*+* Christian Jaschinski: „Wolfsspiel“ *+*

Ein Serientäter treibt sein Unwesen. Und er scheint ein ganz besonderes Spielchen mit seinen Opfern zu spielen. Denn die Leichen zieren Spielfiguren, wie man sie von „Mensch ärgere dich nicht“ und anderen Gesellschaftsspielen kennt.
Was hat das zu bedeuten? Sagen die Figuren „Dein Spiel ist aus“, oder „Erst jetzt sind wir am Ende und ich bin der Sieger“?

Den Hintergründen kommt der Leser schnell auf die Spur, wodurch der Krimi ab etwas der Mitte seine Spannung und der Showdown seinen Biss verliert. Natürlich ist es interessant, den Ermittlern über die Schulter zu sehen, aber ich suche lieber gemeinsam mit ihnen nach dem Übeltäter, bei anderen Lesern mag das anders sein.

Neben dem Fahndungs-Team gibt es noch ein Trio, dass quasi privatdetektivisch hinter den offiziellen Kulissen agiert. Staatsanwältin Tara Wolf ermittelt mit zwei Assen auf ihren Gebieten da, wo die Polizei nicht hinkommt, und will nebenbei noch den Mord an ihrem Mann aufklären. Dieses Verbrechen war Inhalt des ersten Teils der Reihe. Ich habe ihn nicht gelesen und konnte trotzdem durch die vielen Hinweise und Ping-Backs in „Wolfsspiel“ auf relevante Inhalte des Vorgängers jederzeit gut folgen.

Die Handlungsstränge sind gut durchdacht, wenngleich die Spannung wie erwähnt ab der Mitte ein wenig auf der Strecke bleibt. Die Charaktere sind glaubhaft, wenngleich hin und wieder etwas knapp, ausgearbeitet. Ein wenig zu zufällig für meinen Geschmack kennt sich – wie man im Verlauf des Krimis erfährt – ein Großteil von ihnen untereinander. Natürlich ist das zum Teil dem Fall geschuldet, aber dennoch mag man darüber stolpern.

„Wolfsspiel“ ist ein eher ruhiger, Krimi, den man zwar recht schnell durchschaut, der aber auch vor allem durch das Team der „Privatdetektive“ manchmal interessante Wenden nimmt. Der flüssige, manchmal etwas witzige Stil des Autors ist unterhaltsam und lässt die Seiten fliegen.

Inhalt
Ich werde dich töten! »Der einzige Grund, warum du noch am Leben bist, ist der, dass ich es dir erlaube. Noch nicht abgedrückt habe. Wenn ich will, dass du stirbst, bist du tot. Du erinnerst dich an deinen Fehler, nicht wahr? Das ist gut. Dann verstehst du auch, warum dein Weg hier enden muss.«
Lippe in Angst: Ein Toter, der nicht identifiziert werden kann, und ein Killer, der keine Spuren hinterlässt. Kriminalhauptkommissar Florian Dreier und sein Team ermitteln fieberhaft, um weitere Morde zu verhindern. Währenddessen sucht die Strafrichterin Tara Wolf nach dem mysteriösen Rocker, der ihren Mann ermorden ließ. Dabei gerät sie in Lebensgefahr …

Autor
Christian Jaschinski wurde 1965 in Lemgo geboren, überlebte die harten 1970er in Breitcordhosen und Nickipullovern, verschrieb sich als Pianist und Keyboarder dem 80er-Jahre-Rock und ist nach kleineren Umwegen seit über 20 Jahren wieder in Lippe zu Hause. Als Radfahrer und Wanderer ist er ein großer Fan der abwechslungsreichen lippischen Landschaft, verbringt aber auch regelmäßig kreative Schreibzeiten an der Nordsee. Er schreibt Krimis und Comedy-Literatur, die er gemeinsam mit Singer-Songwriter Jonas Pütz in »Text-Konzerten« auf die Bühnen bringt.
Quelle: Gmeiner Verlag

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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2 Antworten zu *+* Christian Jaschinski: „Wolfsspiel“ *+*

  1. mehrpfot schreibt:

    Ich hänge gerade auch im „Wolfsspiel“…fest… der Krimi ist nicht schlecht, aber… er lockt mich derzeit auch nicht so wirklich zum Weiterlesen, wenn ich denn dann weiterlese zum Wartezeit überbrücken ist er nicht schlecht und auch gut geschrieben, aber ist halt ein doch eher sehr behäbiger Krimi…
    Hätte ich nicht die eine und andere Wartezeit zum Überbrücken, würde ich komplett in einer Leseunlust versinken, was sicher inzwischen sicher auch an „Wolfsspiel“ liegt, auch wenn der Schreibstil gut ist, was auch der Grund ist, warum ich es nicht komplett abbrechen möchte. Ein Dilemma…

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