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Wer kennt ihn nicht, diesen Klassiker von Charles Dickens – „A Christmal Carol“, oder zu deutsch: „Eine Weihnachtsgeschichte“?
Ich hatte diese schöne Erzählung über den Geizhals Scrooge zum Wohltäter bereits diverse Male gelesen und auch häufig die Adaption zur auch bei Kindern beliebten „Muppets Weihnachtsgeschichte“ gesehen. Nun habe ich mich mit dem Titel auch akustisch auseinandergesetzt. Nicht mit einem schlichten Hörbuch, sondern in Form eines Orchesterhörspiels. Und das schon mehrmals, denn diese Umsetzung ist formidabel gelungen.
Die Sprecher Jens Wawrczeck, Wolf-Dieter Sprenger, Matthias Keller, Sonja Stein und Marion Elskis erzählen einfühlsam und stimmungsvoll von einem ganz bestimmten Weihnachten aus dem Leben des erfolgreichen Kaufmanns Ebenezer Scrooge. Man erfährt von dem Charakter, den der Mann von Kindesbeinen an verkörpert, erlebt aber auch seine mysteriösen Begegnungen mit den drei Geistern, die ihn schließlich zu läutern vermögen. So wird aus dem alten Geizkragen ein sympathischer Wohltäter. Was auf den ersten Blick wie ein abgehobenes, weltfremdes Märchen anmutet, ist beileibe keines. Hier wird die Botschaft von Frieden und Nächstenliebe, Miteinander und Füreinander, Freundschaft und Helfen in einen wunderschönen, bewegenden Mantel gekleidet.
Sehr stimmungsvoll und mitreißend wird die Geschichte musikalisch von der NDR Radiophilharmonie untermalt. Die Instrumente sind gut gewählt und sehr treffend eingesetzt, sodass sich neben der schönen Botschaft der Erzählung auch eine beschwingte, herrliche (vor)weihnachtliche Stimmung beim Hörer einstellt.
Diese Adaption von Charles Dickens´ „Eine Weihnachtsgeschichte“ hat mir wirklich gut gefallen und ich kann das Hörspiel als akustische Bereicherung für die Adventszeit sehr empfehlen. Die Art der Umsetzung dürfte kleine und große Hörer begeistern, die Orchestermusik mögen.
Inhalt
Dem hartherzigen Mr. Scrooge sind Mitgefühl und Nächstenliebe fremd. Auch mit Weihnachten kann er nichts anfangen. Für den alten Geizkragen ist das Fest nichts weiter als eine einzige Verschwendung von Zeit und Geld. Da erscheint ihm eines Nachts der Geist seines vor sieben Jahren verstorbenen Kompagnons Jacob Marley. Marley will seinen ehemaligen Partner vor einem schrecklichen Schicksal bewahren und ihn mithilfe dreier Geister zu einem besseren Menschen machen.
„Kaum eine Zeit ist so mit Liedern verknüpft, wie Weihnachten. Für dieses Orchesterhörspiel habe ich einen musikalischen Weihnachtspunsch angerührt aus wilden Sounds des Hollywoodkinos, einer Prise versöhnlicher Streicher, feierlichen Blechbläserchorälen und mittendrin unsere altbekannten Weihnachtslieder, die in immer neuer Verkleidung auftauchen. Wie klingen sie, wenn sie die Geister beschreiben oder einen wilden Ritt durch die Zeit? Unser harmloses „Liedgut“ trifft auf aufregende Klänge aus dem Orchestergraben. Musik und Text erzählen die Geschichte von Scrooge dem alten, kalten Geizkragen. Vielleicht vermag die Musik am Ende doch sein Herz zu rühren… „
Henrik Albrecht, Komponist, Bearbeiter und Regisseur
Quelle: Headroom