„Ein Traum von Liebe“ schließt nahtlos an „Der Junge, der träumte“ an. Somit ist man zwar direkt mitten im Geschehen, bekommt aber zu Beginn leider keine Zusammenfassung á la „was bisher geschah“. Das erschließt sich mit der Zeit, nach und nach aus dem Geschehen, das immer mehr Erinnerungen bei mir zutage förderte, sodass ich nur langsam wieder in die Geschichte hineinfand. Langsam auch, weil viele der Charaktere schon recht früh wieder ihre Auftritte hatten, wodurch ich immer durcheinanderkam, weil ich sie nicht richtig zuordnete. Mein Beginn des zweiten Teils war also recht holperig.
Begonnen hatte ich mit dem Buch, wechselte aber recht schnell zum Hörbuch, da mir langsame Geschichte in dieser Form meist besser gefallen. Dadurch, dass die Geschichte sehr gemächlich erzählt wird, kann man aber, wenn alles und jeder an seinen Platz gerückt ist, gut dem Erzählten folgen. Die Autorin setzt ihren ausschweifenden, kreativen, intensiven Stil des Auftaktbandes fort. Sie schwenkt zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her, wechselt immer wieder die Handlungsfäden. So wird unter anderem nach einer Lösung gesucht, die Zitadelle der Mesarthim zu bezwingen, was der Geschichte etwas Spannung einhaucht. Sie beginnt sehr, sehr gemächlich, tritt gar ein wenig auf der Stelle, aber nach und nach kommt sie in die Gänge und nimmt zum Schluss richtig Fahrt auf.
Entspannende Szenen erlebt man, wenn es sich um Lazlo und Sarai dreht – der Titel dieses zweiten Bandes ist sehr gut gewählt, denn Liebe und Träume sind ein zentrales Thema des Buches. Diese Passagen waren mir persönlich viel zu sehr in die Länge gezogen, da sie mir ordentlich die ohnehin nicht großzügig vorhandene Spannung nahmen. Viel interessanter fand ich das Verhältnis Sarais zu den Stadtbewohnern. Hier gibt es so manche furchtbare Vorgeschichte und durch Sarais Eindringen in die Träume der anderen tritt so manches zutage…
Die Charaktere werden intensiv beleuchtet und dennoch sprang der Funke nicht wirklich über. Schon im ersten Teil hatte ich das Problem, dass ich das Vorgeplänkel, bis Lazlo in Weep angekommen war, sehr mochte, aber mit dem Geschehen in der Stadt nicht warm wurde.
Liebe, Intrigen, Magie, ein wenig Spannung und einige Längen, das ist meine Zusammenfassung dieses Buches, bei dem ich meinungsmäßig ziemlich aus der Reihe tanze, denn im Allgemeinen kommt „Strange the Dreamer“ deutlich besser an.
Der Sprecher macht seine Sache sehr gut, er taucht tief in die Geschichte ein und setzt die Charaktere und ihre Stimmungen überzeugend um.
Inhalt
Folge weiter der Geschichte von Lazlo und Sarai in der Verborgenen Stadt Weep
Sagenumwoben, voller Schönheit, Wunder und Mysterien – so hat Lazlo sich die Verborgene Stadt, über die er so viel gelesen hat, immer vorgestellt. Doch Weep hütet ein düsteres Geheimnis, dem Lazlo und seine Gefährten auf den Grund gehen sollen. Welche Rolle spielt dabei Sarai, das blauhäutige Mädchen, welches ihm immer wieder in seinen Träumen begegnet? Nacht für Nacht treffen sich die beiden, und Lazlo spürt, wie das Band zwischen ihnen immer stärker wird. Doch hat ihre Liebe eine Chance?
Laini Taylor begeistert mit fantastischem Ideenreichtum, wortgewaltiger Sprache und wundervollen Charakteren
Autorin
Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Der Roman „Strange the Dreamer“ wird in den sozialen Netzwerken gefeiert – und erscheint nun endlich in der deutschen Übersetzung. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon.
Sprecher
Moritz Pliquet, geboren in Dortmund, absolvierte sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Nach seinem Abschluss folgten Engagements in Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Göttingen und Marburg. Seit 2009 ist er außerdem erfolgreich als Rundfunk- und Hörbuchsprecher tätig und regelmäßig u. a. bei Arte und im ZDF zu hören.
Quelle: Bastei Lübbe Verlag