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„Schwarzer Sturm“ erzählt die Geschichte, die in „Schwarzer Horizont“ begann, nahtlos weiter.
Der Leser begleitet die drei Hauptcharaktere Raymo, Lizia, Ash und die zahlreichen kleineren und größeren Nebenfiguren auf ihren Abenteuern. Nach dem Weltendonner herrschen noch immer Düsternis, Kälte und zunehmende Verzweiflung. Denn wenn nicht endlich die Sonne wiederkommt und die Welt in ihr Licht taucht, ist alles dem Untergang geweiht. So folgt der frühere Mönch Ash weiterhin dem Ruf eines Gottes, der ihm verspricht, eben diese wichtige Sonne wieder zum Leben zu erwecken. Dafür müsse Ash lediglich zwei Aufgaben erfüllen. Ash fügt sich, überzeugt von den Worten dieses Gottes ist er jedoch nicht.
Aber die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt – und was hat er schon zu verlieren?
Das einzige schöne Gebiet in dieser dunklen, kalten Welt schimmert verlockend auf Kutera. Dieser vor nicht allzu langer Zeit entdeckte Kontinent scheint eine blühende, wundersame Oase in der großen Welt des Erzählkosmos zu sein. Hier gibt es noch Nahrung und Frieden im Überfluss. Doch der ist gefährdet, denn die grausame, unrechtmäßige twyddinische Königin Rielle will sich und ihrem Volk dieses Füllhorn an Sorglosigkeit und Reichtum unterwerfen und aus dessen Überfluss schöpfen – und sie will alles, nicht lediglich mit dem kuterischen Volk teilen und in Frieden leben.
Lizia hat noch eine gewaltige Rechnung mit Rielle offen.
Sie will ihre Widersacherin leiden sehen und so setzt sie alles daran, deren Pläne zu vereiteln und wenn möglich, sie sogar gegen die Königin selbst zu verwenden. Lizia hat als loyalen Beistand Raymo an ihrer Seite, einen geschickten und wütenden Krieger. Denn der wurde an einem wunden Punkt gereizt und unterstützt Lizia bei ihren Plänen.
Nicht ganz uneigennützig, aber spielt das eine Rolle?
Ein bisschen Bedenken hatte ich nach der monatelangen Pause zwischen den beiden Teilen der „Dark World Saga“. Denn es gibt zu Beginn des High Fantasy Romans keine Zusammenfassung á la: „Was bisher geschah“, aber ich stellte schnell fest, dass dies gar nicht nötig war. Die Geschichte knüpft nahtlos an den Auftaktband an und bereits die Schilderungen der ersten Szenen aller drei Hauptfiguren sind so intensiv und lebendig, dass ich sofort wieder direkt im Geschehen war. Lediglich mit den außergewöhnlichen Namen und Begriffen hatte ich manchmal leichte Problemchen, aber die löste der umfangreiche Anhang sehr schnell.
Abwechselnd erzählt der Autor von den Schicksalen, Erlebnissen und Abenteuern Ashs, Lizias und Raymos.
Diese wechselnden Perspektiven bringen viel Kurzweil und auch Spannung in die Geschichte, denn natürlich würde man am liebsten immer im jeweiligen Strang weiterlesen, um die Neugierde zu stillen und zu erfahren, ob die Protagonisten ihre Ziele erreichen und wie sie mit den immer wiederkehrenden Steinen zurecht kommen, die der Autor ihnen in den Weg gelegt hat. Durch die Dreizügigkeit muss man sich stets gedulden, was allerdings gar nicht schlimm ist, denn der Weg aller Figuren wird sehr interessant, spannend und gespickt mit vielen Überraschungen und Wenden erzählt. Stellenweise geht es aber auch recht hart zu, denn passend zur Stimmung in der düsteren, kalten Welt sind einige Herzen hart geworden. Jeder ist sich selbst der Nächste. Man schenkt sich nichts, kämpft erbittert bis zum Umfallen, und an brutalen Gemetzeln, Intrigen und Hinterhältigkeiten mangelt es wahrhaftig nicht. Aber auch die schöne Seite kommt in diesem Roman nicht zu kurz. Zum einen ist da die zauberhafte, in ihrer Andersartigkeit fast schon magisch anmutende Insel Kutera mit ihren Bewohnern, die einen Lichtblick im sonstigen Dunkel bildet. Zum anderen sind es einige der Charaktere, die Warmherzigkeit und Liebe in ihren verschiedenen Formen in die Geschichte tragen. Auch für wirklich schöne Weisheiten findet der Autor imemr wieder ein gutes Plätzchen in seinem Roman, denn seine Figuren sind nicht nur kämpferisch und rau, sondern auch oft unerwartet feinfühlig und gefühlvoll.
Interessant sind auch die Hintergründe des Weltendonners.
Denn der Leser erfährt, warum die Welt plötzlich so grau und deprimierend wurde. Dieses Rätsel ist also gelöst, aber mit dem zugeklappten Buch verbleiben noch einige Fragen, auf deren Auslösung wir uns sicher im dritten Teil freuen können!
Auch bei diesem Roman spürt man den Spaß und das diebische Vergnügen, die der Autor während des Schreibens zweifellos hatte, und die sich durchaus auf die Leserschaft übertragen dürften ;-)
Mir jedenfalls hat der tempo- und actionreiche Roman voller Überraschungen, schmunzeligen, leidenschaftlichen, spannenden und entschlossenen Szenen viele unterhaltsame Lesestunden beschert!
Und jetzt heißt es „vorfreudiges Warten“ auf das Finale der Trilogie!
Inhalt
Ein Dark Fantasy-Epos voller Intrigen und packender Schlachten in einer Welt ewiger Finsternis.Seit dem Weltendonner herrscht überall ewige Nacht. Asche verdunkelt den Himmel, alle Felder sind tot; Menschen verhungern auf den Straßen. Hoffnung verspricht einzig der neu entdeckte, geheimnisvolle Kontinent Kutera.
Doch Rielle, die Königin der sterbenden Hochkultur Twyddyn, hegt grausame Pläne für Kutera, und nur der Krieger Raymo und die Sklavin Lizia können sie noch aufhalten.
Währenddessen führt eine geheimnisvolle Mission den Mönch Ash und seine Gefährten auf eine Reise um die halbe Welt – hin zur Erfüllung seines dunklen Schicksals.Unbarmherzig, düster und gnadenlos gut: Die Fortsetzung der Dark-World-Saga von Erfolgsautor Ivo Pala.
Autor
Ivo Pala ist Thriller- und Fantasy-Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramaturg für Film und Fernsehen. Um die Stimmung der See, die in der Serie eine wichtige Rolle spielt, besser einfangen zu können, ist er für seine Arbeit an „Schwarzer Horizont“ von Berlin an die Küste gezogen.
Quelle: Droemer Knaur Verlag
Liebe Heike,
die Dark World-Saga kannte ich bisher noch nicht, doch nachdem ich deine beiden Rezensionen gelesen habe, werde ich mir die Reihe mal vormerken. Das klingt nach einer sehr spannenden Geschichte! :)
Vielen Dank für den Tipp!
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
das ist mal was ganz anderes, zumindest im Vergleich zu dem, was ich sonst lese :-)
Liebe Grüße zurück, Heike