausgearbeiteten Figuren bei mir punkten, ebenso mit der gut eingefangenen Atmosphäre dieses Fleckchens Erde. Man spürt Kate Penroses Begeisterung für die Scilly Islands in jedem Kapitel.

Nun bin ich gespannt, auf welche Insel es Ben Kitto im nächsten Band verschlagen wird und wie es privat mit ihm weitergeht, denn da deutete sich eine entscheidende Wende an! Ja, ich gebe es zu, ich bin eine Fan dieser Krimireihe und kann sie allen, die gut durchdachte und sorgsam aufgelöste Spannungsromane mit einer guten Portion Lokalkolorit und Inselflair lieben, nur empfehlen.

Inhalt
In einer stürmischen Dezembernacht verschwindet ein junges Mädchen auf den Scilly-Inseln vor Cornwall – der fünfte Fall für den charismatischen Ermittler Ben KittoKu
rz vor der alljährlichen Narzissenernte schleicht sich die elfjährige Jade Minear mit ihrem Zwillingsbruder Ethan nachts aus dem Haus und verschwindet auf dem Weg zum Strand spurlos. Ethan ist seither so traumatisiert, dass er nicht mehr spricht.
Detective Inspector Ben Kitto sucht jeden Winkel der kleinen Insel St. Martin’s ab, es gibt nur wenige Orte, an denen ein Kind versteckt sein könnte. Aber eines wird ihm bei den Gesprächen mit den Inselbewohnern immer klarer: Die Minear-Familie, eine der reichsten der Scilly-Inseln, hat viele Feinde, und Jade ist in ernsthafter Gefahr.
Ben versucht herauszufinden, wer ihm etwas verheimlicht. Bis eine Leiche gefunden wird, und plötzlich niemand mehr sicher ist.
Übersetzt von Birgit Schmitz

Autorin
Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
Quelle: Fischer Verlage 

 

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