Sunny ist, wie Ghost, Patina und Lu, Mitglied bei den Defenders. Jedoch ist er nicht ganz freiwillig in dem Laufteam. Es hat sich eher so ergeben. Denn als die Mutter bei Sunnys Geburt starb, hat sich sein Vater vorgenommen, den Traum seiner Frau – das Marathonlaufen – vom Sohn weiter träumen zu lassen. Eine Zeitlang setzt dieser auch alles daran, diesem Vermächtnis gerecht zu werden, aber eigentlich sind ihm die monotonen Schritte auf Asphalt und Tartanbahn zuwider. Denn er hat andere Sounds im Kopf als das ständige, immergleiche Aufplatschen auf dem Laufgrund. Allen und allem ordnet der Junge insgeheim Geräusche zu. Er ist lebendig und kreativ, was er am besten beim Tanzen umsetzen kann, findet er.
In einem ernsten Gespräch mit dem Trainer legt er ihm seinen inneren Konflikt dar und der Trainer tut das, was ein guter Trainer tun sollte. Er nimmt seinen Schützling ernst und sucht gemeinsam mit ihm eine Lösung. Dass nicht mehr zu laufen nicht automatisch mit dem Verlassen der Defenders einhergehen muss, hat mich ebenso wie Sunny sehr erleichtert. Schließlich gibt es mehrere Sportmöglichkeiten auf einem Trainingsplatz als die diversen Laufdisziplinen und so findet sich der Junge alsbald als Diskuswerfer wieder – der Tanzsport lässt sich im Stadion leider nicht ausüben.
Die Message dieses Teils der Defenders-Reihe ist ebenso gut gelungen wie bei den Geschichten der anderen Mitgliedern. Lebe nicht die Träume der anderen, so magisch und wertvoll sie sich auch anfühlen mögen, sondern deine eigenen! Finde heraus, was du möchtest, und suche dir Verbündete und Freunde, die dir helfen, deine Wünsche umzusetzen. Dass dir höchstwahrscheinlich Gegenwind entgegen bläst, sollte dich nicht davon abhalten zu zeigen, was in dir steckt! Manchmal wirst du deinen Traum nicht uneingeschränkt leben können, in dem Fall sind Kompromisse gute Wegbegleiter.
Sunnys lernt der Hörer über die Tagebucheinträge des Jungen kennen. Ich fand ihn durch seine Eigenschaft, alles mit Sounds zu begleiten, die übrigens ebenso gekonnt und intensiv von Julian Greis umgesetzt werden wie die gesamte Geschichte, etwas anstrengend.
Aber so ist er halt, und das hielt mich nicht davon ab, diesen ernsthaften und sensiblen Jugendlichen zu mögen. Schließlich haben wir alle unsere Macken, die einen merkt man mehr, die anderen weniger. Und sie sind kein Grund, jemanden zu degradieren. So wuchs mir Sunny zwischen all den Bämms, Tschakkas und Wuschs immer mehr ans Herz und ich wünschte ihm so sehr, dass er mit seinem neuen Sport glücklich und einen wirklich glücklichen Platz im Leben finden wird.
Nicht nur die Hauptfigur, auch die anderen Charaktere hat der Autor lebendig, schlüssig und überzeugend ersonnen, sodass ich mich nicht nur in Sunny, sondern auch in seine Familie gut hineinversetzen konnte. Als Nebenfiguren finden die anderen Mitglieder der Defenders ebenfalls gute und wichtige Plätzchen in der Geschichte.
Nun freue ich mich darauf, im letzten Teil der Reihe auch noch Lu kennenzulernen!
Inhalt
Sunny findet Gewinnen und Rennen unfassbar langweilig. Er will tanzen! Er liebt Rhythmus, Klänge und Moves. Doch seine Mutter, die bei seiner Geburt starb, hatte einen Traum vom Marathonlaufen, und Sunnys Vater hat sich in den Kopf gesetzt, dass Sunny diesen nun erfüllen muss. Wenn er das Langstreckenlaufen wirklich aufgeben will, muss Sunny sich nicht nur gegen ihn durchsetzen, sondern sich auch Mannschaft und Freunden erklären.
Sprecher
Julian Greis wurde 1983 in Hattingen geboren, studierte an der Schauspielschule in Stuttgart und spielte als Gast u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus. Nach einem Engagement in Graz ist er festes Ensemblemitglied im Hamburger Thalia Theater. 2011 erhielt er den Boy-Gobert-Preis als bester Nachwuchs-Schauspieler. Er ist auch für Film und Fernsehen und als Hörbuchsprecher tätig. Für die HÖRCOMPANY hat er einige mehrfach ausgezeichnete Hörbücher gelesen, wie Eleanor & Park und Boy 7.
Quelle: Hörcompany