Emma tat mir so richtig leid. Sie hatte es schon oft schwer in ihrem Leben, schien aber nun, da sie ihrem komischen Kauz von Freund den Laufpass gegeben hat, endlich die Weichen auf „Alles wird gut“ gestellt zu haben. Und dann wird sie völlig unerwartet und überraschend tot in einer alten Halle aufgefunden. Sie hat eine seltsame Verletzung. Eine, die auch Menschen von sich tragen, die in gewissen Milieu-Kreisen nicht so spuren, wie sie sollen. Dass Emma etwas mit Drogen oder gar ihrem Handel zu tun gehabt haben soll, konnte ich mir jedoch beim besten Willen nicht vorstellen. Gut, sie saß schon irgendwie an der Quelle durch ihren Arbeitsplatz in der Apotheke. Deren Betreiber, die fast wie Eltern für sie waren, haben ihr vertraut. Ob zu Recht oder zu Unrecht ist einer der zu klärenden Punkte in diesem ungewöhnlichen Fall. Auch, ob die junge Frau tatsächlich einen Milieu-Tod gestorben ist, gilt es nun für den old-school Kammowski und seine töfte junge Kollegin Svenja herauszufinden. Denn solche Taten rufen gelegentlich auch Trittbrettfahrer auf den Plan.
Ich war super gespannt, was sich als Grund für Emmas Schicksal herausstellen würde, ob meine gute Meinung über sie richtig, oder ich einem Irrtum aufgesessen war. Auch, welche Rolle die anderen Figuren spielen, ob jemand Dreck am Stecken hat und Emma die Schuld in die Schuhe hat schieben wollen. Die Hintergründe klären sich nach und nach und zeigen schließlich ein groteskes Bild von furchtbarer Gier und völlig fehlender Empathie. Mich schauderte es. Nicht nur, weil dieser Krimi so unglaublich gut und stringent aufgebaut und umgesetzt ist, sondern vor allem, weil der Kern der Sache leider alles andere als fiktiv ist. Die Autorin hat wieder einmal einen Skandal aus dem medizinischen Bereich als Dreh- und Angelpunkt ihres Krimis eingesetzt und zeigt auf, welche Möglichkeiten des Betrugs sich auftun können, wenn man nur skrupellos und gewieft genug ist, um die Kontrollorgane zu täuschen. Der Ausdruck „über Leichen gehen“ trifft hier leider im wahresten Sinne des Wortes zu.
„Vertuscht“ ist der vierte Teil aus der Krimireihe von Dr. Sabine Fitzek, in der die studierte Neurologin Missstände im Gesundheitswesen anprangert. Sie tut dies in einer für mich wirklich gut gelungenen Weise, indem sie ihr Wissen mit einem spannenden Fall kombiniert und mit einem tollen Ermittlerteam würzt, das ganz nah am Puls der Zeit angesiedelt ist.
Nach dem Buch ist vor dem Buch, ich hoffe nun auf einen nächsten Fall für den liebenswürdigen Griesgram Kammowski und seine Kollegin Svenja, die sein genaues Gegenteil ist, sowie Doro!! Ihr wisst nicht, von wem ich spreche? Dann lest doch die Reihe, am besten chronologisch, und lernt sie kennen!
Inhalt
Alles sieht nach einem Mord im Drogen-Milieu aus, als die Leiche der jungen Apothekenhelferin Emma mit Morphium im Blut und abgetrenntem kleinem Finger aufgefunden wird. Routinemäßig befragt Kommissar Kammowski Emmas Kollegen und ihren Chef Detlef von Theising, der eine traditionsreiche und offenbar sehr lukrative Apotheke in Berlin-Köpenick betreibt. Der Mann ist glaubhaft geschockt über Emmas Tod, die wie eine Tochter für ihn war. Und wie so viele andere der Befragten hat er ein wasserdichtes Alibi. Die Ermittlungen treten auf der Stelle – bis sich herausstellt, dass Emma etwas auf der Spur war, über das sie nicht mal mit ihrem Freund sprechen wollte …
Sabine Fitzek, Neurologin mit 10 Jahren Chefarzt-Erfahrung, schreibt ihre hochspannenden Medizin-Krimis mit fundiertem Insider-Wissen um die Missstände in unserem Gesundheitssystem.
Autorin
Sabine Fitzek arbeitete nach dem Medizinstudium an den Universitäten Berlin, Erlangen, Mainz und Jena, wo sie sich im Fach Neurologie habilitierte. Danach war sie mehr als zehn Jahre lang als Chefärztin tätig. Heute ist sie Inhaberin einer neurologischen Praxis und schreibt nebenher über gesundheitspolitische Missstände, mit denen sie unfreiwillig immer wieder in Berührung kam und kommt. Überdies berät sie gelegentlich ihren Schwager Sebastian Fitzek zum Thema psychische Extremzustände.
Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur
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