Liebe Lesefreunde und Bücherwürmer,
die Adventszeit hat begonnen und wer sich noch keine Gedanken über die Geschenke für Familie, Freunde und andere liebe Menschen zu machen, sollte langsam damit anfangen. Denn je länger wir dem Fest kommen, umso mehr scheint die Zeit zu rasen.
Es ist eine isländische Tradition, an Weihnachten Bücher und Schokolade zu verschenken. Dieser Gedanke ist mir sehr sympathisch und ich mache da gerne mit. Wenn ihr euch der schönen Idee anschließen wollt, aber noch Inspirationen für buchige Präsente fehlen, dann seid ihr hoffentlich nach dem Lesen meines Beitrags für die dritte Kalendersocke des Adventskalenders im Tintenhain ein Stück weiter.
Für diesen Artikel habe ich euch eine Auswahl meiner persönlichen Lieblinge zusammengestellt, sie bestehen aus etwas älteren Schätzchen, aber auch Highlights dieses Jahres. Weggelassen habe ich das, was sowieso immer in aller Munde ist, und versuche, nicht ganz so bekannte Titel in den Fokus zu rücken.
Die hinterlegten Verlinkungen verweisen auf meine Rezensionen, so könnt ihr meine ausführliche Meinung nachlesen. Hier halte ich mich eher kurz.
Aber beginnen wir einfach mal, ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern!
Romane
Nach wie vor bin ich ganz begeistert von den drei Bänden über Bob der Streuner und James. Ich glaube, zu den beiden muss man nicht viel sagen.
„Bob der Streuner“, „Bob und wie er die Welt sieht“ und „Ein Geschenk von Bob“ haben allesamt mein Herz erreicht und vor allem der letzte Teil passt perfekt zur Advents- und Weihnachtszeit.
In „Das Glücksbüro“ erzählt Andreas Izquierdo in einer skurrilen Geschichte der leisen Töne vom großen und vom kleinen Glück der liebenswerten Figuren.
„Eine Liebe über dem Meer“ von Jessica Brockmole ist komplett in Briefform verfasst und beschreibt die Liebe in den schwierigen Zeiten der zwei Weltkriege. Poetisch, warmherzig und sehr berührend.
Packend, eindringlich und feinfühlig zugleich erzählt Anthony Doerr in „Alles Licht das wir nicht sehen“ von dem erblindenden französischen Mädchen Marie-Laure und dem technisch hochbegabten deutschen Waisenjungen Werner, deren Wege sich auf ganz eigentümliche Weise kreuzen. Der Roman spielt während des Zweiten Weltkriegs.
Nicht ganz leichter Stoff ist Lilli Lindners Buch „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“. Dieser zeitlose Roman erzählt von April und ihrer weit fortgeschrittenen Magersucht. Mich hat die kreative, magische Erzählkraft der Autorin sowie ihr intensiver, ehrlicher Stil beeindruckt. Das Buch offenbart ungeschönt, welchen Einfluss Eltern auf das Seelenheil ihrer Kinder ausüben können. Nachdenklich stimmend, Augen öffnend, berührend.
Alessandro Bariccos „Mr. Gwyn“ handelt von einem erfolgreichen Autor, der die Schriftstellerei an den Nagel gehängt hat, und fortan als ganz besonderer Kopist seinen Lebensunterhalt verdient.
– Schräge Geschichte, gediegener, facettenreicher Schreibstil, gespickt mit verklausulierten Lebensweisheiten
In „Großes Sommertheater“ beweist Frank Goldammer, dass sein schriftstellerisches Können sich nicht auf Krimis beschränkt. Die großartige Persiflage auf einen steinreichen Patriarchen und seine weitläufige Familie hat bei mir so manches Mal die Lachtränen fließen lassen.
Meredith May erzählt in „Der Honigbus“ von Meredith und ihrem Bruder, die nach der Trennung der Eltern zu den Großeltern kommen. Vor allem der Großvater und seine Bienen geben dem Mädchen Halt.
– emotional, unterhaltsam, tiefgründig, lehrreich, autobiografisch
Winterbücher
„Der Himmel zu unseren Füßen“ von Patricia Koelle ist ein wunderschöner Roman, der dem Grauen des Kriegs meisterlich und zauberhaft mit seiner einzigartig umgesetzten Geschichte begegnet, die momentan sehr passend in der Weihnachtszeit spielt.
– herzerwärmend, liebevoll, dankbar
Ebenfalls von Patricia Koelle kann ich euch dieser Tage sehr „24 Stück vom Glück“ ans Herz lesen. Man kann das Buch wie einen Adventskalender lesen, muss man aber nicht. Die kreativen Geschichten haben mich alle durch zündende Plots, ihre funkelnden Inhalte und leuchtende Figuren begeistert.
„Wintersonnenglanz“ ist zwar der dritte Teil der Büchernest-Reihe von Gabriella Engelmann, aber man kann ihn ohne Probleme auch ohne Vorkenntnisse lesen. Dieser warmherzige Wohlfühl-Roman vor der atmosphärischen Kulisse der Ferien-Insel Sylt macht es einem ganz kuschelig ums Herz!
In seinem Sachbuch „Im Reich des Frosts“ nimmt Björn Vassness den Klimawandel sachgerecht, informativ und interessant unter die Lupe. Es hat mir großen Spaß gemacht, über das aus vielen Perspektiven beleuchtete Thema zu lesen, aber auch die kleinen Nebenausflüge in andere Disziplinen. Lesenswert!
Historisch bin ich nicht allzu häufig unterwegs, aber auch hier gibt es Bücher, die ich euch ans Herz legen möchte.
In „Die Schlange von Essex“ erzählt Sarah Perry von Cora, die nach dem Tod ihres Mannes nach Essex zieht. Dort geht ein Gerücht um eine mysteriöse Schlange um, das die Frau lösen möchte. Ihre Wege kreuzen sich mit denen des ortsansässigen Pfarrers, denn der hat ein ähnliches Ziel.
– Ein Buch voller Gegensätze und einem starken Fokus auf den Charakteren, mysteriös, packend, subtile Spannung
„Die letzten Tage der Nacht“ ist ein naturwissenschaftlich angehauchter Roman. Graham Morre erzählt packend, informativ und flüssig vom Stromkrieg. Die lebhafte Darstellung des Geschehens gefiel mir ebenso wie die gut ausgearbeiteten Charaktere und der flüssige, bildhafte Schreibstil.
Mit „Winterengel“ von Corina Bomann wird es noch einmal winterlich-weihnachtlich. Die Geschichte der armen Anna, die im Jahre 1895 versucht, sich mit selbst gefertigten Glasengeln über Wasser zu halten, mutet an wie ein modernes Märchen. Die Autorin schreibt in einem unaufgeregten Erzählton, mit dem sie ein lebendiges Flair erzeugt. Sie hat eine wundervolle Sprache gefunden, die die damalige Zeit mitsamt ihrer Traditionen und der ihr anheim wohnenden Stimmung beeindruckend unterstützt.
Meine persönlichen bisherigen Roman-Lights des Jahres möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten!
„Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens hat eine unglaubliche Sogkraft auf mich ausgeübt. Kya lebt isoliert im Marschland und gerät plötzlich in Verdacht, einen Bewohner des nahen Küstenstädtchens ermordet zu haben. Ein Krimi ist das Buch aber nicht, ich habe es vielmehr als eine Hommage an das Leben, die Natur und die Liebe empfunden.
-gelungene Charaktere, intensive, tiefgründige Geschichte, hochwertige Sprache, poetisch
Karen Köhler schreibt in „MIROLOI“ über eine junge Frau, die sich gegen die Strukturen ihrer Gesellschaft auflehnt und für ihre Freiheit kämpft.
– zeitloses Thema, mitreißend, faszinierend, verstörend und betörend, kraftvolle Sprache
Mein erstes Booklight des Jahres war Robert Dinsdales „Die kleinen Wunder von Mayfair“. Dies ist die Geschichte über das Emporium, einen magischen Spielzeugladen, aber auch über die Magie, die in uns selbst wohnt. Es ist die Geschichte über die Wahl, die man immer im Leben hat, eine Geschichte, über die Entscheidungen, die man trifft, und die Auswirkungen die man damit erzielt – und noch so vieles mehr!
Biografien
Eigentlich bin ich nicht so der Freund von Biografien, aber wenn es um Menschen geht, die mich beeindruckt haben oder es noch tun, greife ich dann doch mal zu. Sehr interessant, mitreißend und unterhaltsam waren „Ich bin Malala“ von Malala Yousafzai. Ich habe die Lebensgeschichte der jungen Frau, die mir sehr imponiert und der ich alles Glück der Welt wünsche, gelesen und gehört und kann euch sowohl das Buch als auch das Hörbuch ans Herz legen.
Früher war ich ein Fan von Paradiesvogel André Agassi und habe seine Spiele mit Begeisterung verfolgt. Wirft man in „OPEN – Das Selbstporträt“ einen Blick hinter die Kulissen, versteht man sein Styling…
Ungeschönt und gnadenlos erzählt der frühere Tennisprofi aus seinem Leben – von der Kindheit bis hin zum jetzigen Zeitpunkt. Nach diesem Buch ist meine Anerkennung für viele, viele der so genannten Wunderkinder ziemlich gestiegen.
„Ich bin dann mal weg“ ist wohl fast jedem ein Begriff. Hape Kerkeling berichtet von seiner Bewältigung des Jakobsweges – sehr lesenswert, sehr inspirierend.
Ich bedaure ja immer noch, dass Barack Obama nicht mehr der Präsident der USA sein kann. Er ist mir sehr sympathisch, ebenso seine Frau. In „Becoming“ erzählt sie ausschweifend und sehr sympathisch aus ihrem Leben, von ihrer Kindheit und Jugend, der Zeit des Kennenlernens ihres Mannes, das Zusammenleben mit ihm und den beiden gemeinsamen Töchtern. Ein informativer biografischer Roman, der amüsant und kurzweilig erzählt wird.
Fantasy
Eine meiner Lieblingsautorinnen dieses Genres ist Carina Zacharias. Prinzipiell kann ich euch alle ihre Bücher empfehlen, möchte mich hier aber auf die Dilogie EMBA bestehend aus „Bittersüße Lüge“ und „Magische Wahrheit“ beschränken. Liebevoll, äußerst kreativ und tiefsinnig ist die Geschichte, die ganz großartig das Thema Umweltschutz behandelt, und mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat.
Die „Diamantkriegersaga“ von Bettina Belitz mit den Teilen „Damirs Schwur„, „La Lobas Versprechen“ und „Tashirs Bestimmung“ ist nicht ganz so leichte Kost. Es ist zwar eine Jugend-Trilogie, erzählt aber sehr bildhaft, ungeschönt und ohne Filter. Da muss man abwägen, wie zartbesaitet die potentiellen Leser sind. Mir hat die Geschichte um Meisterdiebin Sara, die einen langen, verschlungenen Weg gehen musste, um sich selbst zu finden, sehr gut gefallen. Die Saga ist definitiv kein Mainstream, aber dennoch sehr empfehlenswert.
Wer es gerne schräg mag, dem könnte Leonie Swanns „Dunkelsprung“ gefallen. Das Buch trägt den Untertitel „Vielleicht kein Märchen“, es ist herrlich skurril und verquer. Traut euch den Sprung zu, den Sprung hinein in die Welt der wiederbelebten Flöhe, der Nixen, Drachen und anderen Fabelwesen, die Welt der llusion und des manchmal doch nicht so freien freien Willens. Ich habe es gehört und gelesen, und kann beide Medien empfehlen.
In „CLOUD“ erzählt Claudia Pietschmann von Emma, die ihren Bruder verloren hat. Paul, den sie im Internet kennengelernt hat, hilft ihr bei der Überwindung dieses Traumas. „CLOUD“ ist mehr als nur eine einfühlsame, interessante und zunehmend spannende Geschichte über eine trauernde Jugendliche, die Autorin hat auch sehr gelungen die Gefahren der digitalen Welt und amouröse Gefühle mit hineingewoben.
V.E. Schwab nimmt ihre Leser mit in vier Mal London. Richtig gelesen. In „Die vier Farben der Magie“, Die Verzauberung der Schatten“ und „Die Beschwörung des Lichts“ gibt es ein rotes, ein weißes, ein graues und ein schwarzes London – und ebenso viele Welten. Kell ist einer der wenigen, die die Grenzen überwinden können, und wird durch diese Fähigkeit zur Schlüsselfigur. Gemeinsam mit der Trickdiebin Delilah hat er manches Abenteuer zu erleben, so manche Aufgabe zu bestehen und riskiert mehr als einmal sein Leben.
Umtriebig und flüssig geschrieben, voller Überraschungen und Wenden, toll kreierte Charaktere
Definitiv ein Jahreslight ist „Nation Alpha“ von Christin Thomas. Irgendwann in der Zukunft gibt es eine gewollte Zweiklassengesellschaft, bestehend aus den herrschenden Alphas und den ihnen dienenden, namenlosen und austauschbaren Omegas. Der Roman behandelt mit viel Fingerspitzengefühl das Thema Rassismus und zeigt auf, dass sich vergangene Geschichte zu wiederholen droht. Die futuristische Umsetzung gefällt mir sehr gut, ebenso die daraus resultierende ganz spezielle Geschichte.
In „Gold und Schatten“ und „Staub und Flammen“ stellt Kira Licht die griechische Götterwelt ordentlich auf den Kopf und hat eine Geschichte geschrieben, die mich mit ihrer Kreativität, den Antiklischees und dem ganzen Erzählkosmos an sich sehr für mich eingenommen hat. Eigentlich handelt es sich um eine Dilogie, aber ich hoffe auf mehr über die Mensch, Götter und anderen Kreaturen dieser Welt.
Krimis und Thriller
Die Thriller von Chris Karlden lese ich generell gerne, sein bester ist für mich „Das Medikament“, ein Stand Alone, das es durchaus mit einem Fitzek aufnehmen kann…nein, es ist besser! Denn neben dem superspannenden, verqueren Handlungsstrang, der voller Überraschungen und (später aufgelösten) Verwirrungen steckt, weht ein angenehmer, sympathischer, menschlicher Wind über so manche Seite. „Aufgrund einer seltenen Erkrankung verschwimmen für den jungen Anwalt Jan Flemming zunehmend die Grenzen zwischen Realität und falscher Wahrnehmung.“…. auch die Wahrnehmung des Lesers verschwimmt ganz gekonnt – eine ganz klare Empfehlung für Thriller-Fans!
Ein weiterer sehr lesenswerter und spannender Einzeltitel ist „Nordfinsternis“ von Ricarda Oertel. Der Krimi bietet feine, spannende, wendungsreiche Unterhaltung und hält mit seinem Geheimnis und dessen Rattenschwanz an Folgen nicht nur fesselnde Momente sondern auch sehr viel Menschlichkeit und Empathie für den Leser bereit. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
Diese Krimi-Reihen kann ich euch empfehlen.
Daryl Simmons ermittelt im australischen Outback. Besonders an dem Detective ist, dass in seiner Brust zwei Herzen schlagen, das einen Weißen, aber auch das eines Aborigines, denn er hat lange Phasen seines Lebens mit den Ureinwohnern verbracht, kennt deren Riten und Lebensweise. So betrachtet der Autor jeden seiner Fälle aus zwei Blickwinkeln. Sehr atmosphärisch, interessant und spannend und zudem mal was ganz anderes! In der Reihe von Alex Winter sind diese Teile erschienen: „Ein Gespür für Mord„, „Die Toten von Moonlight Bay„, „Schwarzer Fluch„, „Mörderische Gier„, „Die Leiche im Wrack„, „Späte Rache„, „Verwischte Spuren“ und „Mrs. Duracks Geheimnis„.
In das Indien des frühen 20. Jahrhunderts entführt Abir Mukherjee seine Leser mit seiner Krimireihe um den britischen Ermittler Sam Wyndham. Die einzelnen Bände „Ein angesehener Mann„, „Ein notwendiges Übel“ und „Eine Handvoll Asche“ haben neben viel Flair und historischen Hintergründen auch spannungsvolle, wendungsreiche Fälle zu bieten.
In der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieg spielen die Krimis von Frank Goldammer. In Dresden ermittelt Max Heller, ein Polizist mit viel Sachverstand, Herz und Rückgrat in gut ausgearbeiteten Fällen vor einer lebendig und authentisch geschilderten historischen Kulisse. Bisher sind in der Reihe diese Titel erschienen: „Der Angstmann„, „Tausend Teufel„, „Vergessene Seelen“ und „Roter Rabe„.
Auch drei vielversprechende Auftaktbände zu Thriller-Reihen habe ich für euch im Gepäck.
Jennifer B. Wind hat einen interessanten Kommissar ersonnen. Richard Schwarz ist neben seiner Arbeit beim Zirkusmensch durch und durch. Während er in „Maske der Gewalt“ in einem Fall übel zugerichteter Frauenleichen ermittelt, wird seine Schwester entführt…
„Die Akte Rosenrot“ ist der erste Fall für Ibsen Bach. Der einst geniale Ermittler des BKA hat ein Trauma erlitten und fasst nur langsam wieder Tritt im Leben. Sein Leben ist mit dem der Investigativ-Bloggerin Leonela über ein dunkles Geheimnis verbunden, dessen schockierenden Wahrheit er nach und nach aufdeckt. Astrid Korten hat intensiv für den Thriller recherchiert und auch die folgenden Bände werden auf wahren Begebenheiten beruhen.
Auf den malerischen Scilly-Inseln spielt Kate Penroses Thriller „Nachts schweigt das Meer“. Neben der intensiven Atmosphäre, der grandiosen Kulisse und den undurchsichtigen Charaktere hat mich der verworrene Fall ebenso begeistert wie der Ermittler, der eigentlich Abstand von der Vergangenheit gewinnen wollte!
Und mit meinen Lieblings-Thriller-Autoren B.C. Schiller, Catherine Shepherd und Melisa Schwermer liegt ihr sowieso immer richtig, denn da fetzen alle Reihen!!!
Kinder- und Jugendbücher
Fangen wir an mit den kleinsten Bücherwürmern. Aus dieser Altersgruppe sind wir schon etwas länger herausgewachsen, aber durch eine zufällige Begegnung auf der Frankfurter Buchmesse bin ich nun doch ein kleines bisschen im Thema drin.
Ich kann euch drei wunderschöne Bilderbücher von KaleaBook für ab dem Kindergartenalter ans Herz legen. In „Fips will keine Schildkröte mehr sein“ geht es um die Stärkung des Selbstbewusstseins. „Angstbiene Tobi“ behandelt das Thema Ängste und hat neben wunderschönen Zeichungen auch angenehme Dufterlebnisse zu bieten. „Emily und der Engelsrufer“ beschäftigt sich mit dem traurigen Thema Sternenkinder, behandelt es jedoch äußerst einfühlsam und liebevoll.
Für das Grundschulalter empfehlen mein jüngerer Sohn und ich (wir lesen oft gemeinsam – mal sehen, wie lange das noch so bleibt) „Mitten im Dschungel“ von Catherine Randell. Mitten im Dschungel stürzt die kleine Propellermaschine ab und plötzlich sind Fred, Con, Lila und ihr kleiner Bruder Max auf sich allein gestellt. Sehr spannend, lehrreich, kindgerecht und einfühlsam erzählt die Autorin vom Überlebenskampf der Kinder.
Meine Lieblings-Kinderbuch-Trilogie heißt „Tuesday“. Magie, Bücherliebe, die Erschaffung anderer Welten, der unglaubliche Hund Baxterrr, und nicht zuletzt Tuesday selbst und ihr Zuhause gehören zu einem sehr gelungenen Erzählkosmos. Die Trilogie („Der Zauber des Anfangs„, „Der Ruf des Silberfadens„, „Das Jahr ohne Sommer„) empfehle ich immer wieder gern, leider ist sie momentan nur aus zweiter Hand verfügbar.
Von Sabine Städing werden hier die Reihen um die kleine Apfelhexe Petronella Apfelmus und um den Geisterjäger Johnny Sinclair sehr geliebt. Man darf sich von den Bezeichnungen der Hauptfiguren nicht täuschen lassen, denn beide Reihen sind sozusagen unisex. Sohnemann findet Petronella ganz toll und auch bei Johnny Sinclair geht es nicht nur „typisch Junge“ zu.
Für die älteren Kinder respektive Jugendlichen habe ich auch Tipps für euch. Die beiden Bücher „Wortwächter“ und „Herzenmacher“ von Akram el-Bahay sind herrlich kreativ, lehrreich beziehungsweise Werte vermittelnd und ganz nebenbei superspannend und mit teils sehr interessanten Charakteren und Ideen bestückt.
„Anna und der Schwalbenmann“ behandelt das Thema des Zweiten Weltkriegs, allerdings auf eine etwas kryptische, setllenweise poetische Art und Weise. Die Geschichte erzählt von dem Mädchen Anna und ihrer Hoffnung, dem Schwalbenmann. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch intensiv und packend.
In „Bis aufs Haar“ wird es sehr spannend – selbst ich als Erwachsene habe so empfunden. Morgans Freund Flynn ist tot, gestorben bei einem Autounfall. Doch irgendetwas stimmt nicht. Es gibt keine Beerdigung, kein Grab, keine Aufzeichnungen über ihn im Krankenhaus. War es wirklich ein Unfall? Morgan beginnt nachzuforschen. Schaurige Kulissen, krasse Wenden mit einer sehr überraschenden Auflösung.
„Mit anderen Worten: Ich“ von Tamara Ireland Stone erzählt von Samantha, Worte sind nicht ihre Freunde. Im Gegenteil: In endlosen Gedankenschleifen verfolgen sie Sam und hindern sie daran, ein normales, unbeschwertes Leben zu führen. In einem Dichterclub erlebt sie zum ersten Mal die befreiende Kraft von Worten und kommt sich seit langer Zeit selbst wieder nahe. Eine tolle Geschichte mit viel Literatur!
In „Eine Woche voller Montage“ von Jessica Brody erlebt erlebt den schrecklichsten Montag ihres Lebens: Eine Katastrophe jagt die nächste, und als wären alle Peinlichkeiten nicht schon schlimm genug, macht ihr Freund Tristan aus heiterem Himmel mit ihr Schluss! Ellie wünscht sich nur eines: Sie möchte bitte, bitte eine zweite Chance. Die kriegt sie – am nächsten Morgen wacht sie auf und stellt fest: Es ist wieder Montag!
Ein bisschen wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ ist diese Geschichte, aber auch zuckersüß und sehr kurzweilig zu lesen.
Schiefer könnte die Bahn nicht sein, auf die Wren gerutscht ist, und ihre Eltern greifen zu einer drastischen Maßnahme, um ihre Tochter zur Rückkehr auf einen guten Weg zu leiten. Sie schicken sie in ein Camp. Das bedeutet „Acht Wochen Wüste“ für das Mädchen. Wendelin van Draanen schreibt ungeschönt und wirft immer wieder intensive Blicke in Wrens Gedankenwelt. Toll geschrieben, fesselnd und zum Nachdenken – nicht nur für Jugendliche, auch für die Eltern.
Bei den Klassikern „Ronja Räubertochter“, „Momo“, „Die Unendliche Geschichte“ und vielen anderen spare ich mir die Vorstellung, sie stehen sowieso in fast jedem Regal…
Einen Tipp für die ganze Familie habe ich noch zum Schluss: Von „Wer weiß denn sowas“ gibt es inzwischen zwei Bücher zur gleichnamigen Vorabend-Ratesendung. Sie funktionieren nach demselben Prinzip: Es gibt jeweils 150 Fragen mit drei Antwortmöglichkeiten sowie auf der Rückseite der richtigen Lösung mit einer ausführlichen Erklärung. Für uns ist das immer wieder ein riesiger Ratespaß, und man lernt noch einiges dazu!
Hörbücher
Von Jason Reynolds habe ich bisher fünf Hörbücher gehört, die ich allesamt empfehlen kann. Die vierteilige Reihe „Ghost“, „Patina“, „Sunny“, „Lu“ erzählt von dem Laufteam Defenders im allgemeinen und diesen vier Mitgliedern im besonderen. Jeder von ihnen schleppt ein ganz persönliches Päckchen mit sich….aber gemeinsam sind sie stark!
„Long Way Down“ behandelt einen traurigen Teil des amerikanischen Alltags – den Bandenkriegen und der daraus resultierenden Spirale aus Hass, Rache, Wut – und einem kleinen Hoffnungsschimmer. Der nicht ganz so seltene Inhalt erfährt durch einen ganz speziellen Stil in der Umsetzung besondere Aufmerksamkeit.
„Verborgene Schätze, versunkene Welten“ von Silke Vry erzählt von großen Archäologen und ihren Entdeckungen und trägt auf kurzweilige Weise zur Wissensbildung bei.
Eine tolle Geschichte für die jüngeren Hörer ist „Hallo Herr Eisbär“ von Maria Farrer. Arthur muss immer auf seinen sensiblen Bruder Rücksicht nehmen, dem auch noch die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Eltern zuteilwird. Doch eines Tages steht plötzlich ein riesiger, tollpatschiger und lustiger Eisbär vor der Tür. Arthur ist sich nicht ganz sicher, ob ein Eisbär jetzt der richtige Freund ist, um seine Situation zu ändern. Aber man kann es ja mal drauf ankommen lassen, oder?
Marion Meister erzählt in ihrer Trilogie „Julie Jewels“ von den Abenteuern der gleichnamigen Hauptfigur auf ihrem Weg zur Schmuckmagierin. Nicht nur Können ist hier gefragt, auch muss das Herz am richtigen Fleck sein.
„Land of Stories“ erzählt die uns bekannten Märchen weiter. Von wegen „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Denn: Alles ist anders geworden! Chris Colfer hat eine unglaubliche Welt erschaffen, die parallel zu der unsrigen existiert, und in der all die Märchengestalten aus unserer Kindheit weiterhin existieren. Beide Welten sind bedroht!! Wie gut, dass es die mutigen Zwillinge Connor und Alex gibt….
Von Holly Black und Cassandra Clare ist die Reihe „Magisterium“ . Diese geheimnisvolle Schule unter der Erde bildet Magier aus und soll ihnen helfen, Magie richtig einzusetzen und zu kontrollieren. Was erst mal ziemlich cool klingt, wirkt bedrohlich. Im Verlauf der fünf Bände findet Call treue Freunde, die ihm bei seinen Abenteuern zur Seite stehen. Er muss aber auch einige unheimliche Dinge über sich selbst herausfinden und sich vielen schier unglaublichen Herausforderungen stellen. Toll gelesen von Oliver Rohrbeck
Die Krimis „Totenweg„, „Bluthaus“ und „Sterbekammer“ von Romy Fölck spielen in der Elbmarsch. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln gemeinsam. Anfangs müssen sie sich zusammenraufen, bilden aber recht schnell ein gutes Team, das sich prima ergänzt. Die Krimis sind atmosphärisch, raffiniert inszeniert und lassen den Privatleben der Ermittler recht viel Raum. Einen Mehrwert erhalten sie durch die wunderbare Umsetzung in die Hörbuchvariante durch Michael Mendl.
„Der Zopf“ von Laetitia Colombani erzählt von den Frauen Smita in Indien, Giulia in Sizilien und Sarah in Montreal. Ihre Schicksale werden im Verlauf des Romans gekonnt zu einem Zopf zusammen geflochten. Gut umgesetzt werden die drei Charaktere durch drei verschiedene Sprecherinnen.
Bei „Die Unsterblichen“ von Chloe Benjamin rieselte mir so manches Mal eine Gänsehaut den Rücken herunter. Denn ist es nicht unheimlich, im Kindesalter sein Todesdatum zu erfahren? Wie die Geschwister, die deshalb gemeinsam eine Wahrsagerin aufgesucht haben, damit umgehen, erzählt auf tiefgründige Weise dieser Roman. Die intensive und dennoch distanzierte Umsetzung des Sprechers hat mir gut gefallen.
Von Vea Kaiser kenne ich bisher zwei Romane respektive die Hörbücher und beide kann ich nur empfehlen. Etwas älter ist „Makarionissi“. Mit hinreißender Tragikomik, einem liebevollem Blick für Details und furioser Fabulierlust folgt Vea Kaiser der Geschichte einer unvergesslichen Familie, die auseinandergerissen werden musste, um zusammenfinden.
In diesem Jahr erschienen ist „Rückwärtswalzer“. Als Onkel Willi stirbt, stehen der Drittel-Life-Crisis geplagte Lorenz und seine drei Tanten vor einer Herausforderung. Willi wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro begraben werden. Doch da für eine regelkonforme Überführung der Leiche das Geld fehlt, begibt man sich kurzerhand auf eine illegale Fahrt im Fiat Panda von Wien bis auf den Balkan. Auf der Reise finden die abenteuerlichen Geschichten der Familie Prischinger auf kunstvolle Weise zueinander. Gute, kurzweilige, amüsante Unterhaltung . Genial gelesen von Cornelius Obonya.
„Kleine Feuer überall“ von Celeste Ng erzählt Großes und Kleines, Dramatisches und Amüsantes – Die Bandbreite des Lebens halt – vor der Kulisse Shaker Heights. Die Sprecherin ist ebenso überzeugend wie die Geschichte selbst.‘
Sehr atmosphärisch geht es im Krimi „Das Walmesser“ zu. Fremd auf den Färöern. Blut an den Händen. Du erwachst. Klatschnass, frierend, verkatert. Dein Kopf schmerzt. Du hast keine Erinnerung an den letzten Abend. In deiner Tasche findest du ein Grindaknívur — ein Messer, mit dem am Abendbrottisch das Walfleisch zerteilt wird. An der Klinge haftet Blut. Aber es ist nicht deines … Spannend, grandiose Kulisse, unaufgeregte Sprechweise, die ganz dem Stil des Erzähltons folgt!
Das waren sie nun, meine Empfehlungen für den Gabentisch!
Vielleicht konnte ich euch inspirieren und habt das eine oder andere Buch gefunden, mit dem ihr eure Familie und Freunde beglücken könnt.
Einen Hinweis in eigener Sache hätte ich noch.
Mit verschiedenen Aktionen auf meinem Bücherblog unterstütze ich seit einigen Jahren das Dattelner Kinderpalliativzentrum. Aktuell läuft wieder „Die etwas andere Adventsaktion“. Hier könnt ihr mit einem Weihnachtsgruß doppelte Freude schenken. Wie es funktioniert, erfahrt ihr im Blogbeitrag, schaut gerne vorbei.
Ich
wünsche euch
eine wunderschöne,
zauberhafte,
möglichst stressfreie (hahaha)
Adventszeit
und ein leuchtendes Weihnachtsfest im
Kreise eurer Liebsten.
Eure
Irve
Morgen geht es rund um den Barbaratag weiter bei Daggis Welt!
Eine Übersicht des kompletten Adventkalenders findet ihr HIER!
Was für eine wundervolle Übersicht, bei der ich noch mal in Ruhe stöbern werde. Danke dir😊🌼
Mach das gerne!! Vielleicht wirst du ja fündig. :-)
Wie ich mich kenne – bestimmt :-)
🤣
WOW! Ein wirklich toller Beitrag. Manche Bücher haben mich wirklich angesprochen, manche habe ich in diesem Jahr selbst gelesen.
Vielen Dank für die Inspirationen,
Mel
Danke!
Hallo Irve,
was für ein schöner, ausführlicher Beitrag. Da ist tatsächlich für jedes Leserherz etwas dabei.
Mir ist grad aufgefallen, dass der Link zu den etwas anderen Weihnachten nicht funktioniert.
Liebe Grüße & einen beschaulichen Advent,
Nicole
Liebe Nicole,
vielen Dank! Auch für den Hinweis, ich habe den Link korrigiert!
Viele Grüße, Heike
Hallo liebe Irve,
da hast du dir wirklich unglaublich viel Mühe gegeben. Vielen Dank für diese tolle Auflistung an interessanten Büchern. Vor allem ist da ja für jeden etwas mit dabei. Den Kaleaverlag habe ich ja auch erst frisch für mich entdeckt. Bislang habe ich erst Emily gelesen. Aber zwei weitere Bücher liegen schon auf dem SuB. <3
Ich wünsche dir wunderschöne Adventstage.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja, ohja, das Buchgestöber war wesentlich zeitaufwendiger als vorher gedacht. Es hat aber auch sehr viel Spaß gemacht und bei so vielen lieben Rückmeldungen freue ich mich natürlich ganz besonders!
Liebe Grüße, Heike
Ganz schön vielseitig, liebe Heike!
Vielen Dank für die vielen wunderbaren Empfehlungen.
Liebe Grüße,
Simone.
Liebe Simone, sehr gerne!
Hallo liebe Heike,
das nenne ich mal eine Auswahl! Das ein oder andere kenne ich sogar, aber es sind auch welche dabei die mich sehr reizen. Bei „Der Gesang der Flusskrebse“ bin ich immer noch unschlüssig aber „Long Way Down“ und “ Anna und der Schwalbenmann“ schaue ich definitv mal genauer an.
Danke für die Inspirationen, ich soll dich von meinen SuB grüßen ;-) Liebe Grüße Kerstin
Hallo liebe Kerstin, wie schön, dass dich einige Titel ansprechen. :-)
Oh…mein SuB spricht nicht mehr mit mir… Aber grüß deinen zurück!!
Liebe Grüße, Heike
Eine tolle Übersicht einige der Bücher kenne ich
Liebste Heike,
was ein MEGA-Beitrag mit Tipps für jedes Leseherz! In einigen überschneiden wir uns, mit ein paar nicht ( ;-) ), manche Bücher hast du mir wieder in Erinnerung gerufen, die ich glatt vergessen habe. Und letztendlich nehme ich auch viele Tipps mit, die ich mir in Ruhe anschauen werde. Gerade im Kinder- und Jugendbereich bin ich nicht so bewandert. Aber ich halte immer die Augen für meine Kiddis und meine Nichte offen. Die wollen ja auch immer Nachschub!
Für dich und deine Familie eine wundervolle Adventszeit!
Herzliche Grüße vom monerl
Liebes Monerl,
danke für dein Lob. Ohja, für gute Buchtipps sind wir immer zu haben! 📚
GLG Heike
Danke für die Vorstellung so vieler Bücher in so vielen Genren… bin fündig geworden und einige Titel stehen nun auf der WuLi.
Da wird wohl so manches Buch noch unter den Weihnachtsbaum wandern.
Oh das freut mich! Ich hoffe, die Bücher gefallen dir dann später ebenso gut wie mir. 😉