In diesem achten Teil der australischen Krimireihe entführt uns der Autor weg vom australischen Kontinent hin nach Tasmanien, einer Insel am östlichen Rand des Indischen Ozeans, die zu Australien gehört.
Dort möchte John, der nach einem Unfall an Amnesie leidet, neu beginnen. Hier kennt ihn niemand und vielleicht kann er so auf „neutralem Gebiet“ besser wieder zu sich finden. Die erhoffte Ruhe wird John jedoch verwehrt. Denn ehe er sich versieht, steckt er mitten in einem Streit zwischen Holzfällern, die einen Teil des wertvollen, artenreichen Regenwaldes abholzen sollen, und einer radikalen Gruppe von Umweltschützern. Dabei wollte er eigentlich nur etwas Gutes für die Einsiedlerin Mrs. Durack tun, die sehr abgelegen wohnt. Um zu ihr zu gelangen, muss John an den Lagern der beiden verfeindeten Gruppen vorbei. Sein diplomatisches Geschick hilft ihm sehr, friedlich zu verhandeln.
Als es jedoch kurze Zeit später zu merkwürdigen Unfällen kommt, erwacht Johns kriminalistisches Gespür und er kann gar nicht anders, als die Vorfälle zu untersuchen und ihnen auf den Grund zu gehen.
Auch zu Mrs. Durack zieht es ihn. Während er sich geschickt mit den Holzfällern und Umweltschützern beschäftigt und auch Mrs. Durack immer besser kennenlernt und ihr Geheimnis lüftet, wird er immer wieder von Flashbacks und Erinnerungsfetzen heimgesucht. Ich weiß nicht, was spannender für mich war; Zu verfolgen, ob John die Unfälle wird aufklären können oder ob er sein Gedächtnis wiederfindet.
Über allem hängt erschwerenderweise das Damoklesschwert schwer wütender Buschfeuer, die das Leben aller an diesem Fall Beteiligten bedrohen, wodurch die Geschehnisse immer spannender wurden.
Alex Winter hat erneut einen tollen Fall für John alias Daryl Simmons niedergeschrieben. Dieses Mal werden die Leser nicht mit den verschiedenen Welten der Aborigines und Weißen konfrontiert, deren verschiedene Sicht auf die Dinge viel Sprengstoff und Konfliktpotenzial bieten. Dieses Mal thematisiert der Autor den Raubbau an der Natur und die unstillbare Gier des Menschen, was dramatische Auswirkungen hat.
Aus einem auf den ersten Blick nicht sehr spektakulären Streit zwischen verfeindeten Interessensgruppen kreiert Alex Winter ein raffiniertes Potpourri aus Verbrechen, atemberaubenden Naturimpressionen, furchtbaren Tatsachen, undurchsichtigen Figuren und einer spannenden Handlung mit einigen unerwarteten Wenden. Durch das gesamte Buch zieht sich eindrucksvoll die Naturverbundenheit des Autors. An einigen Stellen blutete mir mein Herz ob des grausamen Raubbaus an unserer wundervollen Erde, aber so sieht es in der Welt aus, die menschliche Gier kennt keine Grenzen und skrupellose Individuen schrecken vor nichts zurück. Aber wer die Bücher von Alex Winter kennt, weiß, dass seine Krimis auch immer einen Gutteil Wärme und Menschlichkeit enthalten. Diese werden hier wie immer vom Sympathieträger „John“ verkörpert, aber auch Mrs. Durack hat trotz ihrer eigenbrötlerischen, sturen Art mein Leseherz im Sturm erobert. Wie schön, dass die Zukunft um den Buschcop vage gehalten ist, denn so darf ich die Hoffnung auf weitere Fälle der Reihe hoffen. <3
Fazit:
Die gewohnt gelungene Mischung aus mehreren facettenreichen Vorfällen, interessanten, teils undurchschaubaren Handlungsträgern, spannenden Elementen, viel Menschlichkeit und Gerechtigkeitssinn sowie ungeschönten, aber nicht immer schönen Naturimpressionen mit einer klaren Botschaft überzeugt mich erneut. Krimi-, Natur- und/ oder Australien-Fans kann ich guten Gewissens die komplette Reihe um Daryl Simmons empfehlen!
Bisher in der Reihe erschienen sind:
Ein Gespür für Mord
Die Toten von Moonlight Bay
Schwarzer Fluch
Mörderische Gier
Die Leiche im Wrack
Späte Rache
Verwischte Spuren
Inhalt
»Mit verdrehten Gliedern und halb abgetrenntem Kopf lag der verkohlte Körper vor ihnen auf dem Boden. In ihm steckten wie Schrapnelle dutzende Metallsplitter.« So hat sich John den Neubeginn in Tasmanien nicht vorgestellt: Sein erster Job führt ihn mitten in den Konflikt zwischen radikalen Naturschützern und den Holzfällern einer skrupellosen Logging-Company. Während er alles daransetzt, um nicht ins Fadenkreuz der Polizei zu geraten, stellt er fest, dass hinter den unheimlichen Geschichten über die Einsiedlerin Mrs. Durack mehr steckt, als alle ahnen. Gehen die Brandanschläge auf das Holzfällercamp und die rätselhaften Todesfälle auf ihr Konto oder auf das der Umweltaktivisten? Johns Neugier ist geweckt, und so stellt er sich beiden Herausforderungen: die Schuldigen zu entlarven und das Geheimnis der Einsiedlerin zu lüften. Doch die Zeit drängt, denn die schlimmsten Buschfeuer, die Tasmanien je erlebt hat, bedrohen nicht nur sein Leben …
Autor
Alex Winter, geboren in der Schweiz, absolvierte die Kunstgewerbeschule in Zürich. Er arbeitete zunächst als Dekorationsgestalter, später in verschiedenen Berufen im In- und Ausland. Alex Winter bereiste während vieler Jahre Australien, Neuseeland und die Südsee. Heute lebt er mit seiner Frau im Zürcher Oberland.
Quelle: Amazon