Liebe Lesefreunde,
um es vorwegzunehmen: +ICH+BIN+BEGEISTERT+!!!+
„Die Seiten der Welt“ haben mich gefunden. Normalerweise ist es andersherum. Ich suche mir die Bücher aus….aber Kai Meyers Buch wollte unbedingt zu mir. Das Cover ist zwar edel und gediegen, aber nicht das, wobei ich üblicherweise neugierig zugreife. Auch bin ich nicht wirklich ein Leser des Fantasy-Genres….aber als ich die Vorankündigungen zum Buch las, übermannte mich ein merkwürdiges Gefühl, nennen wir es fremdgesteuert. Hatten „Die Seiten“ da schon ihre Magie entfaltet und ihre Fühler oder besser gesagt ihre Lesebändchen nach mir ausgestreckt?
Das Buch zog ein und es stellte sich ins Regal – die Zeit für uns sei noch nicht reif – wir müssten den richtigen Augenblick des Lesens abwarten…und fremdgesteuert wie ich war, fügte ich mich dem Buch. Irgendwann begriff ich, denn „Die Seiten der Welt“ sind ein besonderes Buch und so wunderte es micht nicht, dass es nicht nur mein Seelenbuch sondern auch das meines Sohnes werden wollte. An einem bestimmten Abend begannen wir dieses magische Werk gemeinsam zu schmökern – jeden Abend ein Kapitel – so erlasen wir uns die Welt der Bibliomantik und wurden vom Sog der Begeisterung tiefer und tiefer in die Geschichte hineingezogen. Wir wollten mehr, doch das Buch ermahnte uns, nicht vorzupreschen. Die Bibliomantik sei ein sehr komplexes Gebiet und wir sollten gründlich vorgehen – ein Leseflug sei mit ihm nicht möglich.
Notgedrungen mussten wir das Tempo drosseln, dabei drängte doch eigentlich die Zeit, denn wir wollten doch Furia helfen….
…..Bei einer Mission zur Rettung der Bibliomantik wird Furias Vater getötet. Die Ereignisse überschlagen sich, sie und ihr Bruder Pip werden entführt. Furia kann auf bahnbrecherische Weise fliehen. Sie macht sich auf, ihren kleinen Bruder zu retten. Zudem hofft sie, ihr Seelenbuch zu finden. Denn zur Bewältigung all ihrer Aufgaben, denen sie sich bei ihrem anderen Kampf zu stellen hat, wird sie viel Kraft und Magie benötigen, denn Furia tritt das Erbe ihres Vaters an. Er hatte sich der Rettung der Bibliomantik zur Aufgabe gemacht und sich die Erhaltung dieser Buchwelt auf die Fahnen geschrieben. An Libropolis, der Hochburg der Bibliomantik, führt kein Weg vorbei. Die rasante Reise dorthin – und darüber hinaus – beginnt und Furia erlebt eine aufregende Zeit. Wir haben sie gerne lesend dabei begleitet und Schauplätze kennengelernt, von denen ich selbst in meinen abenteurlichsten, kreativsten Träumen nicht glaubte, dass es sie geben könnte.
Nicht nur die verschiedensten Orte oder fantastischen Gegenstände, die Furia kennenlernt, und das wundervolle Seelenbuch, das sie findet, lassen das Leserherzen höher schlagen, auch die Vielschichtigkeit der Charaktere machten uns staunen.
In den Seiten der Welt sind – fangen wir leicht an – einige Menschen anzutreffen, was keinerlei weiterer Erklärung bedarf.
Aber es gibt auch die schon mehrfach erwähnten Bibliomanten, die sich die Magie der Bücher zu Nutze machen können, vor allem, wenn sie von ihrem Seelenbuch gefunden wurden. Dieses hilft ihnen mit ein bisschen Übung, außergewöhnliche, nicht erklärbare Dinge zu bewirken. Aber Vorsicht! Man muss sich der Tragweite dessen, was man tut, bewusst sein, sonst können die Folgen verheerend sein.
Als seelenbebuchter Bibliomant ist man in der Lage, durch Buchsprünge den Ort zu wechseln und vieles mehr…. Das Leben dieser Gruppe ist buchig in jeder Lage, denn selbst Lesen im Schlaf ist möglich.
Eine etwas bemitleidenswette Lebensform ist die der Exlibri. Diese Kreaturen gibt es eigentlich gar nicht wirklich, denn sie sind aus ihren Geschichten gefallen, aus ihrem jeweiligen buchigen Leben herausgerissen und fristen nun ein Dasein im Schatten ihrer selbst. Und es werden immer mehr….Libropolis ist nicht mehr in der Lage, ihrer Menge Herr zu werden und hat sie in einem Ghetto zusammengepfercht, natürlich sehr zum Unwillen der Exlibri. Und ihr Widerstand wuchs….
…..unsere Begeisterung wuchs auch Abend für Abend mit jedem Kapitel!
Ich bin froh, dass unser gemeinsames Lesen so langsam voranschritt, denn man sollte die Geschehnisse im Buch sehr aufmerksam verfolgen. Es gibt viele Orte und viele Charaktere, die durch verschiedene Banden miteinander verwoben sind. Zu Beginn durchschaut man es noch nicht, aber der Nebel über den spinnwebenartig eng versponnenen Verknüpfungen lichtete sich immer mehr und gaben der Geschichte immer neue Richtungen und Impulse. Viele Wendungen waren unerwartet und überraschend. Als Furia aus der Not heraus etwas tun musste, was eine zweite Ebene der Vergangenheit hervorbrachte – zumindest für einige der Charaktere – war die Welt der Bibliomantik noch ein weiteres Stück mehr aus den Fugen geraten ließ und uns eine geschärftere Aufmerksamkeit entlockte.
Dieses besondere Lesen hat dieses besondere Buch verdient, denn „Die Seiten der Welt“ ist ein wahres Seelenbuch in der Welt des Lesens. Sehr einnehmend geschrieben, vielschichtig kreativ und rasant, wenn ich an die atemlose Fahrt durch die Welten Londons und Libriopolis´ denke. Der sehr feingliedrig konstruierte Plot begeisterte mich ebenfalls. Es wurden so viele Saatkörner gelegt, aus denen in den beiden Folgebänden wunderkreativste Blumen sprießen könnten….ich lasse mich sehr gerne überraschen, ob der bibliomantische Dünger, den Kai Meyer verwendet, dies auch bewirken wird. Die dünnen, verbindenden Lesebändchen innerhalb der Geschichte blitzten während des Lesens immer wieder auf und hinterließen eine Ahnung, wie vielschichtig umfassend die gesamte Trilogie werden könnte.
Dazu ist der Auftaktband durchsetzt mit vielen Spots, die buchherzige Menschen strahlen lassen….ich mag hier nur ein Beispiel nennen: Wer hätte nicht gerne ein paar Origamis (papiergefaltete Tiere), die die heimische Bibliothek sorgsam von Staub befreit….
Danke, „Seiten der Welt“, dass du uns gefunden hast!
Inhalt:
»Die Seiten der Welt« von Phantastik-Bestseller-Autor Kai Meyer – EIN MAGISCHER ROMAN VOLLER PHANTASTISCHER ABENTEUER
„Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.“
Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln.
Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebellen. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.
Infos zum Buch:
„Die Seiten der Welt“ von Kai Meyer ist im September 2014 unter der ISBN-Nr. 978-3-8414-2165-4 im Fischer Verlag FJB) erschienen. Der erste Teil der Fantasy-Trilogie umfssst 560 Seiten und ist auch als Ebook und Hörbuch erhältlich.
Autor:
Kai Meyer, geboren 1969, ist einer der wichtigsten deutschen Phantastik-Autoren. Er hat über fünfzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.
Quelle: Fischerverlage
Ich fand das Buch auch richtig toll! Daher kann ich dir nur zustimmen :-)
Liebe Grüße
Tanja
Morgen starte ich mit Nachtland…bin sehr gespannt!!!
„Die Seiten der Welt“ ist auch eines meiner Lieblingsbücher. Ganz viel Spaß beim zweiten Teil ;-).
Ganz lieben Dank Jane, ich habe deinen Kommi erst jetzt entdeckt :-( Der zweite Teil war noch ein ganzes Stück besser als der Auftakt…kaum zu glauben, aber ich bin immer noch ganz geflasht davon!
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