*+* Julia Drosten: „Die Honigprinzessin“ *+*

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Mein Herz schlägt für die Honigbiene, das gebe ich gerne zu. Und ebenso gerne lese ich über diese Tiere, egal ob in einem Sachbuch oder einem Roman. Bei der Honigprinzessin hatte ich zunächst die Befürchtung, ich könnte in einer seichten Chick-Lit-Story gelandet sein – das bestätigte sich zum Glück nicht. Ganz im Gegenteil! Julia Drosten hat wunderbar gezeichnete Charaktere erschaffen, denen zum Teil ein großes Maß an Vernunft und Wandlungsfähigkeit beschert war.

Konnte ich zunächst nur den Kopf über Alina schütteln, die sich zu Beginn als oberflächliches Glitzergirl entpuppt, fällt nach und nach Glitter für Glitter von ihr ab und bringt eine vernünftige, realitätsnahe, herzenswarme und patente Frau zum Vorschein, die ich mehr und mehr mochte. Schuld daran sind Imker Georg und seine Bienen, mit denen Alina auf unkonventionelle Weise Bekanntschaft schließen muss. Das gefällt zunächst weder ihr noch ihrem Partner. Je mehr Alina sich jedoch mit der Imkerei beschäftigt, umso mehr verfliegt ihr Widerwille gegen die fleißigen Bestäuber und kehrt sich schließlich in wahre Bewunderung und Interesse ihnen gegenüber um.

Bald kommt sie an einem Punkt, an dem sie sich entscheiden muss. Plötzlich heißt es Bienen oder Job, denn Kundeninteressen stehen dem Wohl der Insekten entgegen…
Ich war sehr gespannt, wie Alina dieses Problem würde lösen können. Inzwischen mochte ich sie sehr und freute mich über ihr Wohlwollen den Bienen gegenüber. Wie sich Alina wohl entscheiden würde? Ihrem Arbeitgeber, der gleichzeitig ihr Lebenspartner ist, loyal sein – auf Kosten der Insekten? Oder zu ihrer neu entdeckten Bienen-Liebe stehen und einen schiefen Haussegen und möglicherweise noch weitere Konsequenzen riskieren?

Mich hat der flüssige Erzählstil ebenso begeistert wie die unkonventionellen Ideen, mit denen Julia Drosten das Geschehen lenkt. Leichter Stil und schwerer Inhalt, was eine gegenteilige und interessante Kombination! Es bräuchte so viel mehr Menschen, um eine Lanze für die fleißigen Bestäuber zu brechen. Denn es ist erwiesen, und dennoch wird es gerne und viel zu oft belächelt und von sich geschoben, heruntergespielt: „Erst stirbt die Biene, dann der Mensch.“
Dass man ein solch sensibles Thema auch anschaulich und überzeugend an Nicht-Fachleute herantragen kann, beweist dieser Roman. Eingebettet in ein buntes Potpourri gut ausgearbeiteter Charaktere in einer ebenso bunten Geschichte voller Wenden und Überraschungen kann man den Bienen auch in der Romanwelt einen guten, sympathischen Platz zuweisen und somit das Interesse bei hoffentlich vielen Lesern wecken und ihr Bewusstsein schärfen.

„Die Honigprinzessin“ hat mich durchweg gut unterhalten und ich spreche gerne eine Empfehlung aus an alle, die leichte und dennoch tiefgründige Romane mögen und denen das Wohlergehen der Natur am Herzen liegt.

Inhalt
Wenn die Biene aus unserer Welt verschwindet…
Ein Liebesroman mit Tiefgang
Als Alina beim Inline-Skaten mit einem Doppelgänger von George Clooney zusammenstößt, ahnt sie nicht, dass der Unfall ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Plötzlich muss die erfolgreiche Marketingmanagerin zehn stechlustige Bienenvölker versorgen. Doch Sven, der gut aussehende Sohn des Unfallopfers, argwöhnt dass sie seinen Vater ködern will. Doch dann verenden die Bienen unter ungeklärten Umständen und Sven und Alina müssen gemeinsam gegen einen mächtigen Feind kämpfen.

Autoren
Horst und Julia Drosten leben im Münsterland und hatten schon immer den Wunsch, Bücher zu schreiben. Fast genauso viel Spaß, macht ihnen die Recherche. Sie flogen schon zusammen in einem alten Doppeldecker oder ließen sich von einer Kosmetikerin verwöhnen. Für „Die Honigprinzessin“ absolvierten sie einen Imkerkurs und für „Die schwarze Taube von Siwa“ folgten sie in Ägypten den Spuren der alten Pharaonen und für die Elefantenhüterin besuchten sie u. a. wilde Elefanten auf Sri Lanka. Julia Drosten schreibt bevorzugt historische Romane. Mit „Die Honigprinzessin“ haben sie das erste Mal einen Gegenwartsroman geschrieben.
Quelle: Amazon

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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