Ellen Berg hat es mal wieder geschafft! In gewohnter Manier hat sie mich bestens mit ihrem aktuellen Roman rund um die Midlife-Crisis der Frau unterhalten. Vom leichten Schmunzeln über lautes Lachen bis hin zu verschütteten Lachtränen reichte die Bandbreite meines Amusement-Pegels. Well done, liebe Autorin mit dem unverkennbaren Stil!
Bea, Mitte vierzig, hat es gerade nicht so leicht. Ihr Freund erweist sich eher als Feind und mieser Verräter, die körperlichen Befindlichkeiten quälen – sollte sie etwa schon in die Wechseljahre schlittern? -, auch beruflich scheint sich alles gegen die begnadete Innenausstatterin und Dekorateurin verschworen zu haben. Zu allem Überfluss präsentieren sich Tochter Mona und Mutter Rosi mit Männern im Gefolge, die eher in Beas Altersliga spielen. Es ist einfach zum Verrücktwerden!!
Fast hätte mir die arme Frau leid tun können, aber sie selbst ist ein Stehaufmännchen, das sich nicht unterkriegen lässt und dem Schicksal die Stirn bietet. Außerdem ist da noch ihre beste Freundin, die sie immer wieder erdet und mit neuem Mut ausstattet. Als Theo – ein potentieller Auftraggeber – dann auf der Bildfläche erscheint, den Bea zur „zweitbesten Freundin“ erwählt, kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen auf ihrem Durchmarsch 2.0 durch das Leben, oder?
Von den ersten Sätzen an war ich auch von diesem Roman der Autorin völlig begeistert. Mitten hinein ins Geschehen geworfen, so wie immer, nahm ich lebhaft Anteil an Beas Leben mit seinen wenigen Höhen und vielen Tiefen. Wünschte ihr viel Glück, hoffte, dass sie ihr kleines Unternehmen würde retten können, war gespannt, wie sich ihr Verhältnis zu Mutter und Tochter entwickeln würde – schließlich hatten die beiden Partner angeschleppt, die Bea so ganz und gar nicht als passend empfand. Ich übrigens auch nicht, aber….. vieles ist hier nicht so, wie es scheint…
Ebenfalls war ich neugierig, ob sie nach dem letzten Liebespatzer tatsächlich ernsthaft der Männerwelt abschwören würde, oder ob sie bei den interessanten Kandidaten auf dem Spielfeld vielleicht doch schwach würde…? Da half nur flottes Weiterlesen, Schmunzeln, Lachen und sich über die Irrungen, Wirrungen, Wenden und Überraschungen zu wundern.
Dieser raffiniert eingefädelte Handlungsverlauf konnte mich durchweg überzeugen und bescherte mir einige höchstamüsante Lesestunden mit dem tollen Gespann rund um Bea. Die Charaktere sind durchweg gelungen, egal wie schräg, normal oder neben der Spur, ich mochte sie alle gut leiden und erfreute mich an ihnen.
„Wie heiß ist das denn?“ überzeugt mit seiner genialen Situationskomik, Wortwahl, Erzählstil, den toll kreierten Figuren, den unkonventionellen Wegen, die die Autorin inhaltlich und manchmal auch sprachlich geht und sie blickt wie immer mit einem fröhlichen Augenzwinkern auf den Ernst des Lebens. Der Humor ist speziell – vielleicht liebt ihn nicht jedermann so sehr wie ich -, dennoch vergebe ich eine klare Empfehlung für diesen spritzig-witzigen Roman aus der Feder von Ellen Berg.
Inhalt
Früher war mehr Liebe? Von wegen!
Mitte vierzig ist ein komisches Alter, findet Bea. Mal fühlt sie sich jung und knackig wie eh und je, dann wieder melden sich Hitzewellen und Stimmungsschwankungen. Dass sich der Versöhnungssex mit ihrem Freund als Abschiedssex herausstellt, hebt ihre Laune auch nicht gerade. Warum gerät sie immer an die Falschen? Der Frust ist komplett, als Mutter Rosi, 64, und Tochter Mona, 19, mit neuen Liebhabern auftauchen – beide in Beas Alter. Geht gar nicht! Bea beschließt, erst mal männerlos glücklich zu werden. Aber dann steht mit Theo ein Mann vor ihr, der zwar definitiv der Falsche ist, ihr jedoch einen Hitzetsunami nach dem anderen beschert.
Drei Frauen aus drei Generationen suchen die Liebe – und finden sie dort, wo sie sie am wenigsten vermuten.
Autorin
Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu. Ihre Romane „Du mich auch. (K)ein Rache Roman“, „Das bisschen Kuchen. (K)ein Diät-Roman“, „Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman“, „Ich koch dich tot. (K)ein Liebes-Roman“, „Gib’s mir, Schatz! (K)ein Fessel-Roman“, „Zur Hölle mit Seniorentellern! (K)ein Rentner-Roman“, „Ich will es doch auch! (K)ein Beziehungs-Roman“, „Alles Tofu, oder was? (K)ein Koch-Roman“, „Blonder wird’s nicht. (K)ein Friseur-Roman“, „Ich schenk dir die Hölle auf Erden. (K)ein Trennungs-Roman, „Manche mögen’s steil. (K)ein Liebes-Roman“ und „Wie heiß ist das denn? (K)ein Liebes-Roman“ liegen im Aufbau Taschenbuch vor und sind große Erfolge. Besuchen Sie die Autorin auch auf http://www.ellen-berg.de.
Quelle: Aufbau Verlag