*+* Harlan Coben: „Der Junge aus dem Wald“ (Hörbuch) *+*

Vor vielen Jahren, noch vor meiner Bloggerzeit, habe ich einige Bände aus der Bolitar-Reihe des Autors gehört. Sie gefielen mir sehr, und ich dachte seitdem jedes Mal bei einer Neuveröffentlichung eines Buches von Harlan Coben, dass ich unbedingt mal wieder etwas von ihm hören müsse. Was bot sich da besser an als der Start einer neuen Reihe? Die Beschreibung klingt zudem sehr gut! Im Nachhinein muss ich sagen hätte ich den Thriller besser lesen als hören sollen, denn den Fall und alles, was darum herum geschieht, per Audiobook zu verfolgen, habe ich als sehr schwierig und anstrengend empfunden.

Das Verbrechen und seine Aufklärung schlängelt sich zwar als roter Faden durch „Der Junge aus dem Wald“, aber es gibt so viele eingeschnittene Nebenhandlungen, Hintergründe und somit auch Protagonisten, zwischen denen hin und her gesprungen wird, dass es mir von Beginn an schwergefallen ist, jeden Darsteller an der richtigen Stelle einzuordnen. Ich weiß nicht, ob das Buch in Kapitel eingeteilt ist, im Hörbuch war für mich zumindest nicht klar erkennbar, wann die Kapitel wechseln, beziehungsweise wann der Autor den Handlungsort wechselte, das merkte ich lediglich daran, dass mal wieder neue oder andere Namen auftauchten – aber wer war das nochmal???

Der Sprecher liest zwar gut, betont die verschiedenen Phasen und legt so zumindest einen akustischen Hauch Spannung über das Gehörte, aber dadurch, dass die Charaktere alle fast gleich klingen, machte er es mir nicht wirklich leichter, mich zurechtzufinden. Und in einem Hörbuch „ein paar Seiten zurückzublättern, um nochmal schnell drüberzulesen“ ist leider nicht möglich.

Der Fall an sich ist ganz gut erdacht. Denn das Verschwinden der Schülerin Naomi Pine ist lediglich die Spitze des Eisbergs, denn es steckt weit mehr dahinter, als zunächst gedacht. Er grenzt sich sehr von den anderen Verbrechen dieser Art ab, denn er zieht weite Kreise nach sich. Bis jedoch alles erfasst ist, macht der Autor viele Schlenker und Einschübe, die nicht unbedingt meine Spannung erhöhten.
„Der Junge aus dem Wald“, genannt Wilde, ist schon allein durch seine Vergangenheit eine interessante Person, die vieles manchmal etwas anders angeht und damit schließlich trotzdem zum Erfolg kommt. Mit ihm sympathisierte ich ein wenig, zu den anderen Figuren bekam ich aus den erklärten Gründen keinen wirklichen Zugang.

Alles in allem war mir die Story trotz ihrer grundlegend guten Idee zu umständlich und aufgebauscht erzählt, was mir das Verfolgen des Geschehens oft schwer machte.

Inhalt
Als kleiner Junge wurde er im Wald gefunden, ohne Familie und ohne Erinnerungen. Dreißig Jahre später ist Wilde immer noch ein Außenseiter, lebt zurückgezogen – und ist gleichzeitig ein brillanter Privatdetektiv mit ungewöhnlichen Methoden und außergewöhnlicher Erfolgsbilanz. Bis die junge Naomi Pine verschwindet.
Was zunächst wie ein ganz gewöhnliches Highschooldrama aussieht, zieht bald immer weitere Kreise, und so bittet Staranwältin Hester Crimstein Wilde um Hilfe. Der sagt zu – nicht wissend, auf was er sich einlässt. Denn einflussreiche Männer haben ihre Finger im Spiel, und es geht um weit mehr als das Schicksal einer Jugendlichen …

Sprecher
Detlef Bierstedt wurde 1952 in Ost-Berlin geboren. Dort absolvierte von 1973 bis 1976 seine Schauspielausbildung, der sich zahlreiche Film- und Theaterengagements anschlossen. 1984 siedelte er in die BRD um und spielte seither in einer Vielzahl von TV-Serien mit. Zudem arbeitet als Sprecher für Werbespots, Dokumentationen, Hörspiele und -bücher, hat in mittlerweile über 1000 Produktionen mitgewirkt und gehört so zu den gefragtesten und bekanntesten Stimmen in ganz Deutschland. Unter den Stars, denen er seine Stimme leiht, finden sich George Clooney, John C. Reilly, Jonathan Frakes und Bill Pullman uvm. Für Random House Audio hat er u. a. Brandon Sandersons Sturmlicht-Chroniken gelesen.
Quelle: RandomHouse 

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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5 Antworten zu *+* Harlan Coben: „Der Junge aus dem Wald“ (Hörbuch) *+*

  1. Ich höre auch gerade ein Hörbuch mit UNZÄHLIGEN Figuren und ärgere mich darüber, dass Hörbücher ohne Personenverzeichnis geliefert werden. Ich hatte aber das Glück, eine Website zu finden, auf der ich alle nachschlagen konnte.

  2. Tintenhain schreibt:

    Ich liebe Harald Coben, und ja, ich bin Fan. Deine Kritikpunkte kann ich allerdings auch für das gelesene Buch sehr gut nachvollziehen. Der arme Hörbuchsprecher kann gar nichts dafür. Ich war jedenfalls etwas enttäuscht, auch wenn ich es durchaus mochte.
    Gib Harlan Coben ruhig noch mal eine Chance. „Das Grab im Wald“ fand ich super oder auch „Ich finde dich“.

    Liebe Grüße
    Mona

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