*+* Ezekiel Boone: „Die Brut – Die Zeit läuft“ (Hörbuch) *+*

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Die Angriffe der Spinnen haben einige Gebiete der Erde in eine Wüste aus Tod, Elend und Angst verwandelt.

Die grausame Fress-Welle ist zwar vorbei, aber darf man sich in Sicherheit wiegen? Nein, denn schnell werden erneut Kokons entdeckt, die die Verantwortlichen aufschrecken.
Wie kann man sich schützen?
Wie lassen sich diese Kokons sicher entsorgen und unschädlich machen?
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Die nationale Sicherheit ist an den entsprechenden Standorten in Gefahr und es werden Theorien hin – und hergewälzt, wie man die Gefahr bannen kann.An einigen Stellen blieb mir die Spucke weg, denn die Fachleute lassen häufig Vernunft, Augenmaß und Gründlichkeit außen vor und wirken automatisiert fremdgesteuert. Denn sie machen sich die Lösungsfindung recht einfach. Es ist ja auch schöner und bequemer, sich mit den sogenannten niederen Instinkten zu beschäftigen…

Die Ausarbeitung der Charaktere konnte mich in diesem zweiten Teil der Trilogie weniger begeistern als im Auftaktband „Die Brut – Sie sind da“. Man kennt zwar einen Teil der Protagonisten und weiß, wie sie ticken – ich hatte sie allerdings etwas mehrdimensionaler in Erinnerung. Sie wirken, obwohl sich der Autor viel Zeit für sie nimmt, nicht sehr differenziert ausgearbeitet und lassen auch oft sehr an Tiefe zu wünschen übrig, wirken manchmal regelrecht primitiv. Aber wer weiß, vielleicht sind es solche Emotionen und Verhaltensweisen, die eine solche Arachnodemie nach sich zieht.

Die Handlung wird sehr ausschweifend ausgeschmückt erzählt. Ezekiel Boone widmet sich dabei leider auch oft sehr unwichtigen Nebensächlichkeiten, die unrelevant für das Geschehen sind und wie Lückenfüller wirken, die einzig die Funktion haben, das Buchvolumen zu erhöhen. Dadurch tritt die Handlung lange auf der Stelle, dreht sich bestenfalls im Kreis. Kurz vor Schluss kommt dann etwas Pfeffer in die Story und die Spinnen bekommen endlich die Bühne, von der ich erwartet hätte, dass sie ihnen von Beginn an zugestanden wird.
Es wird – leider viel zu spät – gruselig und der kleine Horror kann endlich seine Fühler ausstrecken….

Dieser Thriller, der sich weitestgehend eher wie ein Roman liest, konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen oder begeistern. Manchmal ist weniger mehr…. hier ist es eher andersherum. Den kleinen Fortschritt, den die Handlung im gesamten Buch gemacht hat, hätte man auch in wenige Kapitel packen können.

Wer ausgeschmückte relevante und auch unrelevante Sequenzen mag und viel Lesegeduld hat, sich gerne auf die Folter spannen lässt, ist mit diesem Mittelteil der Trilogie sicher gut beraten. Und wer weiß, vielleicht brennt das Finale dann ein unglaubliches Spinnen-Feuerwerk ab!

Auch wenn mich die Umsetzung dieser wirklich guten Grundidee nicht überzeugt hat, der Sprecher Wolfgang Wagner hat mich begeistert und ich hörte ihm trotzdem gerne zu. Wie er die Emotionen und Stimmungen der Charaktere umgesetzt hat, und auch mit Distanz und Nähe zur Katastrophe gespielt hat, hat mir wieder gut gefallen.

Inhalt
Sie sind da und vermehren sich rasend schnell … Doch das war erst der Anfang!
Fleischfressende Spinnen haben Los Angeles, Oslo, Delhi und Rio de Janeiro befallen. +++ Millionen von Menschen sind weltweit gestorben, China gleicht einem nuklearen Wasteland. +++ Da gibt die Wissenschaftlerin Melanie Guyer Entwarnung: Die Spinnen sterben, die Plage scheint überstanden. Doch hat sie damit recht? +++ In Japan wird ein Kokon gefunden, der Spinneneier gigantischen Ausmaßes enthält. +++ In Los Angeles verlassen Überlebende die Quarantänezone mit Waffengewalt. Weltweit müssen die Regierungen einsehen: Der Ausnahmezustand kann nicht aufgehoben werden. +++ Jetzt muss die Präsidentin der USA mit einer schrecklichen Nachricht an die Presse: Jeder ist auf sich allein gestellt – denn die Spinnen haben sich Wirte gesucht, menschliche Wirte …

Autor
Ezekiel Boone ist ein Pseudonym. Der Autor lebt mit seiner Familie im Bundesstaat New York, allerdings so weit nördlich von New York City entfernt, dass es nachts richtig dunkel wird. So dunkel, dass man höllisch aufpassen muss, nicht versehentlich von der Klippe am Ende seines Grundstücks zu stürzen.

Sprecher
Wolfgang Wagner ist Sprecher und Schauspieler. Nach Stationen an verschiedenen deutschen Theatern und diversen Fernseh-Rollen ist er nun vor allem als Hörbuch- und Synchronsprecher tätig. In seinen eindringlichen Lesungen begeistert er die Hörer mit tiefer und sonorer Stimme.
Quelle: Argon Verlag

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Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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2 Antworten zu *+* Ezekiel Boone: „Die Brut – Die Zeit läuft“ (Hörbuch) *+*

  1. Liebe Heike,

    mich haben beim ersten Band schon die vielen unwichtigen Nebensächlichkeiten und auch die teils eher unsympathischen Charaktere gestört. Schade, dass es im zweiten Band wohl so weitergeht.
    Ich hatte gehofft, dass die Spinnen, die ja eigentlich das Hauptthema sind, mehr in den Vordergrund rücken (ok, der Satz hört sich schräg an ;) ) Abe du weißt bestimmt, was ich meine.

    Danke für deine Rezension und den Einblick in die Fortsetzung!

    Luebe Grüße
    Nicole

    • irveliest schreibt:

      Liebe Nicole,
      da, es wäre schön gewesen, wenn es mehr direkt um die Spinnen gegangen wäre. Vor allem, der Forschungsaspekt hätte mich sehr interessiert. Aber nunja, man kann nicht nur persönliche Highlights finden :-)

      Liebe Grüße, Heike

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