*+* Catherine Shepherd: „Mooresschwärze“ *+*

„Catherine Shepherds neuer Thriller ist dunkel, rasant und lässt Sie garantiert nicht mehr los!“

so lautet das Fazit des Rückentextes, dem ich uneingeschränkt zustimme.

Schon der Prolog zieht mich auf verstörende Weise ins Moor. Ich folge dem Täter auf seinem Weg an die Stelle, an der er sein Opfer verschwinden lässt, bin ganz paralysiert von der Einführung in den Thriller. Die liebliche Schilderung des Waldes, durch den das ungleiche Paar seinen Weg nimmt steht in völligen Gegensatz zu den Gedanken des Mörders und seinen Emotionen, die diesen qualvollen Mord begleiten.
Wer ist er? Warum tötet er? Und warum auf diese eher seltene Weise?

Dass nicht nur dieser Erstickungstod im Moor eher ungewöhnlich ist, stellt schon bald die Forensikern Dr. Julia Schwarz fest. Unter anderem findet sie bei der Obduktion ein seltsames, exotisch anmutendes Tattoo auf dem Bauch der Toten, das mein Miss-Marple-Gen auf kreative Gedankenreisen schickte. Bis es aber zur Untersuchung der Leiche kommen kann, passiert etwas Unglaubliches: Die Tote verschwindet auf dem Weg zur Rechtsmedizin aus dem Transporter! Zufall oder Absicht? Beides fühlte sich für mich falsch an. Dass eine Leiche ohne fremdes Zutun verloren geht, ohne dass jemand dies merkt, ist jedoch noch unwahrscheinlicher, als dass jemand aktiv daran beteiligt ist, oder? Was war passiert?
Für viele Fragezeichen auf der Lesestirn ist also – und das nicht nur hier – gesorgt. Während das Team um den Kriminalbeamten Florian Kessler verzweifelt nach der Leiche sucht, finden die Ermittlungen jedoch etwas anderes – eine weitere tote Frau. Nun ist dem Team klar, dass sie es mit einem viel größer als anfangs angenommenen Fall zu tun haben. Auch ich fragte mich, wohin dies alle führen würde. Mussten wir mit noch mehr Leichen rechnen und vor allem, was steckte hinter all dem?

Durch die Todesfälle und die Ermittlungsarbeit von Polizei und Rechtsmedizinerin schlängelt sich ein weiterer Handlungsstrang. Hannah ist ein Teenager. Sie ist Mitglied in einer Tanzgruppe und chattet gern. Als sie im Internet einen supertollen Typen kennenlernt, ist es um sie geschehen. Er passt genau in ihr Beuteschema und würde sie gerne kennenlernen – und schon wieder dreht sich das Fragenkarussell wie wild in meinem Kopf . Ist dieser Bekannter wirklich der, für den er sich ausgibt? Hat er etwas mit den Morden zu tun? Oder ist er ganz harmlos und legt mir die Autorin nur gerade einen netten Holzweg zu Füßen, der mich in die Irre führen soll? Nicht nur an dieser Stelle fragte ich mich, ob die Protagonisten ehrlich waren und wirklich das, was sie zu sein vorgaben. Denn auch einige der anderen Charaktere sind durchaus etwas undurchschaubar und nicht leicht einschätzbar gestaltet, was ich sehr mag.

Die Entwicklungen nehmen ihren Lauf. Interessant, neugierig und etwas besorgt verfolgte ich Hannahs Tun, nahm aber auch intensiv an den Ermittlungen der Polizei teil. Sehr gelungen finde ich, dass Julia, die eigentlich als Rechtsmedizinerin fungiert, grünes Licht von ihrem Chef bekommt, um sich selbst aktiv in die Nachforschungen einzubringen. Diese Symbiose aus Polizei und Forensik über den Seziersaal hinweg funktioniert sehr eindrucksvoll und erfolgreich. Überhaupt mag ich Julia sehr, was neben ihrer patenten, sympathischen Art auch daran liegt, dass die Autorin tiefe Einblicke in die Vergangenheit der Frau gewährt. Dabei findet sie das richtige Maß, um zu informieren und zu bewegen, dabei aber nicht ausschweifend zu werden.

Der Erzählstil ist eher flüssig, tempo- und abwechslungsreich. Trotzdem ist man immer gut informiert, kann leicht folgen und eigene Mutmaßungen anstellen. Die eingebauten Irrungen, Wirrungen und Wenden lenken den Fall in eine Richtung, mit der ich niemals gerechnet hätte. Jedoch gelingt die Überraschung perfekt, denn trotz aller Unvorhersehbarkeit erklärt sich im Nachhinein alles plausibel und schlüssig. Die Mordfälle werden glaubhaft und nachvollziehbar gelöst, auch die Beweggründe und Leitmotive des Täters legt die Autorin dar.

Nach „Krähenmutter“ ist dies nun mein zweiter Thriller von Catherine Shepherd, der mich ebenso sehr begeisterte und mir spannende Lesestunden mit stellenweise angehaltenem Atem bescherte. Der Spannungsbogen ist toll aufgebaut, das Erzähltempo gut gewählt, die Handlungen somit leicht verfolgbar. Die Autorin hat die Figuren gut ausgearbeitet, und mich emotional involviert.
„Mooresschwärze“ hat eine große Sogwirkung und es fiel mir schwer, mit dem Lesen aufzuhören, wenn ich das Buch mal unterbrechen musste. Eine klare Empfehlung für alle Thrillerfans!

Das Buch klingt gut und ihr möchtet es gerne lesen?
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Inhalt
Manchmal ist es besser, auf die innere Stimme zu hören, bevor sich die Nacht unwiderruflich über die Sinne legt. Julia Schwarz kennt sich aus mit dem Tod. Die Rechtsmedizinerin ist in ihrem Institut auch als Eislady bekannt. Nichts kann sie so schnell aus der Bahn werfen. Jedenfalls nicht, solange sie es schafft, ihre düstere Vergangenheit in Schach zu halten. Als Kriminalkommissar Florian Kessler sie zu einem Tatort in einem nahe gelegenen Moor ruft, sieht alles zunächst nach einem einfachen Fall aus. Aber dann verschwindet die Leiche und Julia macht sich auf die Suche nach dem toten Mädchen. Doch statt der Leiche stößt sie auf ein weiteres Opfer. Erst jetzt begreift Julia, dass sie es mit einem gefährlichen Serientäter zu tun hat, der einen perfiden Plan verfolgt. Ein sonderbares Tattoo auf dem Bauch der Frauen scheint die einzige Verbindung zwischen den Fällen zu sein. Aber die Zeit läuft gegen Julia und sie ahnt nicht, dass sie selbst bereits viel zu tief in den Strudel des Bösen geraten ist. Catherine Shepherds neuer Thriller ist dunkel, rasant und lässt Sie garantiert nicht mehr los!

Autorin
Catherine Shepherd, geboren 1972, stammt ursprünglich aus Berlin und lebt heute mit ihrer Familie in Zons am Rhein. Nach dem Abitur studierte sie Wirtschaftswissenschaften und arbeitete anschließend bei einer großen Bank. Doch ihre Leidenschaft für Kreativität und Phantasie trat immer stärker hervor, bis sie eines Tages zum Stift griff und ihren ersten Thriller schrieb. Seitdem hat sie schon eine Million Leser mit ihren Büchern begeistert.
Quelle: Lovelybooks

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Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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