Liebe Lauschfreunde,
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Schokoladen, Rosen, Dresden und eine verworrene Familiensaga…..
Seid ihr dabei???
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Dann startet die CD und lasst euch entführen in die Leben der Frauen der Rosenvilla dreier, naja eigentlich sogar von vier Generationen!
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In der Gegenwart spielt Annas Erzählstrang. Sie restauriert – gegen den Willen ihres Vaters – das prächtige Herrenhaus dessen Vaters, ihres Opas Kuku. Sie versucht, alles möglichst ursprünglich wieder herzustellen, was auch den wundervollen Rosengarten des Anwesens mit einschließt. Der Hörer wird mit vielen Informationen zu den liebevoll ausgewählten Pflanzen versorgt und es gelang mir ohne Probleme, die Augen zu schließen und die beschriebenen Blüten zu sehen und die himmlischen Aromen der Duftrosen zu erschnuppern….Auch konnte ich mir das Herrenhaus sehr gut vorstellen und seufzte innerlich, denn dort hätte ich mich auch sehr wohl gefühlt :-)
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Anna liebt nicht nur diese zauberhaften Rosen, auch ausgefallenen schokoladigen Kreationen gehört ihr Herz – wen wird es da wundern, dass sie gerade die zweite Chocolaterie eröffnet hat? Auch diesbezüglich scheint sie mit ihrem verstorbenen Opa Kuku auf einer Wellenlänge zu liegen. Sie bedauert es sehr, so wenig über ihn zu wissen. Bei ihrem Vater stößt sie mit ihren Nachfragen allerdings auf taube Ohren und so bleibt ihr der Großvater leider in weiten Teilen fremd.
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Als Anna im Garten auf ein vergrabenes, altes Bankschließfach stößt, ahnt sie noch nicht, wie sehr dies ihr Leben aus den Fugen heben wird!
Der Fund enthält alte Erinnerungsstücke und eine Lose-Blatt-Sammlung an handschriftlichen Aufzeichnungen. Anna ist ratlos, wem dieser Schatz gehört…..und sie ist neugierig – sehr sogar – und hat mich ganz schön angesteckt!
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Als sie feststellt, dass sie die Tagebücher dreier Generationen der Rosenvilla in Händen hält, beginnt sie nach und nach das Geheimnis der Familie, das auch vor ihrem Opa nicht halt machte, zu ergründen. Gemeinsam mit ihr schmökerte ich mich durch die alten Aufzeichnungen und durchlebte Teile des Lebens der Damen. Sehr lebendig und anschaulich sind die verschiedenen Generationen mit allem, was diese Zeiten mit sich brachten, geschildert. Hoffnungen, Glück, aber auch Unrecht durchzogen die Zeiten und ich litt mit allen Damen gleichermaßen….immer ahnend, dass mehr als nur ein Geheimnis diese Schicksale aneinander knüpfte.
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Dadurch, dass Anna zunächst unkoordiniert diese drei verschiedenen Tagebücher las, waren Zeitsprünge innerhalb der Familiensaga nicht zu vermeiden. Dazu kommt noch die Geschichte von Anna selbst, wodurch sich der Leser in vier verschiedenen geschichtlichen Zeiten bewegt. Dennoch war es gut machbar, dem bzw. den roten Fäden zu folgen, da die einzelnen Erzählabschnitte gut voneinander abgegrenzt werden können.
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Die Figuren sind sehr detailliert und authentisch gezeichnet. Ich konnte sie mir gut vorstellen – mit all ihren Stärken, Schwächen, Problemen und Verstrickungen untereinander.
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Die Beziehungen der Personen untereinander sind teilweise sehr verworren und in einem Fall bis kurz vor dem Ende nicht ganz klar. So hätte ich mir einerseits einen Stammbaum zu Beginn des Buches gewünscht, der mir meine umfangreichen personellen Aufzeichnungen erspart, andererseits war mir schnell klar, dass ebendiese Übersicht einen Großteil der nebulösen Verstrickungen zugrunde gemacht hätte.
Da ich mir aber ohnehin bei jedem (Hör-)Buch meine Notizen und Anmerkungen mache, soll dies kein Kritikpunkt, lediglich ein Hinweis für zukünftige LeserInnen sein.
Durch diese Ermittlungsarbeit im Entwirren des protagonistischen Knäuels umweht diesen Generationen umspannenden Roman ein Hauch von Spannungsliteratur, die sehr gekonnt in die Geschichte rund um Rosen und gute Schokolade eingebettet ist. Immer wieder blitzt zudem eine gute Portion an Dresden-Feeling auf, was dem Roman eine weitere positive Note gibt.
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Der Spannungsbogen ist also durch die Wechsel innerhalb der verschiedenen Epochen gut konstruiert und erhöhte sehr meine Neugier… Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich den Roman gerne in einem Rutsch eingesogen. Trotz der vielen Sichtweisen war die Geschichte alles andere als holperig zu hören, sondern begeisterte mich mit seinem feinen, flüssigen Stil.
Auch die Sprecherin Nadine Heidenreich trägt mit ihrer lebendigen Vortragsweise sehr zum gelungenen Hörspaß bei. Sie liest die Geschichte nicht nur vor, sie taucht so in die Erzählung ein, als ob es ihre eigenen Erlebnisse gewesen wären. Und wie sie die Protagonisten spricht, ist das I-Tüpfelchen. Jeder wird unverwechselbar dargestellt und Nadine Heidenreich macht auch vor Dialekten nicht halt – mir hat ihre Interpretation des Romans sehr gut gefallen.
„Die Frauen der Rosenvilla“ ist wie eine reichhaltige, gute Schokolade und betörund berauschend wie ein riesiger Strauß bunter Duftrosen!
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Ich möchte diesen Titel allen Romantikern empfehlen, vor allem, wenn sie verzwickte Familiensagas lieben!
Inhalt:
Anna Kepler, Erbin einer alten Schokoladendynastie, hat gerade ihre zweite Chocolaterie in der Dresdner Altstadt eröffnet. Auch die Familienvilla hat Anna wieder in Familienbesitz gebracht. Als sie den legendären Rosengarten, der der Villa einst ihren Namen gab, neu anlegt, stößt sie auf eine alte Schatulle. Sie enthält das Tagebuch einer Frau, die vor hundert Jahren in der Villa gelebt hat. Doch Anna hat noch nie von dieser Emma gehört und begibt sich auf Spurensuche. Dabei stößt sie auf ein schicksalhaftes Familiengeheimnis …
Das Hörbuch zu
Teresa Simons „Die Frauen der Rosenvilla“ ist im Juni 2015 ungekürzt unter der ISBN-Nr. 9783836811903 bei Radiopora erschienen. Das Hörbuch besteht aus einer MP3-CD mit einer Laufzeit von 11 Std. 07 Min.
Quelle: Radiopora
Ah wie schön, auch Dir hat das Hörbuch gefallen :)
Die Sprecherin war wirklich toll. Wie sie den Dialekt rüberbrachte :)
Ich höre sie irgendwie immer noch *lach*
LG Ela
Hihi ja der Stammbaum – den hab ich mir dazu auch gemalt! Aber wäre es schon im Buch gewesen, wären so viele Wendungen einfach untergegangen, was schade drum gewesen wäre! Herzenshörbuch <3
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