Was für ein Krimi! Neben dem Verschwinden von Lehrerin Agnes spielen so viele Dinge mit hinein, die zum Schluss ein geschmeidiges Ganzes voller Spannung, interessanter, mitreißender Wenden und nachdenklicher Inhalte liefern, dass ich nur begeistert den Hut ziehen kann!
Als Agnes mitten im Sturm verschwindet, macht ihr Dorf mobil, alle gehen auf die Suche nach der Lehrerin, finden sie jedoch nicht. Sollte sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein? Aber warum findet die Polizei so lange keine Spur? Stattdessen stößt das Team immer wieder auf Hinweise, dass Agnes möglicherweise ein Geheimnis gehabt haben könnte, dass sie glücklich und verzweifelt zugleich gemacht hat. Was könnte das nur gewesen sein?
Die Leserschaft ist der Polizei immer ein wenig voraus, denn durch Einträge aus Agnes´ Tagebuch einerseits und die jüngsten Erlebnisse des neuen Dörflers August bekam ich einen umfassenderen Blick über den Tellerrand – nicht nur, was die Gegenwart betreffend! Der „Neue“ ist gerade dabei, aus den Räumlichkeiten des früheren Bestattungsunternehmens einen heimeligen Secondhand-Laden zu erschaffen, als er nach und nach begreift, dass sowohl dieses Ladenlokal als auch sein vorübergehendes, angemietetes Domizil Dreh- und Angelpunkt um Agnes´ Verschwinden ist….. Und eines jahrzehntelang vergangenen Verbrechens.
Meine Lesespannung stieg ins Unermessliche. Was war nur geschehen – früher und in den letzten Tagen? Fassungslos verfolgte ich die Ermittlungen, respektive das, was sie zutage förderten. Paradoxerweise fühlte ich mich zudem in all dem Grauen recht wohl, denn die Autorin hat so einen leichten, anziehenden Schreibstil, dass man das Dorf des Grauens nicht nur mit den Augen der Polizisten sieht, sondern auch denen der Sommergäste, die Entspannung in dem verschlafenen Nest am Meer suchen und finden….
Mit August, der unabsichtlich zum Ermittler wird, bin ich schnell warm geworden. Kristina Ohlsson hat überhaupt ein gutes Händchen für ihre Charaktere, denn sie erschienen mir alle lebendig, glaubhaft und menschlich – in der ganzen Bandbreite.
Von mir gibt es die volle Punktzahl für den Auftaktband der Reihe „August Strindberg ermittelt“.
Inhalt
Ein Sturm nähert sich dem verschlafenen Ort Hovenäset. In der Nacht, als das Unwetter über der idyllischen schwedischen Westküste niedergeht, passieren zwei Dinge: Die Lehrerin Agnes verschwindet spurlos, und ein neuer Bewohner taucht in Hovenäset auf. Der Stockholmer August Strindberg hat das lokale Bestattungsunternehmen gekauft – samt Leichenwagen –, um einen Secondhand-Laden zu eröffnen. Während August sein neues Fahrzeug gelb lackiert, um sein schauriges Domizil angenehmer zu gestalten, wird ihm klar, dass sein Haus im Zentrum um Agnes‘ Verschwinden steht. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Autorin
Kristina Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostfragen, bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in Stockholm und als Terrorismusexpertin bei der OSZE in Wien. Mit ihrem Debütroman »Aschenputtel« gelang ihr der internationale Durchbruch und der Auftakt zu einer hoch gelobten Thrillerreihe um die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht. Neben der Veröffentlichung zahlreicher Jugendbücher schuf Kristina Ohlsson außerdem den hartgesottenen Anwalt Martin Benner, der in den Bestsellern »Schwesterherz«, »Bruderlüge« und »Blutsfreunde« ermittelt. Nun stellt uns Kristina Ohlsson ihren neuesten Ermittler vor: August Strindberg, der als Hobbyermittler mit seinem gelben Leichenwagen Fälle löst, obwohl er gar nichts mit der Polizei zu schaffen hat …
Quelle: Penguin Random House Verlagsgruppe