Der zweite Teil der Trilogie setzt nahtlos am Ende des Auftaktbandes „Das Erwachen“ an, allerdings gibt es kaum Sprünge zurück. Man sollte also idealerweise die Vorgeschichte kennen, um ein umfassendes Hintergrundwissen zu haben.
Felix verlässt Lena und ihre Familie, aber auch die vermeintliche Sicherheit ihrer Siedlung. Getragen vom Wunsch, seine Eltern zu finden und kennenzulernen, nimmt er das Wagnis auf sich und stellt sich dem Fortgang des Abenteuers. Er trifft hin und wieder auf andere Menschen. Der große Einschnitt vor sechzehn Jahren hat zwar die Güte, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in vielen von ihnen erblühen lassen, aber Felix begegnet auch ganz anderen Menschen… Nicht nur von ihnen geht Gefahr aus, auch die Spinne und weitere Unwägbarkeiten bleiben ein unkalkulierbares Risiko. Zudem lassen manche Menschen und Erlebnisse Felix etwas ratlos zurück.
Auch dieser Roman hat einige Spannungselemente aufzuweisen. Jedoch konnte er mich bei weitem nicht so sehr fesseln wie der erste Teil. Die Landschaftsbeschreibungen, die der Autor schon in „Das Erwachen“ immer wieder eingeflochten hat und die zugegebenermaßen ein tolles Schwarzwald-Feeling zaubern, beanspruchen für meinen Geschmack nun einen im Vergleich zu den Handlungselementen zu großen Anteil. Oft passiert nichts während dieser ausschweifenden Schilderungen. Subtil läuft jedoch etwas anderes ab, denn diese freundliche Stille und Ruhe könnte täuschen – zu viele Gefahren lauern an allen Ecken.
Ob diese Geschichte die Ruhe vor dem Sturm des großen Finales ist? Ich bin gespannt!
Die Charaktere sind zwar gut, aber nicht sehr intensiv ausgearbeitet. Man bekommt eine Idee davon, wie die Menschen ticken, denen Felix begegnet. Tiefere Einblicke bleiben dem Leser aber meist verwehrt, weil Felix es nie lange an einem Ort aushält. So konnte ich zu keinem von ihnen eine größere Nähe aufbauen. Selbst bei Felix fiel es mir dieses Mal schwerer. Thomas Erle gewährt zwar Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt, aber nicht so intensiv wie zuvor.
Der Erzählstil ist flüssig mit vielen ausschweifenden Passagen, die keine allzu große Aufmerksamkeit fordern. Auch wenn die Geschichte häufig dahin plätschert und mich nicht so packen konnte wie der erste Teil, war sie doch spannend und interessant genug, um mich bei der Stange zu halten. Das Buch endet zudem in einem Cliffhanger, der mich neugierig den Abschlussband erwarten lässt.
Inhalt
Unheimlicher Gesang Auch 16 Jahre nach dem verheerenden Atomunfall gilt der Schwarzwald als verstrahlt und unbewohnbar. Auf der Suche nach seinen seit der Katastrophe verschollenen Eltern dringt Felix immer tiefer in das Sperrgebiet vor. Er trifft auf Gutes und Bedrohliches und lernt auch mit dem ihm Unverständlichen umzugehen. Doch nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen haben sich völlig verändert. Immer wieder begegnet Felix dem unheimlichen Gesang, einer Kraft, die niemand erklären kann, und die alles Leben bedroht …
Autor
Thomas Erle verbrachte Kindheit und Jugend in Nordbaden. Nach dem Studium in Heidelberg zog es ihn auf der Suche nach Menschen und Erlebnissen rund um die Welt. Es folgten 30 Jahre Tätigkeit als Lehrer. Seit über 20 Jahren lebt und arbeitet der erfolgreiche Autor im Schwarzwald, den er in seiner Freizeit mit Vorliebe erkundet.
Quelle: Gmeiner Verlag
Huhu (=
Band 2 habe ich noch nicht hier und je mehr Rezensionen ich dazu lese, desto weniger ist Lesebedarf da. So wie du, sagen einige Leser*innen das es an Spannung fehlt und da ich damit schon Probleme im ersten Band hatte, würde ich wohl mit dem zweiten gar nicht warm werden … Schade, hatte gedacht das es im Folgeband intensiver wird, aber auch kein Weltuntergang – ist ja nicht so, als hätte ich nichts zum lesen hier ;D
Mukkelige Grüße!
Huhu Janna,
wenn es ein Fünfteiler oder so wäre, würde ich ab jetzt eventuell verzichten, aber für einen weiteren Band bin ich doch noch neugierig genug, wobei Teil 3 nicht wirklich oben auf meiner Prioritätenliste steht. Wie du schon sagst, es rascheln so viele Bücher mit den Seiten. ;-)
Liebe Maigrüße, Heike
Liebe Heike,
ich bin komplett bei Dir.
Mir ist es sehr ähnlich ergangen wie Dir und doch freue ich mich auf das große Finale, bzw. hoffe auf ein großes Finale nach diesem schwächeren Mittelteil.
Herzliche Grüße aus dem Ruhrgebiet.
Anja von Tii & Ana‘s kleine Bücherwelt
Liebe Anja,
dann lassen wir uns mal überraschen!!
Ich grüße zurück – ebenfalls aus dem Ruhrgebiet. ;-)