Liebe Lesefreunde,
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eigentlich hatte sich der Ausnahme-Ermittler Armin Trost für ein Weilchen zurückgezogen…zumindest war dies sein Plan. Zu hart war sein letzter Fall „Graz im Dunkeln“.
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Das habe ich ihm sofort angesehen, als ich seinen Chef begleitete, um Trost wieder für den Dienst zu akquirieren. Ich hätte ihn fast nicht wieder erkannt. Aber wer aus tiefstem Herzen Verbrechen bekämpft, kann halt nicht zusehen, wie dieser grauselige Fall den Kollegen zu entgleiten droht….und so ging er mit, um sein Team zu unterstützen.
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Schlimme Dinge passierten derzeit in Graz, welche der eigentlich schönen Stadt einen sehr düsteren und hoffnungslosen Anstrich verpassten. Köpfe rollten, auch andere Körperteile tauchten auf und mir schauderte es manchmal vor dem Weiterlesen.
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Ich fragte mich nach dem WER? Und dem WARUM? und war wirklich sehr angespannt, ob Armin es wohl packen würde….
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Nichts genaues wusste ich, aber eine Ahnung hatte ich…so diffus, dass es eher ein Bauchgefühl war. Es hat mich letzten Endes zwar nicht getrogen, aber wie kaltschnäuzig die weiten Kreise an Folgen, die die Todesfälle nach sich zogen, geplant waren, machte mich noch ein vielfaches fassungsloser als die Taten an sich…und die waren schon schaurig genug.
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Sehr geschickt konfrontiert Robert Preis seine Leser mit einigen aktuellen Brandpunktthemen der Gesellschaft. Ich konnte die Gedankengänge seiner bösen Buben durchaus nachvollziehen, war aber übelst entsetzt über die Wahl der Mittel einiger Protagonisten. Ebenso wie über die Dreistigkeit, durch geschicktes Taktieren die eigenen Verfehlungen anderen kaltschnäuzig in die Schuhe zu schieben.
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Dieser Kriminalroman ist durchsetzt von Kritik an Politik und Gesellschaft. Sei es durch die Beschreibung der Tatsachen, die Stimme des Gewissens, die Einbildungen, die ab und an bei Armins Überlastungen eintraten, der Autor hält immer wieder mehr oder weniger deutlich ganz großartig dem Leser einen Spiegel vor…
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Der anfängliche Grusel legte sich zum Glück bald und machte Platz für einen sehr skurillen Fall rund um Armin Trost und sein Team, der geschickt zwischen phantastischem Entsetzen und realem Wahnsinn Achterbahn fuhr.
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Der Schreibstil ist so eigenwillig wie der außergewöhnliche Ermittler selbst, was aus dem Buch – übrigens mehr Roman als Krimi – eine runde Sache macht.
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Die Charaktere sind sehr individuell und eigen, haben einen hohen Wiedererkennungswert, wirken durch ihre Schrullen aber sehr real und lebendig.
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Der Freund „klassischer“ Krimis wird möglicherweise etwas Zeit brauchen, um mit Armin Trost und diesem Fall warm zu werden.
Wenn man sich jedoch auf die besonderen Typen und die spezielle Schreibe des Autors einlässt, wird man mit einem sehr interessanten Fall belohnt.
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Infos zum Buch:
„Die Geister von Graz“ von Robert Preis ist im Oktobr 2014 unter der ISBN-Nr. 978-3-95451-446-5 im emons-Verlag erschienen. Der Kriminalroman umfasst 272 Seiten und ist auch als eBook erhältlich.
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Inhalt:
Als in Graz Menschen spurlos verschwinden und Leichenteile auftauchen, wird Armin Trost aus seiner beruflichen Auszeit reaktiviert. Zusammen mit seinen Kollegen Schulmeister und Lemberg macht er Jagd auf einen wahnsinnigen Serienkiller. Dabei wird der Druck der Medien von Tag zu Tag stärker, der öffentliche Hass auf Ausländer, die mit den Taten in Verbindung gebracht werden, steigt. Schließlich führen ihn seine Ermittlungen auf den Balkan, doch bis zur Lösung des Falls hat Trost nicht nur einmal mit dem Leben abgeschlossen.
Quelle: Emons Verlag
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