Worum geht es?
Polizistin Frida, die kaum noch Kontakt zu ihren Eltern hat, kehrt zurück in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch. Ihr Vater ist brutal zusammengeschlagen worden und die Mutter braucht nun ihre Unterstützung. Der Fall wird vom Kriminalhauptkommissar Haverkorn betreut, er ist kein Unbekannter für Frida. Vor fast zwanzig Jahren hat er im Dorf in einem Mordfall ermittelt. Marit war damals in einem Viehstall erdrosselt worden. Obwohl Frida den Mörder ihrer besten Freundin kennt, hat sie all die Jahre lang ihr Wissen mit niemandem geteilt. Bei den Ermittlungen im Fall des Niederschlags treten einige Auflösungen zutage, die nicht nur den jüngsten Vorfall betreffen.
Spannung
Obwohl der Krimi gemächlich und sehr atmosphärisch erzählt wird, tanzt die Spannung wie ein Schemen durch das ganze Buch, lauert an jeder Ecke und erwischt den Leser/ Hörer manchmal eiskalt. Die Lösung zieht sich über einen längeren Zeitraum, was wegen der Komplexität des Geschehenen verständlich ist. Über Holzwege, Irrungen, Wirrungen und Wenden nähern wir uns langsam aber sicher dem Ziel. So ist der Krimi trotz seiner ausladenden Gemächlichkeit recht kurzweilig.
Stil
Der geruhsame Erzählstil passt sehr gut in die Gegend der Elbmarsch mit seinen Apfelhöfen – dort, wo manchmal die Uhren stehengeblieben zu sein scheinen – und geht im Gleichschritt mit dem Aufbau des Falls in seiner beharrlichen Unaufgeregtheit, die trotzdem zum Ziel führt.
Charaktere
Sie sind liebevoll ausführlich und lebensnah ausgearbeitet. Schicht um Schicht kommt man ihnen näher. Besonders umfassend sind jedoch Frida und Haverkorn gelungen. Sowohl dienstlich als privat lernt man sie gut kennen, was eine schöne Grundlage für eine Fortführung der Reihe um diese beiden Ermittler ist.
Sprecher
Michale Mendl ist eine sehr gute Wahl für den Krimi, denn er stützt mit seiner behäbigen, aber dennoch eindringlichen und intensiven Vortragsweise die Atmosphäre des Erzählten und fühlt sich überzeugend in die Stimmungen und Protagonisten ein.
Inhalt
Eine junge Polizistin. Ein Kriminalhauptkommissar kurz vor der Pensionierung. Nichts verbindet sie – außer dem nie aufgeklärten Mord an einem jungen Mädchen. Für ihn ist es ein Cold Case, der ihn bis heute nicht loslässt. Für sie: ein Albtraum ihrer Kindheit. Denn sie fand damals die Leiche und verbirgt seither ein furchtbares Geheimnis. Achtzehn Jahre hat sie geschwiegen – bis ein weiteres Verbrechen geschieht und die Vergangenheit sie einholt …
Autorin
ROMY FÖLCK wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Mit Mitte dreißig entschied sie, ihren großen Traum vom Schreiben zu leben. Sie kündigte Job und Wohnung und zog in den Norden. Mit ihrem Mann lebt sie heute in einem Haus in der Elbmarsch bei Hamburg, wo ihre Romane entstehen. Ihre Affinität zum Norden kommt nicht von ungefähr, verbrachte doch ihr Vater seine ersten Lebensjahre in Ostfriesland. TOTENWEG ist der erste Band ihrer Krimiserie um die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn.
Quelle: Bastei Lübbe Verlag