*+* Sonja Schwingesbauer: „Wo die wilden Nützlinge wohnen“ *+*

Durch die Themen Insektensterben und die Aktion #Fridayforfuture bekommen Umwelt- und Naturschutz endlich den Boden, der ihnen zusteht, und auf dem sie besser gedeihen können als bisher. Unter anderem haben Pestizide in Landwirtschaft und Garten große Schäden angerichtet, beziehungsweise tun sie es noch. Auf viele Dinge und Handlungswesen hat der Einzelne keinen Einfluss, aber wie wir unsere Gärten, Balkone und andere Freiflächen gestalten, können wir selbst entscheiden und sollten diesen Auftrag beherzt und im Einklang mit der Natur annehmen.

Ein guter Ratgeber ist dabei dieses liebevoll zusammengestellte Buch von Sonja Schwingesbauer. Es finden sich viele Tipps und Anregungen rund um die Ansiedlung von tierischen Nützlingen. Die vielen Fotos visualisieren die jeweiligen Themen gut und untermauern das Anliegen der Autorin. Sie hat nicht nur ein kluges Buch geschrieben, das auf der Welle der aktuellen Trendthemen schwimmt. Durch die Einblicke in ihren eigenen Garten wird ihr eigenes tatsächliches Interesse am Umwelt- und Naturschutz dokumentiert.

Das Buch enthält die drei Hauptthemen „Mein wilder Nützlingsgarten“, Werv lebt im wilden Nützlingsgarten“ sowie Wie wird mein Garten zum wilden Nützlings-Schlaraffenland“. Dabei widmet sich die Autorin vielen Unterthemen. Sie gibt allgemeine Informationen, regt Planungsideen an, stellt zahlreiche Nützlinge, aber auch ihre Ernährungs- und Siedlungsgrundlagen vor. Dass dabei nicht immer sehr in die Tiefe gegangen werden kann, ist klar. Oft waren mir die Informationen zur Grundlagenbildung genug, an manchen Stellen, so etwa bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung hätten sie gerne ein wenig ausführlicher sein können.

Die Anregungen aus „Wo die wilden Nützlinge wohnen“ lassen sich am besten und erfolgreichsten in einem Garten umsetzen. Auf Balkon und Dachterrasse kann nicht alles funktionieren, auch auch dafür gibt es viele inspirierende Ideen und Tipps, um daraus ein kleines summendes und brummendes Insekten- und vielleicht auch je nach Lage Vogel-Paradies zu schaffen.

Das Buch ist sicherlich kein allumfassendes Gesamtkompendium, dazu sind die relevanten Thema zu zahlreich und zu umfangreich. Aber es ist auf jeden Fall eine tolle Grundlage, um sich allgemein zu informieren und festzustellen, was im eigenen Außenbereich überhaupt möglich ist über welches Gebiet man sich gerne intensiver informieren möchte. Im Serviceteil des Anhangs findet der interessante Leser viele entsprechende Möglichkeiten.

Inhalt
Viele Insekten und Wildtiere gehören mittlerweile zu den bedrohten Arten. Die Ursachen sind vielfältig, die Folgen unabsehbar. Durch intensive Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden, aber auch durch die Ausbreitung moderner Betonwüsten, verschwinden ihre natürlichen Lebensräume und mit den Hecken und Blumenwiesen verlieren sie ihre Nahrungsquellen. Höchste Zeit also, in unseren eigenen Gärten stärker auf das Wohl unserer tierischen Besucher zu achten und letztlich auch uns selbst etwas Gutes zu tun: genau hinschauen und -hören, der Natur Zeit und Raum geben und das Wildsein wieder lernen.
Mit einfachen Mitteln Tiere im Garten willkommen heißen.
Um dem bedrohlichen Verschwinden von Schmetterlingen, Bienen, Vögeln & Co. etwas entgegenzusetzen reichen oft schon kleine Maßnahmen, die jede Gärtnerin und jeder Gärtner, aber auch Balkon- und Terrassenbesitzer sofort umsetzen können. ‚Wo die wilden Nützlinge wohnen‘ zeigt, wie einfach es ist, Plätze für Wildtiere zu gestalten. Vermeintliches ‚Unkraut‘ einfach einmal stehen lassen und sich an den Schmetterlingen freuen, die es als Nahrungsquelle nutzen, heimische Arten pflanzen und dadurch den Geschmack unserer Wildtiere treffen, abgeschnittene Äste nicht entsorgen, sondern zu einem Rückzugsort für Igel machen und vieles mehr. Die vielen kleinen und großen Gärtnergehilfen werden es uns danken: Sie halten Schädlinge in Schach, machen die Erde fruchtbar, bestäuben Gemüse und Obst und sorgen dafür, dass unsere Gärten zu Orten des Entdeckens und Staunens werden.
Nur was man kennt, schützt man.
Marienkäfer erkennen ist noch relativ einfach, bei Florfliege oder Tigerschnegel wird es allerdings schon schwieriger. Einfach einmal ausprobieren und sich auf eine Gartensafari begeben! Mit den genauen Beschreibungen und unzähligen Abbildungen in diesem Buch, lassen sich so manche unbekannte Gartenbewohner endlich beim Namen nennen. Im besten Fall werden wir staunen, was alles vor unserer Haustüre krabbelt, kreucht und fleucht und flattert. Oder wir stellen fest, dass der Wuselfaktor noch ausbaufähig ist. Wer sich also Hals über Kopf in die Rotschopfige Sandbiene verliebt, wird sich freuen, wenn er sie in Zukunft mit einem Wildblumenbeet verwöhnen darf.
Ein aktuelles Thema, das uns alle betrifft: Insektensummen, Vogelgezwitscher, Schmetterlingsflattern – der stille Frühling darf nicht Realität werden.
– bunte Vielfalt: Empfehlungen für besonders nützlingsfreundliche Pflanzen.
– die heimische Tierwelt neu entdecken: Porträts unserer fleißigen Gehilfen verraten, wer sich im Garten tummelt und was die unterschiedlichen Tiere besonders lieben.
– Insektenhotel oder Kräuterrasen: gleich anpacken und mit dem ersten Nützlingsprojekt starten.
– Laissez-faire: Einfach mal den Rasenmäher stehen lassen und sich gemeinsam mit den Tieren über die wilde Blumenwiese freuen!
Quelle: Löwenzahn Verlag

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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