*+* Irve fragt… Alex Winter *+*

Über den Autor

 AW0Alex Winter, geboren 1960 in Zürich/Schweiz, absolvierte die Kunstgewerbeschule in Zürich. Er arbeitete zunächst als Dekorationsgestalter, später in verschiedenen Berufen im In- und Ausland. Ab 1980 unternahm er immer wieder mehrjährige Reisen, die ihn vor allem nach Australien, Neuseeland und in die Südsee führten. Alex Winter lebt heute mit seiner Frau im Zürcher Oberland.

Weitere Infos gibt es hier:
www.alex-winter.com
http://www.bookshouse.de/autoren/Alex_Winter/

Lieber Alex,
vielen Dank, dass du dich zu einem Interview und ein Gewinnspiel für meinen Blog bereit erklärt hast!

Bevor ich dich mit meinen Fragen bombardiere wäre es nett, wenn du dich mit ein paar Sätzen selbst vorstellen könntest und uns erzählst, woher deine Australien-Leidenschaft kommt!


AW1

Nun, wie man der  Kurz-Vita entnehmen kann, reise ich sehr gerne, wobei die Suche nach unberührter  Natur, Einsamkeit und Ruhe für mich im Vordergrund stehen. Um Städte und  Menschenansammlungen mache ich, wenn möglich, immer einen Bogen. Ich weiß noch genau, wie ich als  kleiner Junge zu Weihnachten einen Globus geschenkt bekam. Ich drehte ihn und da  war dieser Kontinent mit dem geheimnisvollen Namen Australia. Wenige  Städte waren darauf eingezeichnet, große Flächen des Inlands waren einfach braun  und leer. Wow, wie sieht es da wohl aus, welche Tiere und Pflanzen  existieren da?, fragte ich mich. Von diesem Tag an verschlang ich  sämtlichen Lesestoff, den ich über Australien in die Finger bekam. Die  einzigartige Flora und Fauna faszinierte mich damals wie heute, ebenso wie die  weiten, menschenleeren Wüsten – und natürlich die Aborigines, die vor der  Ankunft der Weißen dort schon seit schätzungsweise 40’000 bis 60’000 Jahren im  Einklang mit der Natur lebten. Seither habe ich down under viele Jahre intensiv  bereist. Heute fühle ich mich dort sogar mehr zu Hause als in der Schweiz. Die Idee für meine Ethno-Krimireihe um Detective  Daryl Simmons kam mir erstmals, als ich als Jugendlicher die Krimis des Autors  Arthur W. Upfield las. Seine zwischen 1929 und 1966 entstandenen Krimis  bestechen durch ihre eindrücklichen Schilderungen der grandiosen australischen  Landschaft, seiner Menschen und der in vielen Bänden vorkommenden Darstellungen  der Kultur der Aborigines. Dass es danach nie wieder etwas Vergleichbares gab,  fand ich sehr schade. Das war sozusagen die Geburtsstunde von Daryl  Simmons.

Und nun zu meinen Fragen:

AW2Erinnerst du dich an das erste Buch, das du gelesen hast?
Das ist schwer   … Ich erinnere mich, dass Zuhause ein paar Kinderbücher herumlagen. Aber die   haben mich nie wirklich interessiert. Es waren vielmehr die dicken Bücher (und   Fotobände), dich mich faszinierten. Das Buch aus meiner Kindheit, an das ich   mich am besten erinnern kann, ist „Erinnerungen an die Zukunft“ von Erich von   Däniken. Damals war ich neun Jahre alt. Ich weiß das noch so genau, weil meine   Eltern meinten, dies sei doch etwas schwerer Stoff für einen 9-jährigen.   Tatsächlich habe ich das Buch 3x gelesen, bis ich alles verstand; Lexikon,   Duden und Weltatlas immer griffbereit daneben.


AW3Hast du als Kind gerne gelesen bzw. liest du gerne?
Als   Junge habe ich Bücher regelrecht verschlungen. Reiseliteratur, Bücher über   Entdecker und Forscher, aber auch viel Grenzwissenschaftliches. Für Krimis und   Thriller begann ich mich erst so mit 18 Jahren zu interessieren. Heute lese   ich noch immer sehr gerne. Der Stapel der zu lesenden Büchern wächst   allerdings in letzter Zeit schneller, als ich ihn abbauen kann …


AW5Welches ist dein Lieblingsbuch – von dir und von einem anderen Autor/In?
„Schwarzer Fluch – Daryl Simmons 3. Fall“ liegt mir   sehr am Herzen. In den Band konnte ich sehr viele eigene Erfahrungen,   Erlebnisse und Begegnungen aus down under einfließen lassen, ebenso meine   Achtung und mein Respekt gegenüber den australischen Ureinwohnern und meine   Liebe zur Natur. Und sonst … Es gibt einfach zu viele tolle Bücher, als   dass ich eins ganz oben aufs Podest stellen könnte.

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Wann und warum fingst du an, selbst zu schreiben?
Mit 14,   oder 15 Jahren – ich weiß es nicht mehr genau – schrieb ich die ersten   Kurzkrimis. Ziemlich schwarz und düster. Sie lagen danach viele Jahre in der   Schublade, ehe sie irgendwann im Altpapier landeten. Vor etwa 15 Jahren begann ich dann ernsthaft zu schreiben. Allerdings   dauerte es seine Zeit, bis das aus meiner Sicht erste qualitativ gute   Manuskript auf dem Tisch lag, das ich mich auch einem Verlag anzubieten   traute. Überraschenderweise wurde dieser damals über 600 Seiten dicke Thriller   bereits vom zweiten Verlag, dem ich ihn anbot, angenommen. Ich erhielt einen   ansehnlichen Vorschuss und glaubte schon, jetzt hast du’s geschafft. Doch   bereits zu Beginn der Überarbeitung wurde das Verlagsprogramm umgestellt und   mein Buch gestrichen. Dass ich den Vorschuss auf Grund der Vertragsbedingungen   behalten konnte, war nur ein kleiner Trost.
AW6Ist denn dieses Buch später woanders erschienen?
Zunächst   verschwand das Manuskript für einige Jahre in der Schublade. Doch irgendwann   stach mich der Hafer und ich kramte es wieder heraus, überarbeitete es   komplett, kürzte es um fast 100 Seiten und passte es der heutigen Zeit an.   Herausgekommen ist eine komplett andere und wie ich finde, viel bessere   Version, die zu meiner großen Freude im Oktober im Bookshouse Verlag unter dem Titel „Blinder   Hass“ erscheint. Wie heißt es doch so schön: „Gut Ding braucht Weile“.   ;-)
AW9Welches Buch oder welche Geschichte von dir wurde als erstes veröffentlicht?
Das   war „Ein Gespür für Mord“, der erste Band meiner Australienkrimi-Reihe um den   unter Aborigines aufgewachsenen, ziemlich unkonventionellen Detective Daryl   Simmons.


AW7Welches ist dein bevorzugtes Genre und in welcher Kategorie wirst du vermutlich nie schreiben?
Ich bevorzuge Krimis und Thriller, habe   aber auch schon mit einem dicken historischen Australienroman begonnen, in dem   Weiße und Aborigine eine gleichbedeutende Rolle spielen. Ihn möchte ich   unbedingt in den kommenden Jahren fertigstellen. Auch drehen sich die Gedanken   schon länger um einen weiteren Thriller und um einen Endzeitroman. Was ich    bestimmt nie schreiben   werde, sind Kinderbücher, Fantasy- und reine Liebesromane. Nichts gegen diese   Genres – aber sie   interessieren mich nicht besonders.


AW10Wo schreibst du am liebsten?
Das ist eigentlich egal.   Hauptsache, im Hintergrund läuft meine Musik und neben mir steht eine Thermoskanne   Grüntee. Obwohl, ein Ort war die reinste Hölle … Ich schrieb den   Schluss meines 3. Daryl Simmons Krimis „Schwarzer Fluch“ in einem Strandhaus   in Südaustralien. Während ich draußen auf der Veranda saß, in die Tasten haute   und in der Hitze vor mich hin schmorte, schwamm keine zehn Meter vor mir im   türkisblauen Meer meine Frau täglich zwischen Pelikanen und Delfinen. Drei   Wochen dauerte dieses Martyrium. Das Leben kann schon verdammt hart sein. ;-) 

AW11Wie kannst du am besten entspannen?
Am ruhigsten und ausgeglichensten   fühle ich mich in der Wüste, weit weg von anderen Menschen und jeglicher   Zivilisation. In der Schweiz hilft meist ein Glas schwerer Rotwein, Jazz-Musik   im Hintergrund und ein paar Runden Pool an unserem alten   Billardtisch.


AW12Worüber kannst du dich freuen und was ärgert dich?
Das   Leben ist voller großer und kleiner Dinge, über die ich mich freuen kann. Eine   Katze, die um die Beine streicht, ein Sonnenuntergang, ein saftiges Steak auf   dem Grill, eine blühende Blume, ein farbiger Kieselstein, und, und, und …   Die Kunst ist, die Schönheit in diesen Dingen zu erkennen. Kann man das, gibt   es ein ganzes Universum, über das man sich freuen kann. Was mich ärgert? –    Ungerechtigkeit, Neid, Hass und Habgier. Lassen wir sie in unser Herz, öffnen   wir damit die Tür zur dunkle Seite unserer Seele.

AW13Warum schreibst du für die Öffentlichkeit? Möchtest du unterhalten, informieren, aufrütteln oder schlichtweg einfach nur Geld verdienen? Anderen Menschen spannende und unterhaltsame   Lesestunden zu bereiten, steht für mich im Vordergrund. Mit meiner   Australienkrimi-Reihe möchte ich meinen Lesernaber auch etwas von der   einzigartigen Kultur der Aborigines und der fantastischen Natur Australiens   vermitteln, was mir, wie ich den vielen lieben Leserstimmen entnehmen konnte,   bisher offenbar auch recht gut gelungen ist. Und was das Schreiben, nur um   damit Geld zu verdienen, angeht: Ich glaube, wer mit dieser Einstellung   schreibt, wird keinen Erfolg haben. Schreiben muss einem Freude bereiten, eine   Leidenschaft sein, ein inneres Bedürfnis. Natürlich ist es toll, wenn dabei   finanziell auch noch was rausspringt. Aber allein des Geldes wegen …? Ich   behaupte mal, das klappt nicht.

AW14Welche literarischen Zukunftspläne hast du?
Ich hoffe, dass das Leserinteresse für meine Australienkrimi-Reihe noch eine Weile anhält. 10 Bände habe ich geplant, 4 sind bisher erschienen, der 5. wird 2014 veröffentlicht. Und dann sind da ja noch die anderen, bereits erwähnten Projekte.

AW15Welches sind für dich die größten Probleme und Schwierigkeiten als Autor?
Ich denke, da hat jeder Autor seine eigene Hitliste.
Bei mir sind es:
A) Genügend Zeit zum schreiben zu finden
B) den Bekanntheitsgrad zu steigern und neue Leser zu finden
C) die Presse dazu zu bringen, auch mal von einem nicht so bekannten Autor eine Buchvorstellung oder ein Interview zu veröffentlichen.
D) den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren

 

AW16Werden wir dich bei der nächsten Frankfurter bzw. Leipziger oder einer anderen Buchmesse antreffen? Nein. Vor ein paar Jahren war ich an der Frankfurter   Buchmesse – das war sehr spannend und interessant. Aber alles in allem, mag   ich keine großen Menschenaufläufe und halte mich deshalb, wann immermöglich,   fern von solchen Grossanlässen.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Eigentlich nur eins: Gesundheit und   Erfolg für alle Menschen, die mir etwas bedeuten.

Was wünschst du mir für die Zukunft ;-)
Na was wohl: Gesundheit und Erfolg. ;-))

Ich danke dir sehr für die Zeit, die  du dir für mich und hoffentlich viele Leser genommen hast!

AW17
Viel Erfolg für deine Daryl-Simmons-Krimi-Reihe und  Australien-Thriller!
Ich danke dir. Hat mir  mordsmäßig Spaß gemacht. Weiterhin alles Gute für deinen Blog.

Und nun kommt Schmankerl Nr. 1: Wer nach diesem Interview immer noch Fragen an Alex Winter hat…..nur zu!   

Bis einschließlich zum 22. 09. 2013 könnt ihr eure Fragen stellen.
Schickt sie an irve7177@gmail.com

Ich werde sie gesammelt an Alex weiterleiten und je nachdem, was ihr alles wissen wollt wird er entweder einige Fragen auswählen oder sogar alle beantworten!! Die Antworten werde ich dann im Oktober, zusammen mit dem Gewinnspiel“ zu „Blinder Hass“, veröffentlichen.

Kleiner Tipp: Folgt meinem Blog, dann entgeht euch nichts ;-) 

Und hier kommt Schmankerl Nr. 2: Ich verlose ein Exemplar des aktuellen Daryl-Simmons-Falles „Mörderische Gier“!!!

MG-Cover1

Wer ein Print-Exemplar von Daryl Simmons´ 4. Fall „Mörderische Gier“ gewinnen möchte…..

…dies ist der Link zur Verlosung:

https://irveliest.wordpress.com/2013/09/01/morderische-gier-von-alex-winter-zu-gewinnen/

Über irveliest

Wie ihr euch sicher schon denken könnt lese ich sehr gerne, am liebsten Krimis und Thriller, aber auch niveauvolle Romane, Kinder- und Jugendbücher. Meine Lieblingsbuchhandlungen sind unsere kleine Buchhandlung am Ort und zum ordentlichen Stöbern Thalia in der Nachbarstadt. Online stöbere ich am liebsten bei lovelybooks und auch bei Amazon nach Büchern...
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3 Antworten zu *+* Irve fragt… Alex Winter *+*

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