Wieder einmal ist Catherine Shepherd ein brillanter Fall für ihre Ermittlerin Laura Kern gelungen. Sie hat es in „Der Blütenjäger“ mit einer grausamen Mordserie zu tun. Alles beginnt mit einer jungen Frau, die erschossen im Wald aufgefunden wird. Sie ist barfuß, trägt ein Abendkleid und ihre Leiche ist mit einer Wiesenblume und einem Foto dekoriert, das sie lebend zeigt – glücklich und fröhlich. Wen stört es, dass die Frau ihr Leben genoss? Der Gedanke, dass es vermutlich gar nicht speziell um diese Frau ging, drängt sich auf, als kurz darauf ein weiteres Opfer – in derselben Art und Weise zugerichtet und drapiert – aufgefunden wird. Nun gilt es, den Kreis der Verdächtigen einzugrenzen, scheinen doch weitere Morde sehr wahrscheinlich, die es zu verhindern gilt.
Wem stößt das Glück junger, fröhlicher Frauen auf? Warum liegen mahnend derartige Fotos bei den Leichen? Welche Rolle spielt der Wald? Warum werden die Opfer auf eine ganz spezielle Weise erschossen? Kommt den Blumen eine Bedeutung bei, oder liegen sie zufällig bei den Opfern? Warum sind die Frauen barfuß? Diese und weitere Fragen durchströmten mich während des Lesens. Bis zu ihrer Aufklärung leitete mich die Autorin während der umfangreichen und Nerven aufreibenden Ermittlungen mal wieder geschickt über Stock und Stein, auf falsche Fährten und Holzwege, bis ich endlich gemeinsam mit Laura Kern und ihrem Team der furchtbaren Wahrheit ins Auge blickte und die Zusammenhänge begriff.
Ein Stück ist der Leser durch die eingeschobenen Rückblicke zwanzig Jahre zurück in die Vergangenheit der Polizei voraus. Die Einblicke in die damaligen Erlebnisse lassen zwar die Zusammenhänge besser begreifen, rücken aber leider keine bestimmte Person besonders in den Fokus meiner Vermutungen. Daher war „Der Blütenjäger“ bis zum Schluss ein sehr spannendes und unterhaltsames Leseerlebnis für mich. Glücklicherweise kommt Catherine Shepherd ohne große Gewalt und Blutvergießen aus, der Thrill spielt sich mehr durch die Entfaltung des lebhaften Kopfkinos und subtile Spannung ab!
Die Charaktere erschafft die Autorin zielsicher. Sie entwickelt die altbekannten Figuren und ihre Beziehungen untereinander glaubhaft und stringent zu den bisherigen Teilen der Reihe und gewährt dem Privaten nur wenig Raum, was mir gut gefällt. Den großen Hauptteil macht der kriminalistische Strang um die Aufklärung der Fälle aus. Auch die hierfür benötigten Protagonisten sind gut gelungen. Einerseits sind sie klar umrissen, andererseits aber auch nebulös genug, um sie nicht eindeutig Gut oder oder Böse zuordnen zu können. So tappen Polizei und Leser gemeinsam bis kurz vor dem Ende im Dunkeln, wenn der Vorhang zum letzten Akt fällt und Täter sowie Beweg- und Hintergründe offenbart!
„Der Blütenjäger“ ist ein sehr gelungener vierter Fall für Laura Kern, der den Leser schnell gefangen nimmt und bis zum Schluss mitreißt und fesselt.
Inhalt
Eine junge Frau liegt leblos auf dem Waldboden. Eine Kugel steckt mitten in ihrem Herz. Es ist bereits das zweite Opfer innerhalb weniger Tage. Spezialermittlerin Laura Kern erkennt sofort die Handschrift eines Serienkillers. Denn die Frauen sterben nicht nur barfuß im Abendkleid. Der Killer platziert außerdem eine Blüte und ein Foto neben ihnen, das sie noch lebendig zeigt. Laura ermittelt auf Hochtouren und bittet zudem die Psychologin Dr. Niemeyer um ein Täterprofil. Gemeinsam jagen sie einen Mörder, der längst sein nächstes Opfer im Visier hat. Erst viel zu spät entdeckt Laura ein fürchterliches Geheimnis. Ein Geheimnis, das vor vielen Jahren in einem Wald begann …
Autorin
Die Thriller-Autorin Catherine Shepherd (Künstlername) wurde 1972 geboren und lebt mit ihrer Familie in Zons am Rhein. Catherine Shepherd hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Gießen studiert und nach Ihrem Abschluss als Diplom-Ökonomin in einer Düsseldorfer Bank gearbeitet.
Ihren ersten Bestseller-Thriller veröffentlichte sie im April 2012.
Quelle: Amazon