*+* Karin Kalisa: „Sternstunde“ *+*

Kim Stella passt auf den Mohnstollen im Backofen auf und hört dabei Radio. Als sie Mutmaßungen vernimmt, der Weihnachtsstern sei möglicherweise gar kein Stern sondern ein eisiger Komet, ist sie ein wenig desillusioniert. Denn sie hat am Weihnachtstag Geburtstag und diesem schönen Tag soll nun so einfach der Zauber genommen werden? Ihr Weltbild bekommt ein dicken Riss! Das Mädchen beschließt, diese Unglaublichkeit aufzuklären. Dabei macht sie die Bekanntschaft mit Herrn Sanftleben, der sich zeit seines Lebens der Himmelsforschung verschrieben hat, und Max, einem gleichaltrigen Jungen. Der sieht alles aus einem noch anderen Blickwinkel….. Als Kim – mit dem wunderbar passenden zweiten Vornamen Stella – sich mit beiden Ansichten beschäftigt, stellt sie fest, dass ein Wunder immer ein Wunder bleibt, egal, wie sehr die Wissenschaft erklären kann.

Die Grundidee dieser Geschichte ist sehr schön, die Umsetzung konnte mich leider nicht nicht überzeugen. Noch von der Stimmung der Anfangsszene gefangen, verflüchtigte sich diese herrliche Atmosphäre leider immer mehr. Vieles wurde nur angerissen, sowohl Handlung als auch die Charakterzeichnungen der Figuren. Zudem fehlten mir für eine Weihnachtsgeschichte oft die positiven Emotionen. Natürlich ist Kim Stella auf der Suche, wobei sie verschiedenen Erkenntnisse gewinnt, welche ein Auf und Ab ihrer Gedanken und Gefühle verursachen. Das alles läuft aber eher auf einer analytischen, sachlichen Ebene ab und ließ mich – mal von der Anfangsszene abgesehen – gar keine Weihnachtsstimmung aufkommen.

Auch wenn das Buch liebevoll illustriert ist und vor allem das Cover zum Träumen einlädt, empfinde ich „Sternstunde“ als ein Buch, das man nicht speziell in der Vorweihnachtszeit lesen muss, da es bei mir mehr die Vernunfts- als die Gefühlsebene ansprach. Vielleicht fehlen diesem Büchlein auch einfach nur ein paar Seiten mehr. Seiten, in die man mehr Stimmung, Atmosphäre, Ausführlichkeit und Tiefe zum intensiveren Eintauchen legen könnte.

Inhalt
Eine so zauberhaft wie poetische Weihnachtsgeschichte der Spiegel-Bestseller-Autorin Karin Kalisa, für die Zeit der kurzen Tage und langen Nächte. Der wunderbare Weihnachtsstern soll nur ein Komet gewesen sein, ein Klumpen Gas und Staub? Die fast achtjährige Kim ist fassungslos über das, was sie da im Radio hört. Zwar weiß der Astrophysiker Arthur Sanftleben eine viel spannendere Geschichte zu erzählen, von einem ungewöhnlichen Zusammentreffen von Jupiter und Saturn. Doch erst der gleichaltrige Max, Star-Wars-Fan und Sternenkundiger, zeigt Kim, dass Wissenschaft und Wunder sich nicht ausschließen müssen.
Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte: geheimnisvoll und strahlend wie der Weihnachtsstern selbst.

Autorin
Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins. Sowohl als Wissenschaftlerin als auch mit dem Blick einer Literatin forscht sie in den Feldern asiatischer Sprachen, philosophischer Denkfiguren und ethnologischer Beschreibungen. Nach Karin Kalisas erstem Roman „Sungs Laden“ erschien ihre Wintererzählung „Sternstunde“.
Quelle: Droemer Knaur Verlag

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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