Allmen verschlägt es im neuen Band der Reihe nach Ibiza zu einem etwas bizarren Fall. Denn er wird auf die Insel gebeten, um einen verschwundenen Koi namens Boy zu finden. Der Fisch ist eine Million wert und gehört Alina. Boy war ein Geschenk des alternden Musikproduzenten Garrett an seine junge Geliebte und er scheut keine Kosten und Mühen, um das Herzens-Tier von Allmen aufspüren zu lassen.
Gemeinsam mit Allmen und seinem später eingeflogenen Partner Carlos tauchte ich ein in die luxuriöse Welt des Jet-Set mit seinen eigenen Regeln, Vorlieben und Gepflogenheiten, machte auch die Bekanntschaft mit einigen seltsamen Menschen, die in dieser abgehobenen Welt gar nicht so seltsam sind – es ist schließlich alles eine Frage der Perspektive.
Die Ermittlungen verlaufen zunächst zäh, der Kriminalfall steht passend dazu nur gelegentlich im Fokus. Er bildet eher das Hintergrundrauschen für den für mich überaus unterhaltsamen Aufenthalt Allmens und Carlos auf der Insel. Dabei legt der Autor keinen großen Wert, den allgemein üblichen Blick über die Insel schweifen zu lassen, er späht vielmehr in die kleinen Nischen und hat dabei immer wieder die verdrehte Welt der Reichen und Schönen im Visier.
Allmen wird zum Chamäleon, er passt sich an, kleidet sich synchron zur Gesellschaft, spielt aber auch mit deren Vorlieben und Eigenschaften. Für ein bisschen Dramatik in dieser scheinbaren Idylle sorgen dann einige Spannungsspitzen rund um den verschwundenen Koi. Sie waren die ideale Würze für den ansonsten leichten, amüsanten Roman, der zum Schluss mit einer mehr als gelungenen Überraschung aufwartet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für „Allmen und der Koi“.
Inhalt
Eine Einladung von »Unbekannt« lockt Allmen nach Ibiza auf ein exklusives Anwesen. An einem großen Teich erwartet ihn ein älterer Mann und zeigt ihm seine kostbaren Kois. Einer der zutraulichen Fische – der wertvollste – ist verschwunden. Die Detektei Allmen International erhält den Auftrag, »Boy«, fast eine Million wert, ausfindig zu machen. Allmen und seine Crew finden diskreten Zutritt zur abgeschirmten Welt der Insel-High-Society und bekommen Einblick in eine kuriose Sammelleidenschaft.
Autor
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane – zuletzt erschien ›Elefant‹ und ›Allmen und die Erotik‹ – sowie seine ›Business Class‹-Geschichten sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.
Quelle: Diogenes Verlag
Hallo Heike,
Suters neues Buch hier hat Gottschalk bei „Gottschalk liest“ vorgestern vorgestellt. Ich mag Herrn Suter, aber die Allmen-Reihe ist nicht so meins glaub ich. Mir gefallen seine Gesellschaftsromane, zuletzt „Der Elefant“, welchen ich spitze fand.
Vielen Dank fürs Vorstellen und eine gute Woche,
Simone.
Hallo Simone,
„Der Elefant“ subbt immer noch bei mir! Ich wusste gar nicht, dass dieser Krimi zu einer Reihe gehört, aber es war sehr entspannend, ihn zu lesen.
Viele Grüße, Heike