Juliane Vogler: Acht Sommer und eine Distel :-) :-) :-)
Klappentext:
Man sagt, dass von hunderten Jungschildkröten nur eine ihren Weg ins Meer findet. Alle anderen werden von den Schatten der Natur verschlungen. Ähnlich ist es auch mit der Liebe. Viel zu oft kämpft die Schwärze des Lebens sie nieder; doch eine einzige – die einzig wahre – kann überleben; so man sie lässt. Layla, matt und übermüdet, hangelt sich zwischen Vorlesungen und Nebenjob durch den Alltag an der Uni. Eines Morgens trifft sie auf einen jungen Mann im Park. Er steht vor ihr, direkt auf dem Weg, nur wenige Meter entfernt. Regentropfen prasseln auf seinen grünen Parka. Layla zögert, doch ihre Schritte tragen sich ihm entgegen. Die Blicke finden sich. – Obwohl sie kein Wort miteinander wechseln, verbindet sie etwas – ein Geheimnis, das beide aus der Vergangenheit teilen …
Das Cover:
Es zeigt einen Strand und das Meer mit einem leicht wolkigen Himmel im Hintergrund. Da ich das Meer liebe, hat mir das Cover sofort gefallen. Nach der Lektüre des Buches muss ich aber sagen, dass es in der Geschichte leider keine Rolle spielt und es den späteren Leser etwas in die Irre führt.
Meine Zusammenfassung:
Layla hat in ihrer Vergangenheit schlimme Dinge erlebt. Sie versucht dennoch, ein normales Leben zu führen, was ihr sehr schwer fällt. Aber die Zeit bleibt nicht stehen, jeder Mensch entwickelt sich weiter. Eingebettet in das Studenten- bzw. das Berufsleben und Erlebnisse im Freundes- und Bekanntenkreis Laylas erfährt der Leser von ihrer Entwicklung, acht Sommer lang.
Meine Meinung:
Zunächst muss ich sagen, dass ich noch nie während und nach der Lektüre eines Buches so hin- und hergerissen war, was meine Meinung darüber betrifft.
Ganz wunderbar ist es der Autorin gelungen, per Sprachstil die innere Stimmung und Gefühlswelt Laylas darzustellen. Sie schreibt das Buch nicht, indem sie beschreibt, wie es Layla geht und was sie fühlt sondern drückt es durch ihren abgehackten und teils verstörten Schreibstil wieder. Andere Autoren verwenden gerne das Wetter als Unterstützung, um Stimmungen zu unterlegen. Frau Vogler hat einen weitaus schwierigeren Weg gewählt und diesen wirklich eindrucksvoll und überzeugend bewältigt. Ich muss gestehen, dass ich mich mit diesem Schreibstil lange Zeit nicht anfreunden konnte. Als ich aber endlich den roten Faden gefunden hatte, fand ich die sprachliche Umsetzung unglaublich und einzigartig.
Auch die Entwicklung der jungen Frau ist gut herausgearbeitet und ebenfalls sehr passend vom Schreibstil her umgesetzt worden.
Womit ich aber ein Problem hatte, war die Knappheit an Informationen. Die Autorin streut immer mal wieder kleine Info-Puzzle-Teile, die man nach und nach zusammensetzen kann…..sodenn man sie versteht. Größtenteils ist der Text sehr kryptisch gehalten. Ich wusste die Informationen oft weder richtig zu deuten noch sie überhaupt zu verstehen. Den roten Faden hatte ich ja irgendwann gefunden, aber vieles drumherum blieb mir ein Rätsel.
Zudem baute die Autorin immer mal wieder einen Holzweg ein, auf den ich mich oft verirrte. Das alles machte das Lesen für mich nicht einfach.
Ich hätte es sehr schön gefunden, wenn zum Schluss der Geschichte oder auch als Nachwort all die Andeutungen eindeutig erklärt worden wären. Nicht wer weiß wie ausführlich, aber mit klaren Worten und unverschlüsselt.
Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer Leserunde bei lovelybooks.de lesen zu können, die von der Autorin, Frau Juliane Vogler, sehr engagiert und hilfsbereit begleitet wurde und meinen Fragen Rede und Antwort stand. Auf diesem Wege vielen Dank dafür!
Mein Fazit:
Dadurch, dass mir vieles in diesem Buch ohne die Erklärungen der Autorin ein Rätsel geblieben wäre, konnten sich Lesefreude und das Verständnis für das Gesamtwerk nicht wirklich entfalten. Die Faszination für die einzigartige stilistische Umsetzung des Themas bleibt aber davon unberührt, sodass ich unterm Strich 3 Sterne vergebe. Mit Erklärungen jedweder Art wären es mehr geworden :-)