*+* Die Mäuse am Fluss *+*
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Beschreibung
Etwas kam näher. Sylvan strengte alle Sinne an und lauschte. Kein Zweifel: Irgendetwas war in ihrem Bau. Da – ein leichtes Trippeln. Dann ein Schnüffeln. Sylvans Nackenhaare stellten sich auf..
Sylvan und seine Geschwister sind voller Angst: Ein unbekanntes Tier wildert in ihrem Territorium, und das Volk am Großen Fluss droht zu verschwinden. Den vier Schermäusen bleibt nichts anderes übrig, als den heimatlichen Bau zu verlassen und sich ein neues Territorium zu suchen. Doch auf ihrer langen Reise entlang des Großen Flusses warten viele Gefahren und Abenteuer auf sie. Wird es ihnen gelingen, ein neues Zuhause zu finden? (Quelle: Rowohlt)
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Das Cover:
An die Geschichte angelehnt zeigt es im unteren Bereich zwei verängstigte Schermäuse. Im oberen Teil des Buches sieht man, wovor sich die kleinen Nager fürchten. Das Cover ist überwiegend in Blau und Braun gehalten. In der Mittel stehen Autor und Titel des Buches.
Meine Meinung:
„River Singers“ handelt von den vier Schermäusen, die auszogen, ein neues Zuhause zu finden. Sylvan, Orris, Fern und Aven sind vier Wurfgeschwister wie es bei Geschwistern so ist, sie sind völlig unterschiedlich. Im Verlauf der Geschichte macht jedes Mäuschen seine ganz persönlichen Erfahrungen des Lebens und entwickelt sich entsprechend. Denn wie man an vielen Stellen im Buch sehen kann heißt es oft „Friss oder stirb“ und „Der Stärkere setzt sich durch“. So ist es kein Wunder, dass aus einem anfänglichen Angst-Mäuschen plötzlich ein mutiger Nager wird, denn es gilt täglich aufs Neue, das Überleben zu sichern.
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Als den Geschwistern gewahr wird, dass eine große Gefahr droht, entscheiden sie sich dafür, ihr bisheriges Territorium zu verlassen. Bis sie sich später an einer anderen Stelle niederlassen, warten noch einige Abenteuer auf die jungen Mäuse.
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War ich zu Beginn noch recht angetan von den „River Singers“, legte sich diese Begeisterung nach und nach. Der Schreibstil ist wie ein ruhiger Fluss und auch bei den eigentlich spannenden Stellen ging nichts von dieser Aufregung auf meinen Sohn und auf mich über. Wir mochten die kleinen Mäuse schon, fieberten aber nicht mit ihnen mit. Der Funke ist nicht übergesprungen, was ich sehr schade finde.
Denn eigentlich hat mir die Grundidee schon sehr gefallen. Diese Schermäuse, die im Einklang mit dem Fluss leben, die ihm auf Gedeih und Verderb ausgesetzt sind, die ihm lauschen müssen, um die Lektionen des Lebens zu lernen. Diesbezüglich gefielen mir die Zwiegespräche zwischen Sylvan, dem Ältesten und Sinethis, dem Fluss ganz gut. Aber sehr oft hatte ich den Eindruck – den mein Sohn bestätigte, solange er mitgelesen hatte – dass Kinder die „Zweite Ebene des Buches“ nur schwer erfassen können. Dieses zwischen den Zeilen Lesen gelang mir ganz gut, aber meinem Sohn, der der eigentlichen Zielgruppe angehört, weniger. So geht aber meines Erachtens leider viel von der Intention dieser Geschichte verloren.
Denn anhand der Erlebnisse von Sylvan, Orris, Fern und Aven wird schon so manche Moral angesprochen, die durchaus auch auf das menschliche Miteinander angewendet werden kann. Nur ist es für jüngere Leser manchmal nicht offensichtlich erkennbar.
Die kleinen Mäuse treffen auf verschiedene Tiere, unter anderem auf die ausgestoßene Ratte Fodur. Ihre Gespräche und Diskussionen fand ich persönlich ganz knuffig, denn Fodur beherrscht die Sprache der Mäuse nicht richtig. So reiht er Fehler an Fehler, weshalb ich an einigen Stellen nicht immer wusste, was er genau meinte. Auch dies ist für die kleinen Leser wohl nicht leichter umzusetzen.
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Wie es in der Natur so ist, gibt es hin und wieder Verluste. Wie schnell hier jedoch der Tod von Tieren abgehandelt wurde, hat weder mir noch meinem Sohn gefallen. Da hätte ich viel mehr Einfühlungsvermögen erwartet, vor allem weil es ein Kinderbuch ist. An der ersten dieser Stellen hatte mein Sohn das Buch zugeklappt, es gefiel ihm nicht… Erklären möchte ich es nicht näher, sonst nehme ich unter Umständen zu viel vorweg.
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Interessant war die mystische Verbundenheit mit dem Fluss, die aber nur Sylvan zu spüren schien. Nur er konnte mit dem Fluss sprechen, ihm seine Geheimnisse entlocken. Diese Stellen waren fast schon lyrisch geschrieben und sie waren für mein Empfinden sehr schön. Auch hier muss ich sagen, dass die Wort- und Stilwahl nicht wirklich geeignet für Kinder ist.
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Mein Fazit:
Wäre dieses Buch nicht als Kinder- sondern als Jugendbuch eingestuft, würde meine Bewertung besser ausfallen. So vergebe ich 2 von 5 Sternen.
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Infos zum Buch:
„River Singers“ von Tom Moorhouse ist am 02.05.2014 unter der ISBN-Nr. 978-3-499-21223-9 bei
rororo rotfuchs erschienen. Es umfasst 224 Seiten und ist der Kategorie Kinderbuch zugeordnet.
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